005 - Gekauftes Glück
streckte die Hand aus.
Ashleigh ließ sich von ihm aus dem Sessel ziehen, sah auf ihre nackten Brüste und blieb verlegen stehen.
Brett lachte leise, zog dann die Jacke aus und hängte sie ihr über, ehe er sie durch den Korridor in das gemeinsame Schlafzimmer führte. Jemand hatte mehrere Kerzen angezündet, deren Schein ihn und Ashleigh in sanftes Licht tauchten. Er schloß die Tür, nahm die Gattin bei den Schultern und drehte sie sacht zu sich herum. „Und nun wirst du mir erzählen", sagte er weich und schaute ihr ernst in die Augen, „warum du bei Almack's geweint hast."
Überrascht versuchte sie, den Blick abzuwenden, konnte es jedoch nicht. Die sie anschauenden blaugrünen Augen hatten einen viel zu eindringlichen Ausdruck.
„Ich ... ich hatte ein Rencontre mit Elizabeth Hastings, als ich im Damensalon war, um mir die Frisur zu richten."
Bretts Miene verdüsterte sich grimmig. „Sprich weiter", sagte er dennoch leise.
„Sie ... sie hat mich mit dem Hinweis gereizt, daß ... du bei ... Pamela Marlowe seist.
Sie ... sie ..." Ashleigh hielt inne, weil ihr durch den Schmerz, den ihre Worte wieder ausgelöst hatten, die Tränen in die Augen geschossen waren. Sie kam sich dumm vor, weil selbst diese Erinnerung sie schon zum Weinen brachte, wischte sich ungeduldig die Tränen ab und sagte: „Sie hat geäußert, du hättest dich mit Pamela verab..."
„Verdammt noch mal!" rief Brett aus. „Dieses giftige Miststück! Ich werde ..."
„Oh, nein, Brett! Du denkst doch nicht, daß Elizabeth Erfolg bei mir hatte! Den hatte sie nicht", fügte Ashleigh leiser hinzu. „Diesmal nicht. Deshalb hast du mich ja auch in der Garderobe angetroffen. Deshalb bin ich ja auch nicht ... fortgelaufen."
Ashleigh sprach nun schneller, als sei es ihr wichtig, ihm alles zu berichten, ehe es wieder zu einem Mißverständnis kam. Ihre nächsten Worte überstürzten sich.
„Weißt du, ich habe dich im Ballsaal mit Pamela gesehen. Und mein erster Impuls war, wegzurennen und keinen Blick zurückzuwerfen. Und dann habe ich den Tränen nachgegeben. Doch als ich die Garderobe erreicht hatte, kam ich ... ich glaube, man könnte das so sagen ... zur Vernunft. Ich entsann mich, was du früher über Elizabeths Bösartigkeit gesagt hattest, und ...", Ashleighs Stimme wurde zu einem Flüstern, „... ich beschloß, zu bleiben und zu hören, was du zu der Sache zu sagen hattest."
Brett stieß den Atem aus, den er unwillkürlich angehalten hatte, und grenzenlose Freude erfaßte ihn. Ashleigh hatte ihm vertraut! Und wo Vertrauen war, gab es auch die Hoffnung auf mehr. „Ashleigh", sagte er mit bebender Stimme, „ich bin so stolz auf dich!"
„Stolz?"
„Ja, weil du nach dem, was du gehört und gesehen hattest, zu mir gekommen bist, obwohl du gekränkt warst. Verstehst du nicht? Statt einfach fortzurennen, hast du die Kraft gefunden, dem Bösen zu widerstehen, das Elizabeth ausgespien hatte. Du hast mir vertraut, obwohl du Schmerz empfandest ... so viel Schmerz, daß du sogar in Tränen ausgebrochen bist, ehe du mir gegenübertratest ... so viel Schmerz, um auch jetzt wieder zu weinen."
Sie nickte schweigend, und die Tränen kullerten ihr über die Wangen. Doch mit tränenumflortem Blick schaute sie den Gatten an und war überrascht über die Erkenntnis, daß er jetzt sehen konnte, wie sie sich fühlte ... daß er ihr ins Herz sehen konnte.
„Ashleigh", murmelte er, hob die Hand und wischte ihr sacht die Tränen aus dem Gesicht. „Ich liebe dich so sehr, daß ich nicht mehr klar sehen kann."
„Wa...was?" stammelte sie und schwankte zwischen Ungläubigkeit und wachsender Freude. Dann suchte sie seinen Blick und wußte, es stimmte, was er gesagt hatte.
„Ich sagte, ich liebe dich, Ashleigh." Er hatte damit nicht so herausplatzen wollen. Irgendwie waren ihm die Worte jedoch über die Lippen gesprudelt. Nun jedoch, nachdem sie heraus waren, fühlte er überwältigende Erleichterung und konnte nur hoffen, das dieses Eingeständnis etwas war, das Ashleigh verkraften konnte und sie nicht veranlassen würde, aus Verwirrung oder Schuldgefühlen, weil sie meinte, seine Gefühle nicht erwidern zu können, fluchtartig davonzulaufen. „Mir ist klar", fuhr er mit zärtlichem Lächeln fort, „daß du allen Grund hast, nicht das für mich zu empfinden, was ich für dich fühle. Ich weiß, in der Vergangenheit habe ich dir genug Veranlassung gegeben, mich nicht ..." Ein Aufschrei brachte ihn zum Schweigen.
Ashleigh warf sich ihm in die
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