Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hast, die Duchess zu spielen.
    Deshalb erlaube ich dir, damit fortzufahren. Die Pflichten einer Gastgeberin scheinen dir ja hinrichend bekannt zu sein." Er ignorierte den von Elizabeth ausgestoßenen Laut der Entrüstung und verneigte sich leicht vor den noch anwesenden beiden Herren. „Wright, Shelley", fuhr er murmelnd fort, „würden Sie bitte Miss Godwin und Lady Elizabeth zum Haus zurückbegleiten?" Er verneigte sich höflich lächelnd vor Mary Godwin, nickte seiner Verlobten kaum merklich zu und war dann der vierte, der sich in derselben Anzahl von Minuten eilends auf dem Weg in Richtung Haus entfernte.

13. KAPITEL
    „Ich sage Ihnen, daß mit mir alles in Ordnung ist, und danke Ihnen für Ihre Fürsorge.
    Ich mußte mich nicht zum erstenmal mit dem ... hm ... überheblichen Benehmen ...
    gewisser Leute auseinandersetzen, und ..."
    „Überheblich!" rief Christopher aus. „Ashleigh, es war ausgesprochen ungehörig und boshaft, und das war jedem auf der Lichtung klar!"
    „Dennoch bin ich nicht in der Lage, etwas dagegen zu unternehmen, und habe das auch nicht vor", erwiderte Ashleigh seufzend. „Ich will nur einige Momente Ruhe haben. Entschuldigen Sie mich daher bitte, damit ich ungestört sein kann."
    Jetzt war es der Earl, der seufzte. Er stand mit Miss St. Clair in einem wenig benutzten Korridor, der die Dienstbotentreppe mit der Terrasse und den im ersten Stock gelegenen offiziellen Räumen verband.
    Am anderen Ende war ebenfalls eine Tür, die zur Küche führte, und dorthin wollte Ashleigh in der Hoffnung, dem Earl klargemacht zu haben, daß er zu den anderen Gästen in den Salon oder sonstwohin zurückkehren möge.
    „Also gut", sagte er. „Ich ziehe mich zurück, wenn Sie sicher sind, daß Sie ..."
    „Auch auf die Gefahr, Sie zu langweilen, Mylord, sage ich Ihnen noch einmal, daß mit mir alles in Ordnung ist." Ashleigh lächelte. „Und ich sollte mich wirklich darum kümmern, was in der Küche passiert. Das ist schließlich meine Pflicht als Gastgeberin", fügte sie hinzu und legte in die weitgeöffneten Augen einen flehenden Ausdruck, von dem sie hoffte, er möge den Earl überzeugen.
    Er lächelte, mehr denn je beeindruckt von der arglosen Ehrlichkeit, die er in ihrer Miene sah. Dann führte er ihre Hand zum Kuß an die Lippen. „Bis später, meine Liebe", murmelte er, drehte sich um und strebte dem leisen Lachen und den gedämpften Stimmen zu, die aus den im vorderen Teil von Ravensford Hall gelegenen offiziellen Räumen zu ihm drangen.
    Sobald er fort war, eilte Ashleigh. zu der Tür, die in die Küche führte, öffnete sie und huschte in den Raum. Es war nicht die eigentliche Küche, die sie betrat, sondern eine ungefähr zwölf Quadratmeter große Kammer, die mit bis zur Decke reichenden Regalen angefüllt war, in denen unzählige Gefäße verschiedener Größen standen. In einer Ecke stand ein altes Butterfaß und daneben ein kleiner, mit Schöpflöffeln, Rahmkellen, Trichtern und dergleichen beladener Arbeitstisch, die alle aus schimmerndem, blankgeputztem Messing bestanden. Der Raum war tadellos in Ordnung, und Ashleigh lächelte, als sie an den großen Wert dachte, den Hettie Busby auf Sauberkeit in ihrem Arbeitsbereich legte. Plötzlich wurde ihre Aufmerksamkeit jedoch von einer anderen Ecke des dämmerigen Raumes angezogen. Dort hatte das Rascheln von Seide und eine schnelle, hastige Bewegung angezeigt, daß Ashleigh in der Kammer nicht allein war.
    „Oh ... oje!" rief eine leise, zitternde Stimme aus. „Ich nehme an, diesmal hat man mich erwischt."
    Ashleigh starrte in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war, und nahm die leicht plumpe, rundliche Gestalt einer kleinen, älteren Frau wahr, die in ein teuer wirkendes, gutgeschnittenes taubengraues Kleid gehüllt war. Eine Fülle grauer Locken wippte der Dame um das Gesicht, das gütig gewirkt hätte, wäre nicht der mißtrauische Ausdruck in den auf Ashleigh gerichteten haselnußbraunen Augen gewesen.
    „Oh", sagte Ashleigh. „Es tut mir leid, daß ich Sie erschreckt habe. Das wollte ich nicht."
    „Wissen Sie, es ... es ist die Sahne", sagte die Frau. „Ich liebe sie einfach zu sehr. Zu Hause läßt man ... man mich fast nie welche haben." In diesem Moment zwinkerten die nußbraunen Augen etwas, und dann warf die Frau einen gehetzten Blick auf die halboffene, zur Küche führende Tür. „Werden Sie ... werden Sie ... Sie werden mich doch nicht verraten, oder doch?" fragte sie schließlich und richtete den Blick

Weitere Kostenlose Bücher