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0050 - Der Einsame der Zeit

Titel: 0050 - Der Einsame der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verrückte Idee gekommen, den Mikroimpulskonverter meiner Thermowaffe anzuzapfen. Ich hatte aber noch nicht einmal ein Stückchen Draht in den Taschen. Meine Kehle hatte sich geweigert, die reichlich vorhandenen Nahrungskonzentrate aufzunehmen. Ich hatte auch keinen Hunger.
    Ich empfand nur noch die Qual, die mir das Einsaugen der viel zu heißen Atemluft bereitete. Die Innentemperatur war auf 50,8 Grad angestiegen. Fast ebenso warm war das Sauerstoff-Helium-Gemisch. Ich hatte für dreimal 24 Stunden Luft, aber es war fraglich, ob ich bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch lebte. Nun war die kurze Ohnmacht gekommen. Ich zwang mich zur erneuten Aufmerksamkeit und sah zu jenem Punkt hinüber, wo Perry Rhodan ebenfalls im Sand liegen mußte. Den glasierten Fleck meines letzten Strahlschusses konnte ich sehen.
    Nach meinen sorgsamen Berechnungen durfte Rhodan von dieser Stelle bestenfalls 30 Meter entfernt sein. Mehr hatte er in den wenigen Augenblicken nicht schaffen können. Ich hatte demnach ein etwa 60 Meter durchmessendes, kreisförmiges Gebiet zu beobachten, um ein Ausbrechen des Gegners zu verhindern. Mit der Zieloptik meiner Waffe hatte ich die nähere Umgebung abgesucht. Es gab kaum einige Bodenvertiefungen, in denen Rhodan hätte davonkriechen können.
    Ich hatte stundenlang darüber nachgedacht, ob es ratsam sei, die relativ kleine Bodenfläche mit einem systematischen Wirkungsfeuer zu belegen. Es stand außer Frage, daß ich den in einer Mulde liegenden Gegner über kurz oder lang erfaßt hätte.
    Das Für und Wider dieses Plans hatte ein für mich negatives Ergebnis gezeitigt. Wenn ich Rhodan nicht zufällig sofort traf, konnte er mich selbst unter Feuer nehmen. Schon bei meinem ersten Abschuß hätte er genau gesehen, wo ich selbst lag. Also hatte ich die Idee aufgegeben und darauf gewartet, daß der Barbar die Geduld verlieren würde. An dem flachen Einschußtrichter meines letzten Treffers konnte er sehr gut sehen, daß ich auf einer Anhöhe liegen mußte.
    Auch konnte er die ungefähre Richtung bestimmen, da es einen länglichen Krater gegeben hatte. Eine genaue Winkelmessung konnte ihm aber nicht möglich sein, da er wenigstens 30 Meter entfernt lag. Wenn es in der ungefähren Richtung nur einen Hügel gegeben hätte, wäre es für Rhodan gut gewesen. So aber gab es drei Anhöhen, und auf jeder konnte ich mich versteckt haben. Demnach durfte auch Rhodan nicht schießen, da ich natürlich ebenfalls nur darauf wartete, seine Stellung ganz genau sehen zu können.
    So war es zu dem großen Lauern auf einen Fehler des anderen gekommen. Keiner von uns konnte weg. Bis zur nächsten, für mich geeigneten Deckung hätte ich völlig flaches Gelände überqueren müssen. Weiter hinten, etwa einen Kilometer entfernt, erstreckte sich ein kleiner, sonnenverbrannter Höhenzug.
    Dort gab es nicht nur glänzende Feuerstellungen, sondern auch Schatten. Ich schmatzte mit meinen zundertrockenen Lippen, als mir mein Geist eine tiefe, dunkle Höhle vorgaukelte. Es war kühl darin, herrlich kühl; höchstens einhundert lächerliche Hitzegrade!
    Ich berauschte mich an einem Temperaturmeßwert, der mir normalerweise unerträglich erschienen wäre. Nun bedeuteten „nur" hundert Grad ein Labsal. Die Klimaanlage hätte sich erholen können. Auch dem Reaktor wäre es wohl bekommen. Vor meinen Augen tanzten wieder die feurigen Nebel. Plötzlich sah ich Rhodan springen. Er raste unter gellendem Gelächter davon, schleuderte mit den Stiefeln Sandfontänen auf und verhöhnte mich.
    Ich fing mich im letzten Augenblick. Die Mündung meiner Waffe ragte bereits aus dem Schlitz zwischen den Steinen hervor, als ich die Halluzination erkannte. Die gespenstische Gestalt löste sich auf. Es war nur Wüste da; eine trostlose, blendend helle Sandfläche mit Milliarden von reflektierenden Kristallen. Ich wollte eine Verwünschung gebrauchen, aber aus meiner Kehle kam nur ein unartikuliertes Krächzen. Wieder kam der bohrende Wunsch nach Wasser. Ich hatte doch noch einen Liter. Ich krümmte meinen Körper zusammen und schlug die Fäuste gegen den Druckhelm. Nur der Gedanke daran, daß Rhodan noch mehr zu leiden hatte, hielt mich aufrecht. Ich wußte aber, daß bald etwas geschehen müsse. Plötzlich erhielt ich einen Impuls meines Extrahirns. Ich fuhr zusammen.
    „Er ist telepathisch begabt! Vernachlässige nicht deinen Monoschirm."
    Jede Halluzination fiel von mir ab. Im spiegelnden Helmglas bemerkte ich mein erblaßtes Gesicht. Sicher durfte

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