005 - Gekauftes Glück
seltsamen und wundervollen und endlich in Ordnung gekommenen Liebe entsprossen ist, seid mein Leben. Und die Kinder, die Gott uns in Zukunft schenken möge, werden ebenfalls mein Leben sein. Nichts anderes ist von Bedeutung. Kannst du das glauben?"
Ashleighs Antwort bestand aus einem Kuß, der Brett den Atem verschlug. „Nichts anderes ist von Bedeutung", wiederholte sie atemlos. „Nichts ..."
Und dann schwiegen sie und Brett, als sie sich wieder einander in die Arme schmiegten. Worte wurden unnötig, und nichts anderes war mehr von Bedeutung.
28. KAPITEL
Fast ein Jahr war vergangen, als Brett und Ashleigh nach Ravensford Hall zurückkehrten. Ihre Ankunft wurde seitens der Dienerschaft mit herzlicher Freunde aufgenommen. Angefangen von den Busbys bis hin zu den Stallburschen hatten die auf dem Landsitz des Duke of Ravensford beschäftigten Dienstboten Ashleigh außerordentlich gern, und in der Zeit, in der der Duke und die Duchess sich einander entfremdet hatten, ein Umstand, der den Domestiken keineswegs entgangen war, hatten die meisten für sich die Hoffnung gehegt, die Ehe könne wieder in Ordnung gebracht werden. Darüber hinaus waren die älteren unter den Dienstboten, zum Beispiel die Busbys und einige andere, die schon im Dienst gestanden hatten, als Brett noch ein kleiner Junge gewesen war, erstaunt und entzückt, als sie sahen, daß Mary, die frühere Viscountess, offensichtlich mit dem Segen ihres Sohnes zurückgekehrt war. Wie Ashleigh war auch sie vor dem Tag, an dem sie fortgegangen war, bei ihnen sehr beliebt gewesen, und ein jeder von ihnen hatte sie der Bezichtigungen, die von den älteren Westmonts gegen sie erhoben worden waren, für unschuldig gehalten.
Die kleine Marileigh wurde rasch zum allseits verehrten Liebling, und obwohl es anfänglich einige Leute gab, die angesichts der Horde ausländischer Kinder, die mit den Herrschaften eingetroffen waren, die Brauen hochgezogen hatten, fielen doch bald die beinahe perfekten Manieren und die Disziplin, die die Contessa ihren Zöglingen anerzogen hatte, so angenehm auf, daß die Befürchtungen der Dienstboten schwanden und durch herzliches Lächeln ersetzt wurden, da nun das alte Haus von kindlichem Gelächter und jugendlicher Energie erfüllt war.
Und schließlich waren da noch die Veränderungen, die mit dem Hausherrn vorgegangen waren. Vor Staunen bekamen die Dienstboten den Mund nicht mehr zu, als ihnen rasch und zu ihrem größten Entzücken dämmerte, daß Seine Gnaden ein anderer Mensch geworden war. Und als sie die weichen, liebevollen Blicke sahen, die zwischen ihm und seiner strahlenden kleinen Duchess getauscht wurden, und die unsichtbaren, aber dennoch spürbaren Bande gegenseitiger Verehrung zwischen den beiden bemerkten, errieten sie schnell den Grund.
„Ich wußte schon am ersten Tag, als dieses süße kleine Ding ins Haus kam, daß sie etwas ganz Besonderes ist, Henry", hatte Hettie Busby am Tag nach der Ankunft der Herrschaften und deren Gefolges zu ihrem Mann gesagt. „Aber ich hätte nie gedacht, daß die Kleine es so in sich hat, daß sie jemanden wie Seine Gnaden zähmen kann. Ich dachte, er sei ein hoffnungsloser Fall. Aber sie, Gott möge sie lieben, hat sich einfach so gegeben, wie sie ist,, und selbst Seine Gnaden konnte ihr nicht widerstehen."
Und Henry hatte seine Frau angegrinst und erwidert: „Oh, Seine Gnaden hatte ganz schön Mühe, die Sache zu kapieren, ja, das hatte er, Gott möge ihn schützen. Und einen Mann, der es nötiger hatte, habe ich nie gekannt. Über zwanzig Jahre ist es hier, seit ich ihn so glücklich gesehen habe wie jetzt."
Aber es gab eine Person in Ravensford Hall, die weit davon entfernt war, über die neueste Entwicklung der Dinge glücklich zu sein. Kaum einen Tag nach der Ankunft des Großneffen und seiner Frau scharte Lady Margaret eine Handvoll von Dienstboten um sich und trat ab. Mit Sack und Pack und verschlossenem Schweigen zog sie sich aus Ravensford Hall zurück, um künftig im Witwensitz beim See zu leben, und schickte dem Großneffen nur eine knappe Notiz zu diesem Vorgang, in der sie ihn informierte, daß sie ihre Kammerzofe vorbeischicken werde, die sich in bezug auf ihre weiteren Bedürfnisse mit Mr. Jameson in Verbindung setzen würde.
Ashleigh drückte ihr Bedauern über Lady Margarets unbeugsame Haltung aus, doch Brett zuckte mit den Schultern und sagte, das sei zu erwarten gewesen. Mary hingegen sah ihrer sich entfernenden alten Feindin in nachdenklichem Schweigen und
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