Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
tun mußte, gegeben hatte, nur um ihm zu zeigen, daß sie sich an alles erinnerte, was besprochen worden war. Er grinste. „Nein, Liebste, dich würde ich nie für einen Säugling halten." Mit hochgezogenen Brauen warf er einen Blick auf ihre Hosen.
    „Selbst in den Dingern da siehst du ganz wie eine erwachsene Frau aus."
    Sie errötete und schaute dann zum gegenüberliegenden Sitz, wo Suzanne Gautier in einem von ihren eigenen Tageskleidern saß. „Diese Hosen waren nicht dazu gedacht, irgend jemanden zu täuschen", murmelte sie, „sondern nur dazu, mir das Erklettern des Baumes zu erleichtern und Ashleigh das ... Patrick! Wo ist das Seil, das ich ihr zuwerfen muß?"
    „Ich glaube, das Schwein hat es gefressen", flüsterte Suzanne und zeigte auf das rosafarbene Tier, das neben Megan auf dem Fußboden saß.

    Megan krallte den Arm um Lady Dimples, die den Rüssel über den Sitz schob, auf dem Suzanne saß, und den Anschein erweckte, neben die gutgekleidete Rothaarige klettern zu wollen.
    „Um Gottes willen, Megan, halt das Schwein außer Sicht!" murmelte Patrick.
    „Das versuche ich ja, Patrick, aber, weißt du, es sitzt auf dem Seil, und ich muß den Strick doch an mich ... bringen! Ah, endlich!" rief Megan leise aus und hielt das Schiffstau hoch, das man als behelfsmäßiges Fluchtmittel mitgebracht hatte.
    „Ich weiß", erwiderte Patrick mit bemüht gesenkter Stimme, „doch die verdammte Sau ..."
    „Es ist unfein von dir zu fluchen, Patrick St. Clair", tadelte Megan ihn. „Und außerdem..." Plötzlich wurde ihre Aufmerksamkeit wieder auf Lady Dimples gelenkt.
    Dem mittlerweile zu beträchtlicher Größe herangewachsenen Schwein war es gelungen, sich dem Griff der Irin zu entwinden, ihr auf den Schoß zu krabbeln und von dort die Vorderbeine auf den Sitz neben Suzanne zu stellen.
    „Oh, nein! Die Sau sitzt auf dem Polster!" rief Patrick entnervt.
    Und Lady Dimples saß tatsächlich auf dem Sitz, hatte ein Vorderbein auf die Polsterung gestützt und bemühte sich, wie eine Reisende aus dem Fenster zu sehen.
    „Schwein, ich warne dich! Wenn du dich nicht dort hinsetzt, wo du hingehörst, dann haben wir morgen Schweinebraten zum Dinner!" drohte Patrick der Sau und hatte, in Anbetracht der Dringlichkeit der Situation, ganz zu schweigen von seinem erbosten Zustand, die Stimme mit Gewalt dämpfen müssen.
    „Patrick!" flüsterte Megan wütend und versuchte, die sture Sau herunterzuzerren.
    Es war jedoch Suzanne, die alle davor bewahrte, daß die Situation in die Katastrophe ausartete, die Patrick bereits vorausgesehen hatte. Sie griff in den für Ashleigh mitgebrachten, mit Kleidern gefüllten Portemanteau (Higgins hatte sich nämlich genötigt gesehen, vollkommen verlegen den Stand der Dinge hinsichtlich der Ihrer Gnaden zur Verfügung stehenden Garderobe zu erklären und darauf hinzuweisen, daß Seine Gnaden nur auf diese Weise sicher gewesen sei, seine Gattin könne keinen Fluchtversuch wagen), holte einen modischen, mit großen blauen Federn geschmückten Hut heraus und setzte ihn Lady D impies auf den Kopf. „Voilà!" rief sie aus. „Nun kann man Lady Dimples ruhig am Fenster sehen! "
    Daraufhin beruhigte Lady Dimples sich sofort. In der Tat, sie warf sich unter den sacht wippenden Straußenfedern sogar in Positur. Patrick warf einen Blick auf das Schwein und brach in herzhaftes Gelächter aus.
    Megan schaute von ihm zur Sau und tat es ihm gleich. Es war erst Abner Thorntons verdutzt durch das Fenster an Patricks Seite hereindringende Stimme, die allen Insassen der Kutsche wieder den Ernst der augenblicklichen Situation vor Augen führte.
    „Ich bitte um Entschuldigung, Sir, aber machen wir mit dieser Sache weiter oder nicht?" fragte der erste Maat.
    Sofort ernüchtert, nickte Patrick. „Ja, Thornton. Zurück auf deinen Posten!" Er warf jeder der Frauen einen scharfen Blick zu, bedachte die sitzende Sau mit einem letzten, strafenden Blick und machte dann die Tür neben sich auf. „So, es geht los", flüsterte er. „Und mögen wir schon eine Stunde im Himmel sein, ehe der Teufel gemerkt hat, daß wir tot sind!"

21. KAPITEL
    Im Salon des Stadthauses schenkte Lady Margaret Lady Bunbury zum dritten Male Tee nach.
    „Danke, meine Liebe", sagte Lady Bunbury. „Ich hätte gern noch einen von diesen feinen Keksen, wenn es Ihnen recht ist."
    Margaret sah die Besucherin nach dem letzten von etwas mehr als einem Dutzend köstlicher kleiner Kekse greifen, mit denen noch eine Stunde zuvor die silberne

Weitere Kostenlose Bücher