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0049 - Ich und der Teufel MAM

0049 - Ich und der Teufel MAM

Titel: 0049 - Ich und der Teufel MAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und der Teufel MAM
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später zum grausamen Despoten, der Menschenopfer verlangte. Er wurde .mit den Federn des Quetzalvogels geschmückt, als Symbol sprachen ihm die Priester eine aufgerichtete Lanzenschlange zu.«
    Die alte Filipa erschien. »Pepito und José warten draußen. Sie sagen, es wäre noch weit bis Chichen Itza, und der Weg sehr steinig.«
    »Bueno — gut. Ich komme.«
    Der Professor verabschiedete sich von mir mit der Versicherung, ich würde bald abgeholt werden. Gab mir noch gute Ratschläge und fuhr mit Pepito und José davon.
    Ich war hundemüde und legte mich aufs Bett. Vorher hatte ich den beiden Frauen eingeschärft, mich kurz vor Anbruch der Dämmerung zu wecken.
    Zum Nachdenken kam ich nicht. Nach fünf Minuten war ich eingeschlafen.
    ***
    Comissario Cesare Labastida saß,mir auf der Veranda gegenüber. Er hatte nichts von einem verwegenen Mexikaner an sich, sondern sah aus wie ein biederer Geschäftsmann. Die Brille vor seinen dunklen, etwas melancholisch wirkenden Augen erhöhte den Eindruck. Auch vermißte ich bei ihm das seinen Landsleuten angeborene Sprechen mit den Händen. Als er mir sagte, er hätte zwei Jahre in London gelebt und sich im »Yard« mit den Praktiken eines Kriminalisten vertraut gemacht, konnte ich mir erklären, warum dieser Mann von seinen Landsleuten so abstach. Von Minute zu Minute wurde er mir sympathischer.
    »Am 11. Mai wurde ich um 10.20 Uhr von einem unserer Polizisten telefonisch verständigt, in der Santa-Maria-Avenida, Haus 210 — das ist dieser Bungalow — lägen drei Tote. Die beiden vom Markt zurückkehrenden Indiofrauen, die in dem Haus bedienstet wären, hätten ihn gerufen.«
    »Die beiden Frauen waren die alte Filipa und ihre Tochter?«
    »So ist es. Ich fuhr mit Dr. Ramirez, der nebenbei auch die Geschäfte eines Polizeiarztes ausübt, und mit meinen Leuten hierher. — Ist es Ihnen recht, Mr. Cotton, wenn wir uns in das Gastzimmer begeben, damit Sie alles besser verstehen?«
    Ich erhob mich.
    »Dort«, fuhr der Comissario fort, »lag Gordy Koradin, drei Schritte entfernt Richard Craig. Beide waren tot. Herzschüsse. Und hier, wo Sie stehen, lag Ramon Capillo. Er atmete noch, welshalb ihn der Arzt sofort ins Krankenhaus schaffen ließ, wo er bald verschied, ohne die Besinnung wiedererlangt zu haben.«
    »Wo war Capillo getroffen?« fragte ich.
    »Bauchschuß.«
    »Wie steht es mit den Kugeln, Mr. Labastida?«
    »Wir fanden die Projektile, die den Tod Craigs und Capillos herbeigeführt haben. Sie stammen aus einem belgischen 6,5-mm-Browning. Ich bitte zu bedenken, daß hierzulande fast nur mittlere Smith & Wessons und großkalibrige Colts pebräuchlich sind.«
    »Und womit wurde Gordy Koradin erschossen?«
    »Weder die Obduktion noch eine genaue Suche.nach dem dritten Projektil hatten Erfolg. Wie der Arzt feststellte, war die Kugel vorne eingedrungen und glatt durchgeschlagen.«
    »Also hätte man sie finden müssen.«
    »Richtig.«
    »Was zur Annahme Veranlassung gibt«, sagte ich, »daß sie der Täter an sich genommen haben muß.«
    »Auch meine Ansicht.«
    »Hat jemand die drei Schüsse in der Nachbarschaft gehört?«
    »Vernehmungen ergaben, daß die Schüsse zwar in der Nachbarschaft gehört wurden, und es sollen sogar mehr als drei, zumindest fünf oder sechs gewesen sein. Doch legte ihnen niemand ein besonderes Gewicht bei. Hier kommt es oft vor, daß auf eine Schlange oder ein kleines Raubtier geschossen wird, oder jemand eine neue Waffe ausprobiert. Bedenken Sie bitte, daß ein paar Schüsse unter dem 15. Breitengrad weniger Auffsehen erregen als unter dem 50. Auch hat niemand einen Verdächtigen beobachtet, der geflüchtet ist.«
    »Wie steht es mit Spuren, Mr. Labastida?«
    »Im Zimmer waren ausnahmslos die Fußspuren der drei Getöteten zu sehen. Sie überschnitten sich, waren außerdem derart oft vorhanden, daß mit dem besten Willen daraus keine Folgerungen gezogen werden können, wo sich die drei im Augenblick der Tat wirklich aufgehalten haben. Wichtig ist, daß beide Fenster offenstanden und aus beiden die Gazerahrnen herausgenommen waren.«
    »Ist das nicht verdächtig?«
    »Nein. Da in den Vormittagsstunden die Mückenplage gering ist, werden allgemein, um die Räume besser zu durchlüften, die Gazerahmen herausgenommen und erst am Nachmittag wieder eingesetzt. Die beiden Indianerinnen hatten die Rahmen bereits um 8 Uhr entfernt.«
    »Dann muß der Täter sich im Garten befunden und durch eins der Fenster geschossen haben.«
    »Sehen Sie hier«, sagte

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