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0050 - Der Mörder aus der Bronx

0050 - Der Mörder aus der Bronx

Titel: 0050 - Der Mörder aus der Bronx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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sagte ich und richtete mich auf. »Achtundzwanzig vielleicht.«
    Auf der Straße heulte eine Sirene. Wenig später dröhnten viele Füße auf der Treppe. Der technische Dienst der Mordkommission kam.
    Webster war mitgekommen. Er blickte kurz auf den Toten. Während der Fotograf seine Apparate und Lampen aufstellte, fasste der Oberkommissar mich am Ärmel.
    »Das hier ist keine Gegend für Mord, Cotton«, sagte er düster. »Das letzte Gewaltverbrechen in dieser Straße passierte vor sieben oder acht Jahren. Sie werden es schwer haben.«
    Die Lichter des Fotografen flammten auf und tauchten den Korridor und den Toten in ein unerbittlich scharfes, weißes Licht. Der Verschluss der Kamera klickte mehrmals.
    »Noch Wünsche, Sir?«, fragte der Fotograf.
    Ich winkte ab. Während er seine Geräte forträumte, beugte sich Doktor Laurent, der Polizeiarzt, zu dem Toten. Er drehte ihn mithilfe eines Polizisten auf den Rücken. Sachlich diktierte er dem Polizeistenografen den ersten Untersuchungsbefund.
    »Leichenstarre eingetreten. Augen geöffnet. Tod vor mindestens sechs Stunden eingetreten. Starker Blutverlust. Todesursache: Gewalteinwirkung von fremder Hand, erwiesen durch drei Schussverletzungen in der Brust. Einschüsse liegen eng beieinander. Ausschüsse nicht feststellbar. Druckstellen am Hals. Auf geschlagene Lippe, wahrscheinlich vom Sturz herrührend. Sonst keine besonderen Verletzungen.«
    Er richtete sich auf. »Alles, was ich für den ersten Augenblick sagen kann«, wandte er sich an uns. »Das andere ergibt die Autopsie.«
    »Er hat etwas an der rechten Hand, Doc«, bemerkte ich.
    Dr. Laurent beugte sich noch einmal zu dem Ermordeten, sah sich die Hand genau an, richtete sich dann wieder auf.
    »Das ist keine Verletzung im eigentlichen Sinn. Scheint sich um einen Ausschlag, eine Flechte oder so etwas zu handeln.«
    »Danke, Doktor.«
    Während die anderen Techniker die Wohnung untersuchten, eine Bestandsaufnahme durchführten und die Fingerabdrücke festhielten, ging ich hinaus zu Mr. Match, der auf dem Treppenabsatz wartete.
    »Am besten erzählen Sie mir jetzt alle Einzelheiten.«
    »Kann der Doktor nicht einmal nach Mrs. Torelli, der Putzfrau sehen?«, bat er schüchtern. »Sie befindet sich in meiner Wohnung und hat einen Nervenschock.«
    Ich rief Dr. Laurent. Zusammen gingen wir in Matchs Wohnung. Der Doktor gab der Putzfrau ein Beruhigungsmittel.
    Sobald das Mittel Wirkung zeigte, vernahm ich die Frau. Sie putzte seit einem halben Jahr für den Ermordeten. Die Stellung war durch eine Agentur vermittelt worden. Sie besaß einen Schlüssel zur Wohnung, weil Robert Meyler schon zur Arbeit war, wenn sie kam, um seine Zimmer in Ordnung zu bringen. Sie sah ihn gewöhnlich nur einmal in der Woche, wenn sie abends kam, um ihr Geld zu holen.
    »In den beiden letzten Wochen musste ich besonders spät kommen. Mr. Meyler musste Überstunden in seinem Betrieb machen«, sagte sie.
    Heute Morgen hatte sie wie gewöhnlich aufgeschlossen. Sie hatte dann den Toten sofort gesehen, hatte die Tür zugeschlagen und war auf den Flur zurückgelaufen. Dabei war sie mit Frederic Match zusammengestoßen.
    Match sagte aus, dass er Angestellter bei einer Versicherungsgesellschaft war. Er feierte zurzeit krank und war nur hinuntergegangen, um die Milch und die Zeitung zu holen. Er hatte Mrs. Torelli die Schlüssel abgenommen, hatte sich überzeugt, dass die Putzfrau sich nicht getäuscht hatte, war mit ihr in seine Wohnung gegangen und hatte von dort aus uns angerufen.
    »Können Sie mir etwas über den Toten sagen?«, fragte ich. »Er heißt Robert Meyler, nicht wahr?«
    »Ja, ich sprach hin und wieder mit ihm. Er stammte nicht aus New York, sondern aus Iowa. Er war ein Mann, der sehr zurückgezogen lebte. Ich habe nie bemerkt, dass er Besuch bekam. Ich glaube, er hatte überhaupt keine Bekannten in New York, auch kein Mädchen.«
    »Kennen Sie seinen Beruf?«
    »Ingenieur glaube ich. Jedenfalls irgendeine Art von Techniker.«
    »Und wissen Sie auch, wo er arbeitete?«
    Match legte die Hand an die Stirn. »Warten Sie. Ich hoffe, ich kann mich erinnern. Wir sprachen einmal darüber. Ich glaube, er nannte die Firma Laroche & Laroche, eine Metallwarenfabrik. Aber ich weiß nicht, ob er jetzt noch bei dieser Firma arbeitet. Unser Gespräch liegt über ein halbes Jahr zurück.«
    »Sie waren gestern zu Hause, Mr. Match?«
    »Den ganzen Tag.«
    »Nichts Besonderes bemerkt? Keinen Schuss gehört?«
    »Nichts, Sir. Tut mir leid.«
    »Ich

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