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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit der bevorstehenden Situation fertig werden zu können.
    Brett kam durch die Tür, die Enrico ihm aufhielt, und blieb einen Moment stehen, als die Contessa sich vor dem Fenster umdrehte, den Butler durch ein Nicken entließ und ihm selbst dann in die Augen schaute.
    Oh, wie sehr er Edward ähnlich war! Trotz des kastanienbraunen Haares, das er von ihr hatte, und natürlich dieser wundervoll blaugrünen Augen! Doch sein Mund war eher so geschnitten wie ihr eigener und nicht wie Edwards Lippen, die weichlich gewirkt und keinen so entschlossenen Zug gehabt hatten. Oh, Brett, mein Sohn!
    sagte Maria in Gedanken. Wie schön und männlich du geworden bist! Und wie ich mich nach dir sehne, zu dir zu laufen und ... Sie zwang sich zu einer reglosen Miene, damit ihr Gesicht nicht die sie bewegenden Gefühle verriet, und unterdrückte für den Moment alle Regungen, die sie zu überkommen drohten. „Kommen Sie herein, Herzog", sagte sie lächelnd. „Ich habe Sie erwartet."
    Während der Stille, die eingetreten war, bis die schöne Frau gesprochen hatte, hatte er genügend Zeit gehabt, sie zu betrachten. Sie war jünger, als er gedacht hatte, diese reiche Witwe eines hochstehenden italienischen Edelmannes, obwohl er bei genauerem Hinsehen erkannte, daß ihr Alter nicht abzuschätzen war. Ihr fein strukturiertes Gesicht würde auch mit zunehmendem Alter nicht leiden. Es war faltenlos, und sie hatte einen herrlichen Teint. Es hätte das Gesicht einer Frau sein können, die etwa in Bretts Alter war, und nur die ersten silbergrauen Strähnen in dem ansonsten noch tief kastanienbraunen Haar zeigten an, daß sie wahrscheinlich etwas älter als er war.
    Und dann, als sie zur Begrüßung näher kam, bemerkte er ihre Augen. Sie hatten eine ungewöhnlich haselnußbraune, mit goldenen Flecken durchsetzte Farbe. Es waren Augen, die, wie er überzeugt war, viel gesehen hatten, die Augen einer Frau, die die ganze Skala der Gefühle durchgemacht hatte. Der unergründlich tiefe Blick ließ erkennen, daß Schmerz ihr vertraut war und sie die Weisheit erlangt hatte, die nur die feinfühligsten Menschen aus schmerzlichen Erfahrungen gewinnen können. Aber die Augen drückten auch Freude aus und die Fähigkeit zur Verschwiegenheit. Brett merkte, daß diese Erkenntnis ihn auf eine unerklärliche Weise freute, aber er fragte sich auch, warum das so sei, denn schließlich hatte er die Frau soeben erst kennengelernt. Er ging ihr in dem mit kostbaren Möbeln eingerichteten Salon entgegen, nahm die ihm gereichte Hand und hob sie zum Kuß an die Lippen. „Es ist mir ein Vergnügen, Contessa", murmelte er. „Vielen Dank, daß Sie sich bereit gefunden haben, mich zu empfangen, besonders so kurzfristig."
    „Wollen Sie nicht Platz nehmen, Herzog? Ich habe Tee bestellt und hoffe, Sie werden mir bei dem Ritual, das Ihre Landsleute so schätzen, Gesellschaft leisten? Ich habe mir, als ich als junge Frau in England lebte, die Sitte des Teetrinkens zu eigen gemacht." Maria setzte sich auf das damastbezogene Sofa und deutete durch eine Handbewegung an, der Sohn könne sich in den grünen Samtsessel setzen, der sich auf der anderen Seite des vor ihr stehenden kleinen Teetisches befand.
    „Ich hatte bereits bemerkt, daß Sie tadellos Englisch sprechen, Mylady", erwiderte Brett, „und mich gefragt, wie das möglich sei. Haben Sie lange in England gelebt?"
    „Ja, einige Jahre", antwortete sie. Dann fügte sie aus dem Wunsch, das Gespräch von der eigenen Person abzulenken, hinzu: „Doch sagen Sie mir, was Sie aus England hierhergeführt hat."
    Brett setzte sich in den bequemen Sessel, nahm jedoch keine entspannte Haltung ein, sondern hielt sich aufrecht. Er mußte erst noch herausfinden, ob diese Frau in bezug auf sein Ansinnen freundlich reagieren würde, ob sie tatsächlich Ashleigh bei sich beherbergte und, falls das zutreffen sollte, wie es dazu gekommen war. In welcher Beziehung stand sie zu ihr und zu Patrick, dessen Schoner es sein mußte, der im
    Hafen lag. Das Schiff trug zwar eine holländische Flagge, wie einige von Bretts Offizieren bereits herausgefunden hatten, doch die Mannschaft sprach Englisch mit amerikanischem Akzent. Nein, ungeachtet des charmanten Verhaltens, das die Contessa an den Tag legte, war es, was sie betraf, das beste, auf der Hut zu sein.
    „Natürlich haben Sie meinen Brief gelesen", sagte Brett.
    „Ja", bestätigte Maria. „Aber ich befürchte, er war nicht sehr ... hm ... erhellend ...
    Ich meine, was nähere Einzelheiten

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