0051 - Tod für eine Stadt
stieg ich mit Phil wieder hinauf, um den Fluchtweg der beiden nachzugehen und möglichst die Stelle zu finden, an der sie wieder auf die Erde gelangt waren.
Es war ein ziemlich halsbrecherisches Unterfangen. Schon das nächste Dach lag zwei Mannslängen höher. Ich musste auf Phil Schultern, um hinaufzugelangen, und dann musste ich ihn zu mir hochziehen.
Wir turnten den First entlang, kontrollierten die Luken, enterten das gleich hoch liegende Nachbarhaus, überquerten auch dieses Dach. Das Dach des nächsten Hauses war durch einen Querluftschacht abgetrennt. Wir übersprangen ihn. Er war nicht breit, zwei Yards vielleicht, aber es ist ein eigenartiges Gefühl über einen Spalt zu springen, bei dem man die Chance hat, vier Stockwerke tief abzustürzen.
Dieses Dach gehörte schon zum Eckhaus, und hier fanden wir ein offenes Fenster.
Ich rief die Cops an, die unten auf der Straße standen. Sie drangen in das Haus ein, während wir auf dem Dach blieben.
Es dauerte ungefähr eine halbe Stunde, bis sich ein Kopf aus der Dachluke schob, aber es war kein Gangsterschädel, sondern der Kopf eines Lieutenants.
»Nichts zu finden, Sir!«, sagte er.
»Durchsuchen Sie die anderen Häuser dieser Reihe!«, befahl ich.
Phil und ich gingen durch das Haus auf die Straße. Wir trafen Mr. High und Francis Mant, die mit der technischen Untersuchungskommission gekommen waren. Bert Vyw saß mit Handschellen an den Händen in einem Streifenwagen.
»Ich habe ihn schon verhört«, sagte Mant. »Furback und Ryck haben Wallace und ihm die Maschinenpistolen in die Hände gedrückt, haben ihnen gesagt, sie würden den Cops in den Rücken fallen und sind über die Dächer getürmt. Er behauptete, er hätte nicht geschossen, aber Wallace hätte sich verteidigt. Die Adresse des Verstecks der Bande ist ein stillgelegter Lagerschuppen im Hafen, Pier 87. Ich habe einige Streifenwagen hingeschickt, aber ich glaube nicht, dass Furback und Ryck dumm genug sind, dort aufzutauchen.«
»Und Laroches Landhaus?«
»Kennt er nicht. Er war nie dort! Nur Furback und Ryck durften dorthin. Er und Wallace sind während der ganzen Zeit immer in New York geblieben.«
Ich unterdrückte einen Fluch.
»Ist es sicher, dass die beiden Rädelsführer durch die Lappen sind?«, fragte Mr. High.
Ich nickte. »Leider. Sie müssen die Straße erreicht haben, bevor die Einkreisung des Blocks stand.«
»Ich habe eine Erweiterung des Sperrkreises auf die Stadtgrenze veranlasst«, sagte Mr. High. »Außerdem hängen morgen früh die Fahndungsplakate. Ich glaube nicht, dass sie noch große Aussichten haben, lange in Freiheit zu bleiben.«
»Hoffentlich«, brummte ich. »Francis, wollen Sie sich Vyw vornehmen? Quetschen Sie ihn bitte nach jeder Minute aus, die er im Dienst von Laroche gearbeitet hat. Vielleicht können wir aus seinen Antworten Schlüsse ziehen, wohin Laroche die Bombe gebracht hat.«
»Okay«, antwortete Mant, setzte sich sofort in den Streifenwagen und gab Befehl, ins Hauptquartier zu fahren.
»Sie fahren mit mir?«, fragte Mr. High.
Während Phil schon einstieg, ging ich zum Motorrad, holte die Schachtel mit dem Tonband. Als ich mich in die Polster des Wagens fallen ließ, fühlte ich, dass heute Nacht eine ganze Menge los gewesen war. Aber diese Nacht war noch nicht zu Ende.
***
»Achtung! Wir geben eine wichtige Meldung! Achtung! Wir geben eine wichtige Meldung! In meinem Besitz befindet sich eine Atombombe. Vor Monaten ist es mir gelungen, aus dem Versuchsreaktor in Tookley eine Menge spaltbares Material zu beschaffen. Aus diesem Material habe ich eine Atombombe bauen lassen. Diese Bombe ist fertig. Sie liegt im Zentrum einer amerikanischen Großstadt, und die Männer des FBI, die nach dem verschwundenen Uran suchen, wissen, dass irgendwo in den USA die Bevölkerung einer ganzen Stadt mit dem Tod bedroht ist, wenn meine Wünsche nicht erfüllt werden. Auch meine Wünsche sind dem FBI bekannt, aber es will sie nicht erfüllen, sondern geht das Risiko ein, dass hunderttausend Menschen von einer riesigen Explosion getötet werden können. Ich wende mich an die Bevölkerung der USA, damit sie die Regierung und das FBI zwingt, der Vernunft zu gehorchen. Denn wenn man sich noch länger meinen Anordnungen widersetzt, dann wird diese Bombe explodieren und hunderttausend Menschen werden den Tod finden.«
Die kalte Stimme verstummte. Das Tonband lief leer. Phil stand auf und stellte den Apparat ab.
»Der Kerl ist einfach wahnsinnig«, sagte er
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