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0050 - Der Einsame der Zeit

Titel: 0050 - Der Einsame der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mein Feind! Wenn es ihm vor mir gelang, die Kuppel zu erreichen, war ich rettungslos verloren.
    Sicherlich war der Stützpunkt hervorragend ausgerüstet. Demnach waren auch Funkgeräte vorhanden, mit denen er Hilfe herbeirufen konnte. Wenn er erst einmal dort war und einen Energieschirm errichtete, war ich ihm auf Gnade oder Ungnade ausgeliefert. Schlimmstenfalls konnte er mich in der vegetationslosen Wüste verdursten lassen. Ich hatte nur zwei Liter im Rückentornister. Wenn ich vor ihm in den Bau eindringen konnte, war das Verhältnis umgekehrt. Die Grenzen waren somit fest umrissen. Es ging um Sein oder Nichtsein.
    Ich hielt die Waffe längst im Anschlag. Das Reflexvisier brauchte nicht verstellt zu werden. Ein schneller Thermostrahl hat eine schnurgerade Schußbahn, die weder von einer herrschenden Schwerkraft noch durch irgendwelche Luftwiderstände beeinflußt werden kann. Als er mir in das Fadenkreuz lief, überschlug ich die Laufzeit. Auf dem nahezu luftleeren Planeten kam ich mit einem Vorhalt von etwa einem Meter aus.
    Ich überdachte den dementsprechenden Winkel, legte den spiraligen Gleichrichtungslauf an den Felsblock und zog durch. Dumpfes Donnern klang an mein Ohr. Die Waffe ruckte in meiner Hand, ging kurz mit der Mündung hoch, doch da war der Strahlschuß schon draußen. Haarscharf neben dem rennenden Mann entstand ein glutender Krater. Rhodan wurde zur Seite geschleudert und fiel aufs Gesicht.
    Wenn ich mit seiner ungeheuren Reaktionsfähigkeit besser gerechnet hätte, wäre mir der nachfolgende Fehler nicht passiert. Ich brauchte zwei Sekunden, um mit meinen geblendeten Augen erneut das Ziel erfassen zu können. Genau nach diesem kurzen Spielraum ruckte Rhodan so plötzlich hoch, daß ich meinen Feuerimpuls nicht mehr unterbrechen konnte. Er wirbelte förmlich zur Seite. Dort, wo er eben noch so still gelegen hatte, schnitt die flach auftreffende Schußbahn eine glühende Furche in den Sand.
    Ich zog nochmals auf gut Glück durch, doch da war der Teufelskerl schon verschwunden. Er hatte in der Tat eine Deckung gefunden, in die ich trotz meiner erhöhten Stellung keinen Einblick nehmen konnte. Dazu wußte ich noch nicht einmal genau, wo er sich nun verborgen hielt.
    Ich lauerte mit angehaltenem Atem. Die Entfernung betrug ungefähr 400 Meter; für eine Energiewaffe mit stufenloser Zieloptik überhaupt keine Distanz. Den Sendeteil meines Funksprechgerätes hatte ich längst wieder abgeschaltet. Der Empfänger lief jedoch. Ich stellte auf volle Lautstärke und lauschte aufmerksam.
    Außer den normalen Störgeräuschen war nichts zu hören. Da ahnte ich, daß Rhodan auch den Sender abgestellt hatte. Wahrscheinlich versuchte er ebenfalls, Atemzüge aufzufangen. Ich lachte lautlos vor mich hin, bis mich ein plötzlich aufkommender Gedanke beunruhigte. Wieso war Rhodan von meinem ersten Schuß nicht wenigstens schwer verletzt worden? Es war fast ein Treffer gewesen. Mein fotografisches Gedächtnis erinnerte mich daran, daß diese modernen Raumanzüge ja einen Feldgenerator besaßen! Natürlich hatte ich in der Hitze des Gefechtes übersehen, den Schutzschirm einzuschalten.
    Ich beherrschte mich, um nicht über mich selbst wütend zu werden. Wahrscheinlich hielt der Energieschirm keinen Volltreffer aus, aber für normalerweise ebenfalls tödliche Streifschüsse mußte er undurchdringlich sein. Ich holte also das Versäumte nach. Die aufleuchtende Kontrollampe am Brustteil des Anzuges bewies, daß alles in Ordnung war. Das leichte Flimmern war kaum wahrnehmbar. Als ich den Zähler ablas, wurde ich stutzig. Wieso konnte ich in den wenigen Augenblicken seit der Landung schon 24 Kilowattstunden verbraucht haben?
    Ich suchte noch mit aufsteigender Panik nach einem eventuellen Schaltfehler, als es unvermittelt in meinem Helmlautsprecher knackte. Ich erstarrte sofort und versuchte, den anderen Sender anzupeilen. Allein nach dem Gehör ging es nicht. Es war nicht anzunehmen, daß Rhodan mit einem scharfgebündelten Richtstrahl arbeitete. Wahrscheinlich würde er nach allen Himmelsrichtungen ausstrahlen. Vorsichtshalber überprüfte ich die Schaltung meiner Helmantenne. Nein, sie war auch nicht auf Bündelstrahl eingestellt.
    Es knackte nochmals. Auf einmal waren Atemzüge zu hören. Sie klangen etwas zu gleichmäßig und ausgeglichen. In meiner spiegelnden Helmscheibe sah ich, daß sich meine Lippen zu einem breiten Grinsen verzogen. Wenn dieser Bursche dachte, er könnte mich mit psychologischen Tricks um alle

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