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005 - Der Griff aus dem Nichts

005 - Der Griff aus dem Nichts

Titel: 005 - Der Griff aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Traktor am Haus vorüber. Einer plötzlichen Eingebung folgend, rannte Dorian in den Park hinaus. Als er die Einfahrt erreichte, sah er Ben Latimers Lieferwagen, der sich den North Crescent Drive heraufquälte. Ein ungewohnter Anblick für dieses vornehmste der vornehmen Viertel von Beverly Hills. Für Dorian aber war das Erscheinen des Alten in diesem Augenblick ein Geschenk des Himmels.
    »Mr. Hunter!«
    Ben Latimer bremste ab, fuhr den Wagen an den Bordstein und lehnte sich aus dem Seitenfenster des Führerhauses. Als er die Pistole in Dorians Hand sah, wurden seine Augen groß.
    »Steigen Sie aus, Latimer!« befahl Dorian. »Los, machen Sie schnell! Und dann folgen Sie mir ins Haus!«
    »Aber das ist doch North Crescent Drive Nr. 725«, sagte Latimer überrascht, während er aus dem Wagen stieg. »Das ist Dorothy Malones Adresse! Was tun Sie hier, Mr. Hunter?«
    »Dasselbe könnte ich Sie fragen, Latimer«, sagte Dorian und drängte den Alten mit vorgehaltener Pistole durch die Einfahrt. »Was haben Sie hier zu suchen?«
    »Ich will über den Coldwater Canyon Drive aus der Stadt raus«, antwortete Latimer eingeschüchtert. »Weil das ein kürzerer Weg zum Carmelita Canyon ist, nehme ich oft die Nordroute. Da ist doch nichts dabei, Mr. Hunter.«
    Dorian hatte keinen Grund, dem Alten zu mißtrauen, dennoch wollte er auf Nummer Sicher gehen. Er preßte ihm den Pistolenlauf in den Rücken und trieb ihn auf das Haus zu.
    »Sie sind doch immer daran interessiert, sich ein paar Dollar zu verdienen, Latimer, was?« sagte er mit gefährlichem Unterton in der Stimme. »Da haben Sie sich wohl gedacht, es könnte nichts schaden, wenn Sie ein wenig in den Nob Hills herumschnüffeln. Vielleicht, dachten Sie sich, habe ich Glück und finde eine Spur des flüchtigen Verbrechers. Ist es nicht so, Latimer?«
    »Ich weiß gar nicht, wovon Sie reden, Mr. Hunter«, sagte der Alte. »Und was wollen Sie eigentlich mit der Pistole?«
    Dorian drehte den Alten zu sich herum und hielt ihm Dorothys Pistole unter die Nase. »Haben Sie die Nachrichten nicht gehört?« fragte er. »Ganz Beverly Hills spricht davon.«
    »Ich kümmere mich nicht um den Klatsch.« Latimer hatte die Hände halb erhoben und blickte unsicher auf die Waffe in Dorians Hand. »Mir ist egal, was um mich herum vorgeht. Meinetwegen können alle in dieser gottverdammten Stadt verrecken. Es geht mich nichts an, und ich kümmere mich nicht darum. Ich habe Sie kennengelernt und sympathisch gefunden, und daran ändert sich nichts, solange Sie sich mir nicht von einer anderen Seite zeigen. Was die anderen meinen, darauf pfeife ich.«
    Dorian steckte die Pistole weg, und klopfte ihm auf die Schulter. »Ich glaube Ihnen, Latimer. Sie haben von mir nichts zu befürchten.«
    Latimer sah ihn mitfühlend an. »Sie stecken wohl ganz schön in der Klemme, Mr. Hunter?«
    »Das kann man wohl sagen«, gab Dorian zu.
    Er überlegte sich, ob es zu verantworten war, den Alten in seine Angelegenheiten hineinzuziehen. Es war nicht fair, aber Dorian hatte keine andere Wahl. Latimer war der einzige, der ihm helfen konnte, aus Beverly Hills zu verschwinden.
    »Sie waren doch Maskenbildner«, sagte Dorian.
    »Einer der besten«, versicherte Latimer.
    »Trauen Sie sich auch heute noch zu, jemanden so zu schminken, daß ihn auch seine besten Freunde nicht wiedererkennen?«
    »Ich habe nicht mehr so geschickte Finger wie früher«, meinte Latimer, »aber wenn ich mich zusammenreiße und einen guten Tag habe … Mr. Hunter, jetzt geht mir ein Licht auf! Sie wollen, daß ich Ihr Aussehen verändere?«
    Dorian griff in die Tasche, holte ein Banknotenbündel hervor und hielt es Latimer hin. »Würde das genügen?«
    Latimer machte eine abwehrende Handbewegung. »Darum geht es gar nicht. Aber ich müßte mir erst Schminkzeug besorgen. Fünfzig Dollar würden ausreichen.«
    »Nehmen Sie alles! Geld spielt für mich keine Rolle. Zeit ist mir wichtiger. Wann könnten Sie zurück sein?«
    Latimer überlegte. »Ich denke, daß ich in zwei Stunden alles beschaffen kann.« Er kraulte nachdenklich seinen Bart. »Es gibt da nur noch ein anderes Problem. Goddard erwartet mich in etwa einer Stunde zurück. Ich habe einige dringende Besorgungen für ihn gemacht.«
    »Sie fahren zum Sanatorium hinaus?« rief Dorian überrascht.
    »Ich habe Ihnen doch schon davon erzählt, daß ich gelegentlich Botengänge für Goddard mache«, rechtfertigte sich Latimer. »Er ist kein besonders angenehmer Zeitgenosse, aber er läßt

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