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0051 - Tod für eine Stadt

0051 - Tod für eine Stadt

Titel: 0051 - Tod für eine Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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noch reden kann. Jedenfalls darf ich keine Zeit verlieren. Wir bringen die Bombe noch heute Abend an ihren Bestimmungsort. Sie werden mich morgen nicht sehen, aber im Laufe der nächsten Nacht werde ich Sie in Freiheit setzen. Vergessen Sie nicht, den FBI-Beamten, die den Fall bearbeiten, zu sagen, dass ich über eine funktionsfähige Bombe verfüge. Im Übrigen hat es keinen Zweck, wenn Sie versuchen sollten, sich durch Schreien bemerkbar zu machen. Es befindet sich niemand in der Nähe, der Sie hören könnte. Ruhen Sie sich aus, Professor. Gute Nacht!«
    Das Licht erlosch. Die Tür wurde ins Schloss gezogen. Albis war wieder allein.
    ***
    Bevor Phil und ich am nächsten Tag zum Hauptquartier fuhren, stoppten wir kurz an dem Krankenhaus. Wir sprachen mit dem Arzt.
    »Sie haben keine Aussicht, ihn zu sprechen. Wenn alles sehr gut geht, haben Sie Aussicht, ihn in einer Woche einem Verhör zu unterziehen. Ebenso ist es auch möglich, dass nie wieder ein Wort über seine Lippen kommt.«
    Nach dieser recht deprimierenden Auskunft waren wir froh, im Hauptquartier alle Untersuchungsberichte vorzufinden, die mit den Geschehnissen der vergangenen Nacht in Zusammenhang zu bringen waren. Es stand damit fest, aus welcher Sorte von Maschinenpistolen die Kugeln auf mich abgefeuert worden waren, und wo das Auto gestohlen worden war, das der Junge, der jetzt im Krankenhaus zwischen Tod und Leben schwebte, gefahren hatte.
    Uns interessierten diese Details nicht so sehr wie die Sachen des Verletzten, die noch während der Nacht gesichtet und geordnet worden waren. Ich durchblätterte das angelegte Sachregister, das unter Position I anfing.
    Jacke aus grauem Harris-Tweed-Stoff, gemäß beigefügter Probe, Ärmel ausgerissen, Rücken zerschlissen, Brustseite und Ärmel mit Blut stark befleckt. (Blutanalyse siehe beigefügten Untersuchungsbericht des medizinischen Instituts.) Der Tascheninhalt bestand aus: Feuerzeug, Modell Brother & Cie…
    So ging das über ein Dutzend Seiten. Jeder einzelne Gegenstand war genau beschrieben; nur was ich suchte, ein Ausweis, oder irgendetwas, das uns einen Namenshinweis geben konnte, befand sich nicht darunter.
    »Ich hoffe, die Ärzte werden den Burschen wieder hinbekommen, sodass er reden kann«, tröstete Phil. »Und seinen Freunden wird nach dieser Lektion wahrscheinlich der Appetit vergangen sein, sich weiter mit uns anzulegen. Arthur Laroche kann auf die Jungs nicht mehr rechnen.«
    »Ich bin nicht sicher«, widersprach ich. »Die Falle, die sie stellten, war nicht schlecht angelegt. Gewöhnliche Gangster hätten sich in die Haustür gestellt und auf mich gelauert. Vermutlich hätte ich sie schon vorher bemerkt, und sie wären überhaupt nicht zum Schuss gekommen. Laroches Leute hingegen riefen an. Natürlich waren sie von Anfang an davon überzeugt, dass ich mich nicht auf den Anruf in eine einsame Gegend locken lassen würde. So gab der Anrufer nach einigem Zögern die Adresse preis, wo der Professor angeblich gefangen gehalten wird. Gleichzeitig beschwor er mich aber, dass ich nun nicht mit einer Kompanie von Cops anrücken sollte, da sonst sein und des Professors Leben in Gefahr wären. Mit dieser Lüge wollte er verhindern, dass ich einfach zu Hause blieb und seine Angaben durch einige telefonisch alarmierte Streifenwagen nachprüfen ließ. Ich musste mich also auf die Socken machen und das Haus verlassen. Der Anrufer hängte nach Beendigung des Gesprächs nicht ein und blockierte so die Leitung in der Hoffnung, ich würde mir keine großen Gedanken darüber machen, sonidern zu Fuß zum nächsten Taxistand gehen. Zum Glück machte ich mir Gedanken darüber, und damit fiel der Gesamtplan ins Wasser.«
    Die Tür ging auf, und Francis Mant trat fröhlich pfeifend ein. »Hallo!«, grüßte er. »Ich komme ein wenig spät. War die ganze Nacht unterwegs auf der Suche nach weiteren Spuren von Art Ryck, aber es hat sich gelohnt. Ich habe eine Dame gefunden, die ein Doppelzimmer an Art Ryck und an einen zweiten Burschen vermietet hat, der Thomas Rollin hieß, und dessen Beschreibung auf den Tom mit Schusshemmungen in Thik Powells Geschichte passt.«
    »Fein, Francis«, freute ich mich. »Dann können wir endlich die Identität eines Bandenmitgliedes feststellen. Holen Sie die Zimmervermieterin ab, fahren Sie mit ihr in das Krankenhaus in der 36. Straße und lassen Sie sie einen Blick in das Gesicht des Mannes werfen, der gestern Nacht dort eingeliefert wurde. Ich hoffe, sie erkennt in dem Mann jenen

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