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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Margaret hatte ihr nicht umsonst nahegelegt, Brett hier beschäftigt zu halten, und sie hatte nicht die Absicht, die Patentante durch die Nichtbefolgung ihrer Wünsche zu verärgern. Natürlich hatte sie keine Ahnung, warum sie sich so verhalten sollte. Margaret hatte nur gesagt, es sei höchst wichtig, daß Brett an diesem Tag seinem Besitz ferngehalten würde, und ganz besonders dem Witwensitz.
    Aber sie hatte auch angedeutet, daß, sobald der Tag vorüber sei, der Herzog wieder frei sein könne, um ein zweites Mal zu heiraten, und diese Bemerkung hatte Elizabeth genügt, denn trotz des von ihm an ihr begangenen Verrates sehnte sie sich noch immer danach, seine Duchess zu werden. In der Tat, es verging kaum eine Nacht, in der sie nicht davon träumte, obwohl die Träume, seit Brett mit dieser kleinen Hochstaplerin nach England zurückgekehrt war, eher Ähnlichkeit mit Alpträumen hatten.
    Aber es war auch Teil von Margarets geheimem Plan gewesen, daß sie und die Patentante sich freundlich zu diesem kleinen schwarzhaarigen Miststück verhielten, und Elizabeth hatte sich dementsprechend benommen. Wenn die alte Dame es für notwendig befand, ein Geheimnis vor ihr zu haben, dann hatte sie gewiß einen guten Grund dafür. Sie war klug; in der Tat, es gab wohl niemanden, der klüger war als sie. Wenn sie einen Plan hatte, Brett wieder Elizabeth in die Hände zu spielen, dann bestand kein Zweifel, daß die Sache klappen würde, und Elizabeth war entschlossen, wortlos, ja blindlings, zu gehorchen, damit alles gutging. Während sie Brett anlächelte, konzentrierte sie sich daher auf die Notwendigkeit, ihn davon abzuhalten, irgendeinen Verdacht zu schöpfen.
    „Oh, Brett, Liebling, es sieht dir ähnlich, mir die Leviten zu lesen. Ich habe jedoch allen Grund, etwas nervös zu sein. Ich habe nie ein Fest für eine Duchess veranstaltet. Und außerdem weißt du, warum du hier bist. Ich würde sterben, falls mein Vater zuviel trinkt und mitten im Geschehen betrunken umkippt."
    Vor Abscheu zog Brett eine Grimasse. „Ja, nun, da wir soeben von Seiner trunksüchtigen Lordschaft reden, wo ist er eigentlich?"
    „Äh, oben in der Bibliothek", antwortete Elizabeth rasch. „Soll ich dich zu ihm bringen?"
    Ashleigh dankte dem Reitknecht, der sie zum Witwensitz gefahren hatte, und sah ihm nach, als er mit dem Grauschimmelgespann umkehrte und nach Ravensford Hall zurückfuhr. „Guten Morgen, Mr. Blecker, Jonathan!" begrüßte sie den alten Tischler und den jungen Bediensteten.
    Die beiden Männer hielten in der Arbeit inne, und der alte Tom tippte sich mit respektvoller Geste an die Stirn, während der junge Jonathan sich nur leicht verbeugte, dann grinste und winkte.
    In diesem Moment ging die Tür des Witwensitzes auf, und Lady Margaret kam ins Freie. Ihre Zofe folgte ihr mit einem Tablett in den Händen. Auf dem Tablett standen zwei Henkelkrüge. „Guten Morgen, meine Liebe", sagte Margaret. „Ich sehe, du bist, wie immer, pünktlich. Weißt du, Pünktlichkeit ist eine lobenswerte Angewohnheit.
    Ich bin so froh zu sehen, daß du diese Tugend hast. So viele Leute deiner Generation scheinen die guten alten Sitten vergessen zu haben."
    „Nun ...", Ashleigh lächelte, „... wie ich es sehe, ist es wirklich nur eine Sache der Höflichkeit. Ich würde nicht einmal daran denken, jemanden auf mich warten zu lassen." Sie biß sich auf die Unterlippe, um nicht bei der Erinnerung zu lächeln, wodurch sie sich an diesem Vormittag um ein Haar verspätet hätte - denn nach dem morgendlichen Liebesspiel mit dem Gatten hatte sie sich bei der Toilette ungemein beeilen müssen, um rechtzeitig im Witwensitz einzutreffen!
    Margaret murmelte etwas darüber, daß die Sache, die man allgemein Höflichkeit nannte, keineswegs üblich sei, und wies dabei mit herrisch ausgestrecktem Zeigefinger die Zofe an, das Tablett mit den Henkelkrügen zu den am Zaun arbeitenden Männern zu tragen. „Ein erfrischendes Getränk", rief sie den schwitzenden Arbeitern zu. „Machen Sie einen Moment Pause, und erfrischen Sie sich."
    Tom und Jonathan verbeugten sich gleichzeitig, legten dann das Werkzeug beiseite und nahmen die Henkelkrüge entgegen.
    „Dora", sagte Margaret zu der Zofe, „nimm die Henkelkrüge sofort wieder an dich, sobald sie geleert sind, und schrubb sie gründlich aus, bevor du in den hinteren Teil des Gartens zum Blumenschneiden gehst. Ich möchte ein frisches Bouquet in jedem Raum haben, ehe du dir den freien Nachmittag nimmst. Ist das

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