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0049 - Ich und der Teufel MAM

0049 - Ich und der Teufel MAM

Titel: 0049 - Ich und der Teufel MAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und der Teufel MAM
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Reptil schien des grausigen Spieles überdrüssig, reckte sich so hoch, daß wir einen Teil seines Leibes sahen, grün und grau gesprenkelt, riß den Rachen auf und ließ die gespaltene Zunge flattern. Dann schoß es auf die India zu…
    »Jetzt!« brüllte ich.
    Vier Pistolen funkten, was sie hergaben. Bei jedem Treffer zuckte der Schlangenleib, der gräßliche Schädel sperrte den Rachen weit auf, wild peitschte die Schupnenwalze den aufgewühlten See… und versank.
    »Volle Magazine einsetzen!« rief ich.
    Die Menge schien vom Starrkrampf befallen. Uxmal tot? Uxmal, in dessen Leib Kukulcan wohnt? Unmöglich…
    Inucho fand sich als erster wieder. Er sprang wie eine lodernde Flamme hin und her und brüllte:
    »Ergreift sie, die Mörder und Schänder unseres Heiligtums! Uxmal mag tot sein — aber Kukulcan, der Kluge, Allwissende hat schon vorher Uxmals Leib verlassen! Ich weiß es, ich Uxmals Hüter, der ›Mayateufel Mam‹! Keiner der Mörder darf unser Heiligtum, die ›Grotte der schwarzen Vögel‹ lebend verlassen! Reißt sie in Stücke, zerfleischt sie!« (Die beiden Mexikaner übersetzten mir später diese Worte.)
    Das lähmende Entsetzen der Menge verwandelte sich in rasende Wut. Durch Inuchos Rede und den genossenen Pulque aufgepeitscht, stürzten sie sich auf uns. Wir robbten nach rückwärts und verhielten in einer Felsnische. Allerdings mußten wir damit rechnen, daß die Angreifer auch von links kamen, aber das ließ uns kalt. Jedenfalls vermochte niemand durch den von uns benutzten Eingang zu entkommen.
    Ungeachtet des von uns abgegebenen Schnellfeuers griffen die Indios an. Sie hatten Schaum vor den Mündern, ihre Augen funkelten vor Mordgier. Inucho hatte aus den sonst so harmlosen, ruhigen Menschen wilde Bestien gemacht.
    Weder von Inucho, noch von dem Kaziken Pichale war etwas zu sehen. »Wenn die Hunde entkommen — was dann?« stöhnte der Arzt und schoß wie wir anderen auch.
    Die Indios mußten eingesehen haben, daß sie auf diese Weise keinen Erfolg hatten, sie zogen sich zurück. Schon wollten wir den relativ sicheren Ort verlassen, als sich unsere Haare sträubten.
    Anstatt Kugeln, Pfeile und Messer, kamen Fackeln angeflogen. Im Nu waren wir in dichte, stinkende Wolken gehüllt. Die Augen tränten, wir mußten jeden Augenblick husten. Trotzdem hielten wir uns die Burschen vom Leibe.
    »Zurück auf die Plattform«, rief ich. »Aber flach an den Boden pressen!«
    Kaum waren wir aus dem Qualm heraus, kamen sie in Scharen an der riesigen Felswand hochgeklettert. Außerdem ging uns die Munition aus. Unsere Lage wurde kritisch.
    Wo blieb nur der Leutnant mit seinen Soldaten?
    Im letzten Augenblick kamen sie. Das helle Peitschen ihrer Karabiner war Musik in unseren Ohren. Wie ich bald erfuhr, hatte kein Indio die Grotte verlassen. Erst später mußte es einigen nicht wohl in ihrer Haut geworden sein. Der Leutnant, beunrühigt durch das Ausbleiben der Masse von flüchtenden Indios, hatte sich einige geschnappt und mit vorgehaltener Pistole gefragt, was in der Grotte los sei. Da erst drang er mit seinen Soldaten ein.
    Als die ersten Kugeln von der anderen Seite aus pfiffen, und die helle Stimme des Leutnants rief: »Jeder, der mit einer Waffe angetroffen wird, kommt an den Galgen!« verließ sie das bißchen Courage. Wie eine Schar Hühner, über denen der Habicht kreist, drängten sie sich zusammen. Ihr Rausch war verflogen, ihre Zuversicht und ihr Mut in nichts zerstäubt.
    Die aus allen Wolken Gefallenen, bitter Enttäuschten, weil sie von Kulkucan im Stich gelassen worden waren, ließen sich willig zusammentreiben.
    Mir ging es darum, den Mörder der vier USA-Bürger zu fangen. Alles andere interessierte mich nur am Rande. Ich sah noch, wie der Arzt in langen Stößen durchs Wasser zur Insel strebte und sich neben der Gestalt in der Sänfte auf die Knie fallen ließ.
    Mit dem riesigen Doktor Jopling, der den Kopf schon voller Beulen hatte und doch noch jeden Augenblick anstieß, rannte ich zu der Nebengrotte, aus der ich Inucho hatte kommen sehen. Sie war leer.
    In diesem Augenblick tauchte ein alter Indio auf, zog seinen durchlöcherten Sombrero und sagte zu dem erstaunten Archäologen:
    »Sie suchen jemanden, Senor. Ich weiß, wen. Ich werde Sie hinführen.«
    »Ach du meine Güte«, staunte Larry und schüttelte den Kopf, als könnte er es nicht fassen. »Du gehörst auch zu den Teufelsanbetern, José?«
    »Ich ließ mich beschwatzen, Senor. Das hat nun aufgehört.«
    Wie mir der Riese

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