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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vielen Jahren bemitleidet hatte, und hoffte, sie könne die Furcht zerstreuen, die immer noch in Janes Augen zu sehen war. „Ich befürchte, Ashleigh ist schon zu der Party vorausgefahren."
    „Oje!" sagte Jane. „Oh, nein! Oh, dann kann es zu spät sein!" Sie blickte auf das Elfenbeinkästchen, das sie an den fülligen Busen gedrückt hielt, und schaute dann zu Mary zurück. „Wissen Sie, ich ... habe dieses Geschenk für Ihre Schwiegertochter."
    Verstört blickte sie in die Richtung, wo der Lakai seinen Posten wieder eingenommen hatte, und fuhr dann wispernd fort: „Es könnte der Herzogin das Leben retten!"
    Mary bemühte sich, die Angst, die wie eine kalte Hand nach ihrem Herzen gegriffen hatte, zu unterdrücken. Brett hatte sie nach dem Unfall beim Ausreiten hinsichtlich der Anschläge auf Ashleighs Leben ins Vertrauen gezogen, ihr jedoch nach Darlegung seiner wohlbedachten Gründe das Versprechen abverlangt, der Schwiegertochter nichts zu sagen, und Mary hatte es ihm widerstrebend gegeben.
    Sie war indes der Ansicht gewesen, ihre Schwiegertochter sei sehr wohl imstande, eine Information dieser Art zu verkraften.
    Schließlich hatte sie gesehen, daß Ashleigh an innerer Kraft und Reife gewonnen hatte, und sie war nicht geneigt gewesen, die Seelenstärke der Schwiegertochter zu unterschätzen. Aber Brett war beharrlich geblieben, und sie war genötigt gewesen, ihm zuzustimmen. Das letzte, was sie sein wollte, war eine sich in sie nichts angehende Dinge mischende Schwiegermutter!
    Doch nun, in Anbetracht von Lady Hastings' furchtsam geflüsterten Worten, fragte sie sich, ob sie auf andere Weise hilfreich sein könne. „Ist irgend etwas in dem Kästchen, Lady Hastings, das die Duchess kennen sollte?" fragte sie vorsichtig.

    Die haselnußbraunen Augen schauten sie eine Weile prüfend an. Dann nickte Jane, ehe sie das Kästchen der Frau, von der sie sich erinnerte, daß sie vor Jahren freundlich zu ihr gewesen war, in die Hände drückte. „Hier!" sagte sie emphatisch.
    „Sie wissen vielleicht, wie Sie der Duchess helfen können."
    Mary nahm das Kästchen entgegen und sah dann, daß Jane sich umdrehte und zum Portal hastete.
    Sobald sie es erreicht hatte, blickte sie über die Schulter zurück. „Lesen Sie sie! Schnell!"
    Mary sah ihr nach und blickte dann auf das Elfenbeinkästchen. Da sie der Meinung war, daß sie in diesem Fall keine Zeit verlieren dürfe, eilte sie in den nahe gelegenen Salon, nahm zufrieden zur Kenntnis, daß niemand anwesend war, und setzte sich auf das Sofa. Sie machte das Kästchen auf. Die Scharniere des Deckels quietschten und ließen dadurch erkennen, daß es in der letzten Zeit selten geöffnet worden war. Im Innern des Kästchens entdeckte Mary einen Stoß Papiere, der aus sehr alten Briefen zu bestehen schien. Der ihnen entströmende muffige Geruch war ein Zeichen dafür, daß jahrelang niemand sie in der Hand gehalten hatte.
    Sie nahm den ersten Brief heraus und begann zu lesen ...

30. KAPITEL
    Brett stand auf der Terrasse hinter dem aus elisabethanischer Zeit stammenden Haus der Hastings, das einen offenen Ehrenhof hatte, und beobachtete die elegant frisierte und gekleidete Elizabeth, die ein Arrangement von Sommerblumen richtete, das in einer Vase auf einem der in der Nähe befindlichen Tische stand. Ja, gewiß, sie war schön, aber kalt im Wesen, hochmütig und blasiert. Er unterdrückte einen Schauer und dankte im stillen Gott für die Wende, die die Ereignisse genommen, Ashleigh in sein Leben gebracht und ihn davor bewahrt hatten, mit dieser eiskalten Person sein Leben verbringen zu müssen.
    „Es sieht dir gar nicht ähnlich, Elizabeth", sagte er, „als Gastgeberin eines schlichten ländlichen Festes so nervös zu sein, selbst wenn es sich, wie ich mit Bestimmtheit annehme, um eine von dir mit allem Raffinement geplante Angelegenheit handelt."
    Er wies auf die perfekt dekorierten, auf der Terrasse stehenden Tische, von denen jeder mit einem schneeweißen Damasttuch bedeckt und zum Lunch mit aufeinander abgestimmtem, hauchdünnem Porzellan, kunstvoll verziertem Silberzeug und blitzenden Kristallgläsern gedeckt war.
    Stirnrunzelnd sah Elizabeth das Bouquet an, das sie mittlerweile bestimmt schon ein dutzendmal arrangiert hatte, zog dann die Hände fort und rang sich ein Lächeln ab.
    Im stillen tadelte sie sich, daß sie vergessen hatte, daß ihr früherer Verlobter ein Mann war, dem selten etwas in seiner Umgebung entging. Sie würde achtsamer sein müssen.
    Tante

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