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005 - Der Griff aus dem Nichts

005 - Der Griff aus dem Nichts

Titel: 005 - Der Griff aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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kurvenreichen Teil der Straße, an dem Dorian gestern nur knapp dem Tod entronnen war. Latimer fuhr langsamer, trotzdem wurden sie im Laderaum hin und her geschleudert. Sie waren froh, als sie das gerade Straßenstück erreicht hatten. Wenig später hielt Latimer den Wagen an.
    »Aufmachen!« rief er lauthals. »Ich bringe die Lebensmittel.«
    Kurz darauf war das Quietschen der Torangeln zu hören. Der Wagen setzte sich wieder in Bewegung, fuhr noch ein kurzes Stück und blieb dann endgültig stehen. Der Motorenlärm erstarb. Dorian hörte, wie Latimer aus dem Führerhaus kletterte, zum Heck des Wagens ging und die Ladetür öffnete. Ein schwacher Lichtschein fiel zu ihnen herein. Latimer räumte einige Pakete zur Seite, so daß ein Ausstieg für sie frei wurde, und verschwand dann.
    Vom Sanatorium näherten sich die Schritte mehrerer Personen. »Es ist schon spät«, ertönte Lewis Goddards Stimme.
    »Ich wurde aufgehalten«, entgegnete Latimer. »In Beverly Hills ist ganz schön was los. Der gesamte Polizeiapparat ist in Aufruhr.«
    Die Stimmen entfernten sich.
    »Jetzt dürfte der günstigste Zeitpunkt für uns sein«, raunte Dorian und kroch zwischen den Kisten hindurch über die Ladefläche. Als er die offenstehende Tür erreichte, blickte er sich kurz um und sprang dann von der Plattform. Latimer hatte Wort gehalten. Der Lieferwagen stand mit der Schnauze am Eingang des Sanatoriums; das Heck lag im schützenden Dunkel. Zwei Meter von Dorian entfernt verlief die Hausmauer, und bis zu dem fensterlosen Seitenteil waren es höchstens fünf Meter. Er blickte vorsichtig um die Ecke zum Eingang. Hinter ihm kletterte Dorothy aus dem Wagen. Latimer entfernte sich schlendernden Schrittes und plauderte angeregt mit dem Verwalter. Einige Männer und Frauen hatten sich zu ihnen gesellt. Sie waren alle von durchschnittlicher Erscheinung, aber Dorian war überzeugt, daß sie durchweg übermenschliche Kräfte besaßen.
    »Die Luft ist rein«, sagte er und rannte mit Dorothy an der Hand zur Breitseite des Hauses. Er erwartete jeden Augenblick, daß sie entdeckt wurden, aber sie erreichten ungehindert den Seitentrakt des Sanatoriums.
    Dorian blieb stehen und entspannte sich. »Das wäre geschafft. Jetzt müssen wir die Tür suchen.«
    Er tastete sich an der Wand entlang, konnte aber auf einer Länge von gut zehn Metern keine Unregelmäßigkeit entdecken. Doch plötzlich stießen seine Finger auf einen senkrechten Spalt, der in einer Höhe von zwei Metern einen rechten Winkel beschrieb, ein Stück horizontal verlief und dann wieder senkrecht nach unten führte. Er klopfte mit dem Knöchel gegen die Fläche. Es klang hohl. Versuchsweise drückte er dagegen, und die Türfüllung schwang mit leisem Knarren nach innen. Sie drangen durch die Öffnung in das Innere des Gebäudes ein. Hinter ihnen schwang die Tür wieder zu. Dunkelheit senkte sich über sie.
    »Ich kann überhaupt nichts sehen«, klagte Dorothy.
    Dorian machte zwei Schritte vorwärts und stieß gegen ein Hindernis. Seine suchenden Hände ertasteten die Klinke einer Tür. Er drückte sie langsam hinunter und öffnete die Tür einen Spalt. Auch dahinter war es vollkommen dunkel. Kein Laut war zu hören. Er schlüpfte durch den Spalt, und Dorothy folgte ihm.
    »Gibt es hier kein Licht?« fragte sie genervt.
    »Keine Ahnung«, gab Dorian zurück. »Es interessiert mich auch nicht. Selbst wenn es Licht gäbe, würde ich es nicht einschalten. Dadurch können wir uns nur verraten.«
    »Aber wie sollen wir uns in der Dunkelheit zurechtfinden?«
    »Seien Sie still!« herrschte Dorian sie ungehalten an. Der gespenstische Nachhall seiner Stimme machte ihm erst bewußt, daß er zu laut gesprochen hatte, aber er verriet ihm auch, daß sie sich in einem ziemlich großen Raum befanden.
    Er tastete sich die Wand entlang, die parallel zur Außenmauer verlief, immer darauf gefaßt, gegen ein Hindernis zu stoßen. Dennoch war er erschrocken, als sein Fuß gegen etwas Hartes stieß und ein hohles Geräusch erklang. Dorian bückte sich, um das Hindernis mit den Händen abzutasten. Es war eine glatte Fläche, die etwa fünfzig Zentimeter breit sein mochte und auf beiden Seiten schräg nach unten abfiel. Ihm war sofort bewußt, um was es sich bei dem lackierten Holzobjekt handelte.
    »Was ist das?« fragte Dorothy.
    »Gehen wir weiter«, sagte Dorian statt einer Antwort.
    »Warum sagen Sie mir nicht, was Sie entdeckt haben?« drängte Dorothy.
    »Ich …«
    Plötzlich ging das Licht an.

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