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0049 - Ich und der Teufel MAM

0049 - Ich und der Teufel MAM

Titel: 0049 - Ich und der Teufel MAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und der Teufel MAM
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zweitgrößten Stadt der Welt, wo ihm tagtäglich haufenweise schöne Frauen über den Weg liefen!
    Vielleicht hatte er es nicht so gemeint, daß ich mich betören, sondern auf eine andere Art an der Nase herumführen lassen könnte. Nun, in beiden Fällen war seine bestimmt gutgemeinte Warnung unnötig.
    Am nächsten Tage machte ich meinen Besuch beim Polizeichef, einem sehr höflichen aber selbstbewußten Herrn, der bereits von Melida telefonisch unterrichtet war, wo ich ja auch meine Anstandsvisite absolviert hatte, getreu den Ermahnungen von Mr. High, bescheiden, höflich und stets bereit, nur als geduldet betrachtet zu werden.
    Dann nahm ich mir die beiden Indiafrauen, Filipa nebst Tochter, ins Gebet, konnte aber nicht mehr von dem dreifachen Mord erfahren, als ich schon wußte.
    Am Nachmittag sah ich mir die Stadt an, besuchte abends ein Kino und ging früh zu Bett. Ich hatte an Campeche jegliches Interesse verloren, was normalerweise widersinnig war in Anbetracht des Vorhandenseins des Tatortes in dieser Stadt. Der Comissario hatte mein Interesse auf Chichen Itza gelenkt, und ich konnte es kaum erwarten, bis ich abgeholt wurde.
    ***
    Am 14. Juni morgens um 9 Uhr — ich frühstückte gerade — meldete Modeste in englischer Sprache:
    »Mister Cotton, Olas Almonte ist soeben mit dem Wagen angekommen, um Sie nach Chichen Itza zu bringen.«
    Ich mußte erst überlegen, wer Olas Almonte war. Die vielen mit der Expedition und dem Mordfall in Beziehung stehenden mexikanischen und indianischen Namen beziehungsweise Personen bedurften einer gewissen Zeit, um nicht verwechselt zu werden.
    Ach so, jetzt wußte ich es wieder! Olas Almonte und Juan Rivas waren die beiden als Gehilfen bezeichneten Mexikaner, Ich befahl der India, den Caballero hereinzuführen und noch ein Gedeck aufzulegen.
    »Buenos dias — guten Morgen, Senor Almonte!« begrüßte ich den Eintretenden, drückte ihm die Hände und komplimentierte ihn zum Frühstückstisch. Ich hatte bereits eine Menge von der sprichwörtlichen, mexikanischen Höflichkeit übernommen. In der Polizeischule war uns eingehämmert worden: »Benimm dich in einem anderen Land so, wie du wünscht, daß sich ein Ausländer in den Staaten benimmt.« Danach zu handeln, war ich auch bemüht.
    Olas Almonte war ein etwa 30jähriger, typischer Mexikaner mit allen Merkmalen seiner Rasse. Beweglich, ständig seine schneeweißen Zähne zeigend, hager und doch ebenmäßig von Statur, dunkelbraun, schwarzhaarig und schwarzäugig. Die Unterhaltung in Spanisch klappte besser, als ich erwartet hatte.
    Fand ich nicht gleich das passende Wort, half er mir mit großer Bereitwilligkeit, es zu finden.
    Er trug Hemd und Hose aus strapazierfähigem Khaki, setzte sich aber erst an den Tisch, nachdem er sein Jackett angelegt und sich im Badezimmer gesäubert hatte.
    Anfangs sprachen wir von belanglosen Dingen, dann drängte es mich, ihn zu fragen, was er von den Morden halte, die in diesem Hause passiert wären.
    »Oh, Senor«, sprudelte es über seine Lippen, »ich bin genauso erschüttert über das furchtbare Verbrechen an den drei harmlosen und netten jungen Studenten wie wohl jeder andere! Aber Ihnen über die Umstände, gar Hintergründe etwas mitteilen zu können, ist unmöglich. Mein Compañero Juan Rivas und ich kannten die drei Erschossenen nur von der Arbeit her. Wir sprechen kein Englisch, daher verkehren wir auch in der Freizeit kaum mit den anderen aus den Staaten stammenden Expeditionsmitgliedern.«
    »Wie kamen Sie, beziehungsweise Ihr Compañero, zu der Expedition?« fragte ich, das Thema wechselnd.
    »Juan und ich haben schon seit unserer Jugend Expeditionen begleitet. Zum Beispiel unseren Landsmann Alberto Ruz im Jahre 1950, als er die Mayapyramide in der Ruinenstadt Palenque untersuchte, und wir am Fuß einer langen, ins Innere führenden Treppe außer anderem einen Sarkophag mit dem Skelett eines Kaziken fanden. Auch dem aus den Staaten stammenden Forscher Herbert Thompson waren wir behilflich, in Chichen Itza den heiligen Brunnen zu entdecken, dessen Boden mit vielen Skeletten von jungen Mädchen bedeckt war.«
    »Und dann warb Sie Professor Greet an?«
    »So ist es, Senor.«
    »Ich hörte von Professor O'Gar, daß Sie und Senor Rivas ausgezeichnet verstehen, mit den Indios umzugehen. Das ist bestimmt ein nicht zu unterschätzender Vorteil für die Gelehrten. Auch sonst lobte der Professor Ihre und Ihres Kollegen Tätigkeit sehr.«
    Almonte 'lächelte geschmeichelt und streckte

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