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0051 - Tod für eine Stadt

0051 - Tod für eine Stadt

Titel: 0051 - Tod für eine Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Gewalt über die Maschine zu verlieren.
    Wir sprangen ab. Die Cops eilten von allen Seiten herbei.
    Wir drangen in die Toreinfahrt ein. Was so gekracht hatte, entpuppte sich als Holztor, das der Mercury glatt durchbrochen hatte. Der Wagen selbst stand mit zerbeulter Schnauze und zersprungenen Scheiben mitten auf dem Hof.
    Rrrrr! Die Kugeln einer ersten Serie aus einer Maschinenpistole flogen uns um die Ohren. Die Cops lagen platt auf dem Bauch. Phil und ich pressten uns gegen die Wand der Toreinfahrt, und obwohl die Luft dick war, sagte Phil mit einem innerlichen Händereiben: »Das sind sie. Jetzt haben wir sie!«
    »Das kam nicht vom Wagen!«, stellte ich fest.
    »Nein. Ich habe hinten auf dem Hof ein Gebäude gesehen. Dahin scheinen sie sich zurückgezogen zu haben!«
    »Sergeant!«, rief ich. »Gehen Sie -mit ihren Leuten zurück und umstellen Sie den Block. Fordern Sie Hilfe an. Wir brauchen Maschinenpistolen und Tränengas.«
    Die Cops robbten rückwärts. Wir warteten, bis die letzten aus der Schusslinie waren.
    »So«, sagte ich. »Dann wollen wir mal!«
    »Ich bin erster!«, lachte Phil, und ich antwortete: »Mach schon!«
    Phil sprintete los. Da der Mond hell am Himmel stand, war der Hof hinter der Toreinfahrt in bleiches Licht getaucht. Als Phil aus der dunklen Toreinfahrt auftauchte, ratterte zwei Sekunden später wieder die Maschinenpistole, aber in dieser Zeit hatte Phil bereits Deckung hinter dem Mercury gefunden.
    Ich nahm den gleichen Weg sofort nach dem letzten Schuss, und ich gelangte neben ihn, ohne dass sie versucht hätten, mich abzuknallen.
    Von dem Platz hinter dem Mercury hatten wir einen guten Ausblick auf den Hof. Das Gebäude, das ihn abschloss, war dreistöckig. Links und rechts befanden sich offene Lagerschuppen, in denen Holz aufgestapelt war. Wahrscheinlich handelte es sich bei dem Betrieb um eine Schreinerei.
    »Im zweiten Fenster der ersten Etage spiegelt sich nicht der Mond in den Scheiben«, flüsterte Phil. »Es muss offen sein.«
    »In dem Parterrefenster neben der Tür auch nicht«, gab ich leise zurück. »Entweder sind sie durch dieses Fenster eingedrungen, oder sie haben beide Fenster besetzt. Kannst du erkennen, wie tief die Türnische ist?«
    »Ich glaube, sie ist tief genug, um einem Mann Deckung zu geben. Aber wenn sie das Parterre besetzt haben, ist es nicht zu schaffen. Das Schussfeld ist zu einwandfrei.«
    »Na, wir probieren es mal«, brummte ich. »Ich versuche, den Holzstapel dort drüben zu erreichen. Pass auf, aus welchem Fenster sie schießen!«
    »Hals- und Beinbruch!«
    Ich ging in Startstellung, stürmte vor, tat zehn oder zwölf Riesensprünge und warf mich dann im Hechtsprung nach vorn in die Deckung des Holzstapels.
    Sie nahmen mich unter Feuer, als ich ungefähr die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte, aber die Maschinenpistole stotterte nur ein paar Kugeln heraus und verschluckte sich dann, denn Phil jagte drei Kugeln in das offene Fenster, was die Burschen bewog, den Kopf einzuziehen.
    Phil pfiff einmal lang. Ich antwortete zweimal kurz, ein verabredetes Zeichen, dass er mir folgen wollte.
    Ich nahm die Smith & Wesson in die Faust, stellte mich so, dass ich das Gebäude beobachten konnte, und war bereit, zu schießen, sobald ich ein Mündungsflämmchen aufzucken sah.
    Phil rannte. Ohne Beschuss kam er bei mir an.
    »Sie stehen an dem Fenster in der ersten Etage«, sagte er und schnappte noch ein wenig nach Luft.
    »Okay, dann stürmen wir den Laden. Hast du eine Taschenlampe?«
    Er zog sie aus der Tasche.
    »Schalte sie ein in dem Augenblick, in dem ich loslaufe. Richte sie nach Möglichkeit auf das Fenster. Ich hoffe, dass wir sie bewegen, auf dich zu schießen. Aber pass auf! Mehr als die Lampe darf dabei nicht in die Binsen gehen!«
    »Geht schon gut«, knurrte Phil. »Bist du fertig?«
    »Jetzt«, sagte ich und hetzte in Riesensätzen über den Hof auf die dunkle Nische der Tür zu, vorbei an dem Parterrefenster. Während ich rannte, hörte ich die Maschinenpistole bellen. Es war ein scheußliches Gefühl. Jeden Augenblick konnte der Schlag der Kugeln meinen Lauf stoppen, ihre Gewalt mich drehen, mich auf das Pflaster werfen.
    Da war die Türnische. Der Anprall warf mich schwer gegen das Holz. Meine Schulter schmerzte. Keine Zeit jetzt für so etwas.
    Ich drehte mich um. Phils Lampe stand auf dem Holzstoß und schickte ihren Schein gegen das Gebäude. Jetzt bellte die MP noch einmal. Ich sah die Holzsplitter fliegen, aber sie trafen die Lampe

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