Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
005 - Der Griff aus dem Nichts

005 - Der Griff aus dem Nichts

Titel: 005 - Der Griff aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
sie wartete? Carl hätte ihr helfen können, aber er war nicht zu Hause. Sie hatte einige Male versucht, ihn zu erreichen, doch es hatte sich immer nur eine fremde Männerstimme gemeldet. Jetzt rief sie nicht mehr an.
    In den Nachrichten hatte sie von dem Doppelmord in Carls Krankenabteilung gehört und fröstelte. Im Zusammenhang mit dem Verbrechen fahndete man nach Dorian Hunter. Es wurde nicht gesagt, daß man ihn für den Mörder hielt, sondern nur, daß er für die Polizei ein wichtiger Zeuge sei, aber für sie war klar, daß er die Taten begangen hatte.
    Dorothy schreckte hoch, als sie ein Geräusch hörte. Es kam aus der Eingangshalle. Jemand schlich sich zum Speisezimmer. Sie unterdrückte das Bedürfnis zu schreien und rannte statt dessen zu der Kommode, in deren oberster Lade sie eine Pistole aufbewahrte. Sie griff in den Kasten und umklammerte den Griff der schweren Waffe, doch noch bevor sie sie herausholen konnte, wurde sie am Arm gepackt und herumgewirbelt.
    »Still!« herrschte Dorian Hunter sie an und legte ihr die Hand auf den Mund. »Ich wollte Sie nicht erschrecken, Dorothy, aber da ich nicht wußte, wie Sie auf meinen Besuch reagieren würden, habe ich mich ins Haus geschlichen. Haben Sie die Nachrichten gehört?«
    Ihre Augen waren groß vor Entsetzen, während sie verneinend den Kopf schüttelte.
    Er lächelte bitter. »Natürlich wissen Sie Bescheid. Sie halten mich für einen Mörder. Dabei bin ich nur gekommen, um mich mit Ihnen zu unterhalten. Werden Sie sich ruhig verhalten, wenn ich Sie loslasse?«
    Sie nickte zögernd. Er nahm ihre Pistole an sich und ließ von ihr ab. Dann ging er zu den Fenstern und zog nacheinander die Vorhänge vor.
    »So, jetzt sind wir ungestört«, sagte er und kam auf sie zu. »Was sehen Sie mich denn so an? Ich will Ihnen nichts tun, Dorothy. Ich möchte nur, daß Sie mir einige Fragen beantworten. Danach werde ich wieder verschwinden.«
    »Ich glaube Ihnen kein Wort«, sagte sie mit überraschend fester Stimme. »Wohin wollen Sie denn gehen? Sie kommen aus Beverly Hills nicht heraus – geschweige denn, daß Sie sich bis zum Carmelita Canyon durchschlagen können.«
    »Damit wären wir gleich beim Thema«, sagte Dorian. »Meine erste Frage an Sie, Dorothy: Was haben Sie gestern im Carmelita-Sanatorium getan?«
    Dorothy schwieg.
    Dorian fuhr fort: »Ich hatte Sie am Anfang verdächtigt, daß Sie mit Fuller unter einer Decke stecken, Dorothy. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, daß Sie eher zu seinen Opfern als zu seinen Verbündeten zählen. Zuerst habe ich geglaubt, daß Sie zu seinem Sanatorium gefahren seien, um ihn vor mir zu warnen, aber er muß von meinem Kommen schon gewußt haben, als ich die Maschine in London bestieg. Deshalb konnte er es so einrichten, daß Lorna mich vom Flughafen abholte. Sie war dazu ausersehen, mich zu töten.«
    Dorothy warf ihm einen zweifelnden Blick zu.
    »Reden Sie von Lorna Blue?« Sie lachte gekünstelt. »Ich glaube, Sie erweisen dieser dummen Gans eine zu große Ehre, wenn Sie sie irgendwelcher Intrigen für fähig halten.«
    »Glauben Sie? Tatsache ist aber, daß sie gleich bei meiner Empfangsparty versucht hat, mir das Rückgrat zu brechen. Und heute nachmittag hat sie in Dr. Hoppers Haus den zweiten Mordanschlag auf mich verübt. Ich mußte sie erschießen – in Notwehr. Ob Sie es glauben oder nicht, Dorothy, Lorna hatte die Kraft von zehn Männern.«
    Dorothy schüttelte den Kopf. »Das … das ist …«
    »Ungeheuerlich«, vollendete Dorian. »Da haben Sie recht.«
    »Ich wollte eigentlich sagen, daß Sie unter Wahnvorstellungen leiden müssen, Dorian«, meinte Dorothy mit einem abfälligen Lächeln. »Wie kommen Sie darauf, daß ich Ihnen Ihre Schauermärchen glauben könnte?«
    »Ich habe eins und eins zusammengezählt«, antwortete Dorian. »Hören Sie sich an, was ich mir überlegt habe. Als Sie im Carmelita Canyon versuchten, mich mit Ihrem Wagen über den Haufen zu fahren, da war ich von einem Mordversuch überzeugt. Dann habe ich Ihr Gespräch mit Dr. Hopper belauscht und dachte, daß Sie ihn vor mir warnten. Aber das schlug ich mir sofort wieder aus dem Kopf. Wenn Sie ihn nämlich vor mir gewarnt hätten, dann wüßten Sie, daß er mit Fuller zusammenarbeitet. Das ist aber absurd, denn ich habe inzwischen Hinweise dafür, daß Sie Fullers Opfer sind. Darauf bin ich aber erst gekommen, als ich mich fragte, was Ihre hysterischen Anfälle für eine Ursache haben könnten. Ihre krankhafte Abneigung gegen

Weitere Kostenlose Bücher