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0051 - Tod für eine Stadt

0051 - Tod für eine Stadt

Titel: 0051 - Tod für eine Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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eisigen Wasser prustete, klingelte das Telefon.
    Ich drehte das Wasser ab, schlüpfte in den Bademantel und lief ins Wohnzimmer.
    Mit noch nassen Fingern nahm ich den Hörer ab und nannte meinen Namen.
    Ich erhielt keine Antwort, aber ich hörte das Atmen eines Menschen in der Leitung.
    »Hallo, hier ist Cotton!«, brüllte ich. »Melden Sie sich!«
    »Spreche ich mit dem FBI-Beamten Cotton?«, fragte eine fremde Stimme.
    »Das habe ich schon zweimal gesagt. Wer sind Sie?«
    »Wollen Sie wissen, wo der Professor ist?«, fragte der Anrufer.
    Ich wurde sehr aufmerksam.
    »Kennen Sie seinen Aufenthaltsort?«
    »Ja.«
    »Gut, dann nennen Sie ihn.«
    Wieder die heftigen Atemstöße. »Das geht nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Ich… ich war selbst an seiner Entführung beteiligt.«
    »So…«, sagte ich gedehnt. »Wer sind Sie denn? James, Tom, Art, Sandy oder Bert?«
    Das war ein Volltreffer.
    »Woher wissen Sie?«, stammelte der Bursche am anderen Ende der Strippe.
    »Sie sehen, dass ich die Namen kenne. Also, wer sind Sie?«
    Er antwortete nicht.
    »Schön, wer Sie auch sein mögen. Ich kann Ihnen eine milde Behandlung durch den Richter garantieren, wenn Sie jetzt schleunigst umschwenken, mir sagen, wo sich der Professor aufhält, und mir außerdem den Namen Ihres Auftraggebers nennen.«
    »Das geht nicht per Telefon. Kommen Sie zur 26. Straße, Agent Cotton. Ich werde dort an der Telefonzelle auf Sie warten. Aber kommen Sie allein.«
    »Ich werde den Teufel tun«, antwortete ich wütend. »Glaubst du, ich lasse mich auf so billige Art in eine Falle locken? Wenn es dir ernst ist, dann sag den Aufenthaltsort des Professors. Andernfalls lass es bleiben. Wir bekommen ihn und euch auch so, und ich hoffe, du weißt, welche Strafen auf Menschenraub stehen.«
    Seine Stimme bekam einen jammernden Ton.
    »Ich kann nicht. Ich kann wirklich nicht. Kommen Sie doch, Agent Cotton. Wenn ich Ihnen den Ort nenne, wo der Professor festgehalten wird, dann kommen Sie mit einem Trupp von Polizisten und mit Sirenengeheul. Die anderen merken, dass sie verraten worden sind, und sie werden sofort auf mich als Verräter tippen. Sie erledigen mich, bevor Sie eingreifen können.«
    »Das ist Quatsch«, antwortete ich. »Wir werden vorsichtig sein.«
    Er schien um einen Entschluss zu ringen. Plötzlich stieß er hervor: »Am Ende der 95. Straße steht ein Lagerschuppen, der nicht mehr benutzt wird. Im Keller befindet sich der Professor. Er wird ständig von einem Mann bewacht. Die anderen halten sich im Schuppen selbst auf, aber eine Wache steht auf der anderen Straßenseite. Er soll ein Pfeifsignal geben, wenn Polizei auftaucht. Ihn müssen Sie zuerst unschädlich machen.«
    »Okay«, antwortete ich. »Sagen Sie Ihren Namen, damit ich vor Gericht für Sie eintreten kann.«
    Ich bekam keine Antwort mehr.
    »Hallo!«, rief ich in die Muschel. »Hallo! Hallo!«
    Nichts. Er schien eingehängt zu haben. Allerdings hatte ich kein Knacken gehört, aber vielleicht hatte ich es auch einfach überhört.
    ***
    Ich ging ins Badezimmer zurück, trocknete mich ab und dachte dabei ein wenig nach. Ich hatte es nicht besonders eilig. Wenn der Anruf keine Finte war, dann hatte ich Zeit, und wenn dieses Telefongespräch nur ein Trick gewesen war, dann kam ich immer noch früh genug, um in eine Falle zu tappen.
    Falle? Hm, eigentlich sah es nicht danach aus. Die Burschen mußten sich sagen, daß ich nicht allein zu dem Treffpunkt kommen würde und daß sie wenig Chancen hatten, mich abzuschießen. Als Falle wäre das Ding wirklich zu plump angelegt.
    Also eine echte Sache? Es war immerhin denkbar, daß einer von den Burschen Angst bekommen hatte. Vielleicht dieser Thomas, der es auch nicht fertigbekommen hatte, den alten Powell zu töten.
    Ich zog mich an, und jetzt beeilte ich mich ein wenig mehr. 95. Straße. Der Anrufer hatte recht, wenn er meinte, wir dürften nicht mit einer ganzen Kompanie anrücken. Am besten erledigten wir den Fall mit einigen wenigen Leuten. Die Gang bestand nach allem, was wir wussten, aus fünf Burschen. Phil, Mant und ich würden genügen.
    Ich ging zum Telefon, um Phil anzurufen. Es war kein Freizeichen im Apparat. Ich tippte ein paar Mal auf die Gabel, aber es änderte sich nichts. Es summte zwar in der Leitung, aber das charakteristische »Tut - tut«, war nicht zu hören.
    Langsam ließ ich den Hörer auf die Gabel gleiten.
    Was bedeutete diese Störung? Wenn zwei Leute miteinander telefonieren, und sie beenden das Gespräch und legen

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