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0049 - Der blaue Tod

0049 - Der blaue Tod

Titel: 0049 - Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger Friedrichs
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Endlich habe ich die Abwechslung, die ich suche.«
    Er betrachtete ihren hüllenlosen Körper. »Du bist es nicht gewohnt, große Umstände zu machen, wie?«
    »Nein.« Sie kroch auf das Bett und kniete sich provozierend hin.
    »Beeil dich. Kommen wir zur Sache.«
    Schnell hatte auch er sich entkleidet, dann stieg er zu ihr. Zunächst war er überzeugt, dass alles nur ein sorgsam vorbereiteter Trick war, um ihn schließlich zu überwältigen. Aber bald stellte er fest, dass die hübsche Romina es wirklich ernst meinte. Beide ließen sie sich vom Rausch der Leidenschaften treiben.
    Später hockte er neben ihr und rauchte eine Zigarette. »Ich denke, wir könnten Partner werden, Mädchen. So was wie dich kann ich gebrauchen.«
    »Gleichfalls«, entgegnete sie. Sie lag auf dem Bauch. Draußen zuckte ein Blitz und goss weißes Licht über die Rundungen ihres makellosen Körpers aus. Ein doppelter Donnerschlag folgte grollend.
    »Wie viel liegt dir noch an George?«
    »Wenig. Da sind nur seine Millionen…«
    »Wir lassen ihn verschwinden, dass es wie ein Unfall aussieht. Natürlich müssen wir sicher sein, dass er ein Testament verfasst hat und so weiter und so fort.«
    Sie schmunzelte. »Er hat alles an mich verfügt. Alles.«
    »Weißt du über die Summe Bescheid?«
    »Zehn Millionen Dollar aus Kontoguthaben und Versicherungszahlungen. Der Rest besteht aus Devisen und Immobilienkapital und ist auch nicht von schlechten Eltern.«
    Er stieß einen Pfiff aus. »Hölle und Teufel, dagegen nimmt sich mein Beuteanteil ja beinah lächerlich aus.«
    Sie setzte sich auf. »Ich wusste, warum ich auf die Wasserburg umziehen wollte, verstehst du?«
    »Klar. Früher oder später hättest du ihn selbst abserviert.«
    »Ich musste den richtigen Moment abwarten…«
    »Natürlich. Dein Alibi muss hieb- und stichfest sein. Auch dafür werden wir sorgen.«
    »Und Bienmât und Grivois?« Sie beugte sich vor und küsste ihn.
    »Ich finde es ungerecht, dass du die Juwelen mit ihnen teilen musst. Wir sollten sie auch fertig machen. Du bist ihr Boss und sie können dir überhaupt nicht das Wasser reichen.«
    »Schön, aber sie sind auf der Hut. So leicht lassen sie sich nicht ins Jenseits befördern.«
    Romina lehnte sich gegen ihn und streichelte seine behaarte Brust.
    »Meine Güte, Darling. Ich bin überzeugt, ich wickle die beiden um den kleinen Finger. Zunächst mache ich dem ekligen Großen einen eindeutigen Vorschlag. Ich locke ihn weg und du knöpfst ihn dir vor. Anschließend kommt der Kleine an die Reihe.«
    »Keine schlechte Idee. Ich lasse sie mir ausführlich durch den Kopf gehen.«
    Unter dem Licht des nächsten Blitzes kam Romina ihm wieder sehr, sehr nahe. »Ich hoffe, es soll noch nicht die letzte Runde gewesen sein.«
    Er lachte und griff nach ihr. Stürmisch wälzten sie sich über die Matratzen, rangen zum Schein keuchend und schwitzend miteinander, wollten George Griffin von neuem nach Strich und Faden Hörner aufsetzen – als Mauvais plötzlich das Geräusch vernahm.
    Er hielt inne.
    »Nicht«, flüsterte sie. »Hör nicht auf.«
    Er legte den Finger gegen die Lippen. Misstrauisch lauschte er in die Dunkelheit. Etwas machte sich wispernd an der Tür zu schaffen.
    Mit einem Schlag war Mauvais in die Realität zurückgekehrt. Er rutschte vom Bett und nahm seine automatische Pistole von dem altmodischen Nachtschrank weg. Neben der Tür lehnte er sich mit dem Rücken gegen die Wand.
    Romina wollte die Hand ausstrecken und den Lichtschalter berühren. Er winkte ab. Eine weitere Geste zu ihr hin, und sie verließ folgsam das Liebeslager.
    Jean-Luc Mauvais harrte mucksmäuschenstill neben der Tür aus.
    Was er in den nächsten Sekunden vernahm, ließ ihn verdutzt blicken: An der Außenseite des Türholzes raschelte und scharrte es.
    Mauvais wusste nicht, wer oder was die Laute verursachte. Aber er war sicher, dass es sich nicht um Bienmât oder Grivois handelte.
    Schließlich trat es zischend durchs Schlüsselloch in den Raum ein.
    Gas, dachte er im ersten Anflug von Wut und Entsetzen. Doch im nächsten Moment sah er, wie Lichtschein in der Luft entstand – bläulicher, unwirklicher Schimmer, der sich zu ornamenthaften Gebilden formte, sich immer mehr ausdehnte.
    Mauvais spürte, wie etwas in ihm heraufkroch und sich bis in die feinsten Nervenenden stahl. Das Grauen! Die Figuren schlängelten sich durch die Luft und wuchsen zu immer tolleren, spukhaften Gebilden aus. Romina Griffin hatte ihren ersten Schock überwunden und

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