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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stinkende blonde Miststück!"
    Ashleigh erschauerte, veranlaßt sowohl durch die giftig klingende Stimme der Freundin als auch die Erwähnung der beiden Menschen, die ihr so viel Leid angetan hatten. Dann schüttelte sie den Kopf, während ihr Blick die sie im Spiegel anschauenden grünen Augen nicht losließ. „Oh, Megan, denk nur nicht, dieser Kerl sei mein Duke of Ravensford."

    „Ach, nimm mir das nicht krumm", entgegnete Megan. „Das war nur so eine Redewendung." Megan warf das von ihr benutzte Handtuch beiseite, griff nach der Perlmutthaarbürste und begann sorgfältig, Ashleigh das lange Haar zu strählen. „Es ist eigenartig", fuhr sie fort, „doch trotz allem, was mir über den früheren Viscount Westmont zu Ohren gekommen ist, habe ich ihn nie gesehen. Er hat es vermieden, sein eingebildetes Gesicht hier sehen zu lassen."
    Ashleigh fühlte sich bei dem Thema des Gespräches mehr und mehr unbehaglich und wollte es wechseln, als lautes Kratzen und Tapsen die Aufmerksamkeit beider Frauen auf sich lenkte. Plötzlich flog die Tür auf, und drei Gestalten platzten in das Zimmer.
    „Nein, nicht, du haariges Biest!" Dorcas' Stimme schallte durch den Raum, während die Köchin mit einem kräftigen Besen nach einem grauen Schatten ausholte, der direkt zu Ashleigh rannte. „Es ist schon schlimm genug, daß du hier heraufgekommen bist, wo du nicht sein sollst, aber ich erlaube dir nicht, auch noch deine kleine Bestie herzuscheuchen."
    Ashleigh hatte Finn die Arme um den Hals geschlungen und fragte sich verwundert, was Dorcas mit ,deine kleine Bestie' gemeint haben könnte. Im selben Moment beantwortete lautes, schrilles Quieken die unausgesprochene Frage. Da war ein rosafarbenes Schweinchen, das sich verzweifelt
    unter dem Samtrock des Morgenmantels, den Megan ihr geliehen hatte, zu verstecken versuchte.
    „Alle Heiligen, steht uns bei!" rief Megan. „Es ist wieder dieses lästige Mastferkel!"
    Sie beugte sich vor und drohte Finn mit dem Zeigefinger. „Weißt du nicht, daß du deine Freundin nicht herauf bringen darfst?"
    Voller Erstaunen beobachtete Ashleigh, daß Finn sich ihrer Umarmung entzog und mit der langen Zunge das Schwein leckte. Und ihre Überraschung wuchs, sobald sie sah, daß das kleine, plumpe Ferkel sich danach sogleich beruhigte und sich mit einer Reihe von zufrieden klingenden Grunzgeräuschen auf dem Teppich niederließ.
    „Megan, Dorcas, was, in aller Welt, hat das zu bedeuten?"
    „Ah, Mädchen!" rief Dorcas aus und ließ langsam den Besen sinken. „Es tut mir leid, aber du weißt, wie schnell Finn sein kann, wenn er ..."
    „Ja, aber ..." Ashleighs Blick wanderte von der Köchin zu der leise grunzenden Gestalt zu ihren Füßen. „Ein Schwein?"
    „Das ist eine lange, höchst kuriose Geschichte", sagte Dorcas. „Ich werde mich bemühen, sie kurz zu fassen." Sie warf einen mißbilligenden Blick auf den Hund.
    „Gleich nach deiner Abreise hat er begonnen, von sich aus zu Mr. Tidley, dem Schlachter, zu laufen. Nun, bei den ersten Malen ging alles gut. Doch dann geschah etwas höchst Ungewöhnliches. An dem Tag hatte der Schlachter mich gebeten, zu ihm zu kommen und die Wahl des Fleisches gutzuheißen, das er für Madames Frühlingsbankett ausgesucht hatte. Als Hauptgericht sollte es geröstetes Spanferkel geben. Nun, Mr. Tidley war soeben aus dem Laden gegangen, um das Schweinchen zu holen, als plötzlich ich und alle anderen Kunden im Geschäft ein wildes Knurren vernahmen, das von der anderen Seite der Schlachterei kam, und dann, einen Moment später, die verschreckte Stimme des armen Schlachters. ,Dorcas', hat er geschrien, ,Dorcas Ainsley, kommen Sie her, und helfen Sie mir! Bitte!' Ich war platt, daß er ausgerechnet nach mir rief, und rannte zu ihm, um nachzusehen, was los sei.
    Und dann sah ich dein Biest da, das zähnefletschend, mit gesträubten Nackenhaaren über diesem Ferkel stand und den zitternden, sich an die Wand drückenden Mr. Tidley drohend anknurrte. Ich habe Finn befohlen, sofort zu verschwinden, und gesagt, das Schwein sei Madames Dinner.
    Und was glaubst du, Ashleigh, hat dieses dreiste Ungeheuer gemacht? Finn verschwand tatsächlich, aber mit dem Ferkel, das er behutsam im Fang trug!"
    Ashleigh blieb der Mund offenstehen. Sie mußte erst verdauen, was Dorcas berichtet hatte. „Finn hat ein Schwein entführt?"
    „Ja", bestätigte Megan nickend. „Und seither sind die beiden unzertrennlich. Er hat es entführt und adoptiert, alles in derselben Minute."
    Einen

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