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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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betrifft." Sie hielt inne, da Enrico mit einem Silbertablett, auf dem das Teegeschirr stand, den Raum betreten hatte. „Ah, wie ich sehe, ist der Tee fertig. Du kannst das Tablett hier auf dem Tisch abstellen, Enrico."
    Nachdem er ihrem Wunsch entsprochen hatte, entließ sie ihn mit einem Nicken.
    „Nähere Einzelheiten?" frage Brett, während er ihr zuschaute, als sie den Tee aus einer massiven Silberkanne in die Tassen schenkte.
    „Ja, Herzog. Sehen Sie, ich bin in der glücklichen Lage, mich um eine Reihe von Waisenkindern kümmern zu können, die Betreuung nötig haben. Sie leben seit einigen Jahren hier bei mir. In Ihrem Brief erwähnten Sie, daß Sie jemanden suchen, und ..." Sie hielt inne, die Teetasse in der Hand. „Nehmen Sie Milch? Zucker?"
    „Danke, weder noch." Brett nahm die Tasse entgegen.
    „Sie können sich also vorstellen", fuhr Maria fort, „daß ich überlegt habe, welches der Kinder ..."
    „Contessa", unterbrach Brett sie, „die Person, die ich suche, ist kein Kind. Sie ist eine erwachsene junge Frau, die irgendwann im letzten Sommer England verlassen hat."
    „Ich verstehe", sagte Maria und trank einen Schluck Tee. „Und ... hm ... wer ist sie?"
    Brett richtete den Blick auf die golden gefleckten haselnußbraunen Augen und hatte, schon im Begriff, eine Antwort zu geben, das erstaunliche Gefühl, diese Frau schon einmal gesehen zu haben. Er hatte keine Ahnung, wann und Wo das gewesen sein mochte, aber er war absolut sicher, ohne zu wissen, warum, daß er die Contessa di Montefiori kannte. Den Wunsch bezwingend, sie auf der Stelle darauf anzusprechen, verdrängte er für den Augenblick den gewonnenen Eindruck und nahm das Gespräch wieder auf. „Die Person, die ich suche, heißt Ashleigh St. Clair Westmont ... und ist meine Gattin."
    Nach dieser Mitteilung wurden die haselnußbraunen Augen geschlossen, und da er nicht erkennen konnte, ob das ein Zeichen dafür war, daß die Contessa Ashleighs Namen kannte, sprach er weiter. „Natürlich könnte meine Frau unter einem anderen Namen reisen. Ich ..."
    „Damit geben Sie mir zu verstehen, daß diese Frau, Ihre Gattin, nicht den Wunsch hat, von Ihnen gefunden zu werden. Stimmt das?" Der Ausdruck der haselnußbraunen Augen, die sich jetzt wieder auf Bretts richteten, war kühl und reserviert.
    Ein übertrieben verärgerter Seufzer kam Brett über die Lippen. Er nickte. „Das ist korrekt."
    Maria schwieg einen Moment und schien diese Information zu verarbeiten. Nun war der kritische Moment gekommen, wo sie beschließen mußte, was getan werden sollte. Heilige Jungfrau Maria, hoffentlich war die Entscheidung die richtige! „Sagen Sie mir, was suchen Sie wirklich? Diese Dame, die Ihre Gattin ist ... angenommen, sie hielte sich hier auf. Welche Absichten haben Sie, falls Sie sie finden sollten?"
    Achtlos strich er sich durch die tadellos gekämmten, lockigen Haare. „Dieselbe Frage habe ich mir schon Hunderte von Malen gestellt, Mylady, seit meine Frau ... verschwunden ist." Müde schüttelte er den Kopf. „Ich nehme an, es läßt sich nicht ändern, daß ich Ihnen einige der bedauerlichen Einzelheiten berichte, damit ..."
    Genau in diesem Augenblick drang aus dem Korridor lautes Gebell in den Salon, und eine Sekunde später sprang der struppige Wolfshund durch die halboffene Tür, gefolgt von zwei krausköpfigen Kleinkindern.
    „Hierher, Finn! Hierher!" schrie Antonio, schaute dann erschreckt die Contessa und ihren Gast an und ergriff seinen rotwangigen Gefährten beim Arm. Er blieb wie angewurzelt stehen und senkte beschämt den Blick zu Boden. „Entschuldigen Sie, Signora Contessa", murmelte er.

    Der zweite Junge, der vierjährige Salvatore, ließ die Leine sinken, die er nach dem Wolfshund hatte werfen wollen, und lächelte entschuldigend die Contessa an, ehe auch er den Blick senkte. Finn rannte jedoch zu Brett, bellte ihn freudig an und wedelte heftig mit der Rute.
    Brett tätschelte ihm den Kopf und wandte sich dann an die Contessa. „Meine Gattin ist also tatsächlich hier."
    Maria seufzte. „Ja, das ist sie", bestätigte sie resignierend, blickte dann zu den vor der Tür stehenden Jungen und redete leise in italienisch auf sie ein. Sie hoben die Blicke, und ihre Mienen erhellten sich. Froh lächelten sie die Gräfin an, gingen dann still zu Finn und führten ihn aus dem Raum.
    Brett schaute ihnen hinterher und lächelte flüchtig, als er sah, wie sie mit ihren pummeligen Beinen versuchten, mit dem stattlichen Wolfshund

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