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0051 - Tod für eine Stadt

0051 - Tod für eine Stadt

Titel: 0051 - Tod für eine Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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ist eine Stelle zwischen Taskolun von Rewertown, und New York liegt zwanzig Meilen südlich von hier.«
    »Nehmen Sie mich bitte mit«, bat Albis. »Wohin Sie fahren, ist gleichgültig. Hauptsache, es gibt dort ein Telefon.«
    »Na, los, Alter, steig ein«, lachte der Fahrer.
    ***
    Ich hatte während der Nacht Bereitschaftsdienst und war im Hauptquartier geblieben. Eigentlich war Francis Mant an der Reihe gewesen, aber der Washingtoner war nicht mehr aufgetaucht, nachdem er sich gestern auf die Socken gemacht hatte, um mit der Zimmervermieterin den verunglückten Thomas auf seine Identität zu prüfen. Durch einen Anruf im Krankenhaus hatten wir zwar erfahren, dass Mant mit der Frau dort gewesen war, aber seitdem hatte er sich nicht wieder gemeldet. Noch machten wir uns nicht sehr viel Sorgen um ihn. Francis war ein cleverer Junge und mit allen Wassern gewaschen, und er liebte es, eigene Wege zu gehen. Ich übernahm den Bereitschaftsdienst für ihn und hoffte, dass er im Laufe der Nacht auftauchen würde.
    Er erschien erst in den ersten Morgenstunden, müde, abgekämpft und ziemlich voll Alkohol. Er ließ sich in einen Sessel fallen, lachte und stöhnte zugleich: »Mensch, Cotton, ich habe eine Riesenmenge Alkohol in mich hineingeschüttet, aber ich denke, es hat sich gelohnt.«
    Es stellte sich heraus, dass Francis mit jener ehemaligen Freundin von Art Ryck eine Tour durch New Yorks Nachtleben gemacht hatte. Dabei waren sie auf andere Freunde des Mädchens gestoßen, und schließlich hatte Francis mit der ganzen Horde kräftig auf Staatskosten gezecht.
    »Es hat sich gelohnt«, wiederholte er. Er griff in die Brusttasche und knallte mir eine Gruppenaufnahme auf den Tisch, auf der ungefähr zwanzig Leute abgebildet waren. Sechs Köpfe waren mit einem Kreuz gekennzeichnet.
    »Das Bild habe ich von einem Maler, der mal so etwas wie eine Schule für moderne Malerei leitete. Jetzt fristet er sein Leben damit, den Ladenbesitzern Werbesprüche auf die Schaufenster zu pinseln. Die Leute auf dem Bild, die ich angekreuzt habe, heißen James Furback, Thomas Rollin, Art Ryck, Sandy Wallace und Bert Vyw. Das sechste Kreuz bezeichnet den Kopf von Rycks Freundin. Ich habe es nur aus Tarnung eingezeichnet. Das Mädchen ist eine harmlose Gans, aber niemals eine Gangsterbraut. Schön, Cotton, unseren Freund aus dem Krankenhaus werden Sie wohl selbst erkennen. Ich glaube, bei der Übereinstimmung der Vornamen besteht wohl kein Zweifel, dass es sich um die gleichen Burschen wie auf Powells Farm handelt.«
    »Fein, Francis«, freute ich mich. »Mit dieser Aufnahme wird die Gang für Laroche tatsächlich so gut wie wertlos. Bisher haben wir davon abgesehen, nach Laroche öffentlich zu fahnden, aber nach diesen Jungs werden wir öffentlich suchen. Sie stehen dem eigentlichen Verbrechen, dem Uran-Raub, fern genug, dass wir eine Fahndung riskieren können. Ich gebe das Bild gleich an das Fotolabor. Sie sollen uns Vergrößerungen davon herstellen.«
    Ich rief das Labor an, das allerdings zu dieser Stunde nur mit einem Notdienst besetzt war, und bat, die Aufnahme abholen zu lassen.
    Kaum hatte ich aufgelegt, als das Telefon läutete. Ich nahm erneut ab und meldete mich.
    »Mr. Cotton?«, fragte eine Stimme. »Hier spricht Albis.«
    »Professor!«, rief ich und sprang auf. »Wo sind Sie?«
    »Auf der Polizeistation in Rewertown.«
    »Und wo waren Sie?«
    »Bei Arthur Laroche!«
    »Professor, ich hole Sie sofort ab.«
    »Ja, Mr. Cotton, bitte beeilen Sie sich. Er hat die Bombe!«
    Ich verstand sofort, wovon Albis sprach. In einem Sekundenbruchteil war die Ahnung, die immer in mir gewohnt hatte und die ich wahrscheinlich selbst unterdrückt hatte, Gewissheit geworden. Ich wunderte mich nicht einmal. Nur mein Rücken war plötzlich eiskalt.
    Langsam legte ich den Hörer auf.
    Mant war aus dem Sessel aufgestanden. So betrunken war er nicht, dass er nicht das Telefongespräch mitbekommen hätte.
    »War das Albis?«, fragte er.
    Ich nickte. »Er muss bei Laroche gewesen sein, und entweder ist er ihm entkommen, oder Laroche ließ ihn laufen. Ich hole ihn sofort ab.«
    »Ich komme mit!«
    »Bleiben Sie hier, Francis, und nehmen Sie eine Mütze voll Schlaf. Wenn ich mit dem Professor zurückkomme, werden wir anstrengende Stunden erleben. Francis, Professor Albis sagte, dass Laroche die Bombe hat.«
    Merkwürdigerweise verstand auch Mant sofort. Er sagte nichts, sondern kaute nur auf seiner Unterlippe. Ich sah, dass seine Hände sich zu Fäusten

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