Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0053 - Die Verdammten von Isan

Titel: 0053 - Die Verdammten von Isan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beiseite.
    Killarog hatte voran in die Kabine hineinstürzen wollen, aber nach dem ersten Schritt blieb er stehen, als sei er gegen eine unsichtbare Mauer gerannt.
    Mit einem heiseren Schrei schlug er die Pistole an, die er entsichert in der Hand trug, und feuerte auf die Gruppe von Männern, die mit erhobenen Waffen in der Kabine standen.
    Er kam nicht weit. Sein Feuer wurde sofort erwidert. Im Kreuzhagel von Maschinenpistolengarben brach Killarog zusammen.
    Im engen Schleusenraum verwundeten die Geschosse fünf weitere von den Penomat-Männern Ivsera sah sie stürzen. Ihre beiden letzten Begleiter warfen die Waffen zu Boden und drängten sich schreiend an die Wand.
    Ivsera blieb stehen, den Lauf ihres Gewehres auf den Boden gesenkt.
    „Hört auf, ihr Narren!" schrie sie den Sallon-Leuten zornig zu. „Es ist schon genug Blut geflossen. Wir ergeben uns."
    In diesem Augenblick hörte sie, daß sich hinter ihr die vordere Schleusentür öffnete. Sie wandte sich um und sah eine zweite Gruppe von Sallon-Kämpfern draußen stehen.
    „Alles in Ordnung?" fragte der vorderste von ihnen.
    „Fast alles", antwortete einer von denen im Aufzug. „Dieser Narr hatte Fers erschossen und Holran schwer verwundet. Aber das Mädchen will sich ergeben."
    „Mädchen?" lachte der an der Tür. „Haben sie keine Männer mehr in Penomat, daß sie Mädchen schicken müssen?" Ivsera antwortete nicht. Zorn hatte sie gepackt - Zorn auf Killarog, der dieses Unglück in seinem blinden Kampfeseifer verschuldet hatte.
    „Wieviel Penomat-Leute sind noch hinter euch?" hörte Ivsera jemand fragen. „Keine", antwortete sie.
    „Das glaube ich nicht."
    „Dann laß es bleiben!"
    „Hör zu, Mädchen, wenn du ..."
    „Schluß!" befahl eine barsche Stimme. „Wir werden sie unten verhören. Ihr bleibt draußen, bis wir sicher sind, daß von Penomat nichts mehr nachkommt. Lange kann das nicht sein. Garock meldet gute Fortschritte."
    Garock, registrierte Ivsera, mußte der Mann sein, der den unterirdischen Angriff auf Penomat leitete.
    Der Mann, der zuletzt aus der Kabine des Aufzugs gesprochen hatte, war offenbar der Führer der oberirdischen Gruppe. Man gehorchte ihm sofort. Der Schleuseneingang wurde wieder geschlossen. Die zweite Gruppe kehrte an ihre Plätze zurück.
    Das Gras bietet gute Deckung, hatte Killarog gemeint.
    Aber den Sallon-Männern ebenso gute wie uns, ergänzte Ivsera jetzt in Gedanken.
    Killarog wurde in die Kabine gezogen, ebenso die Verwundeten, von denen zwei inzwischen still geworden waren. Die beiden unversehrten Männer, die ihre Waffen weggeworfen hatten, wurden hinter den Verwundeten hergetrieben.
    „Geben Sie die Waffe ab!" verlangte der Anführer der Gruppe von Ivsera.
    Die junge Frau gehorchte wortlos. Der Mann hielt die Hand ausgestreckt; Ivsera aber ließ das Gewehr daran vorbei auf den Boden fallen.
    Verwundert hörte sie, wie der Mann leise lachte.
    „Stolz, Mädchen? Ihr habt nicht viel Grund dazu."
    Sie sah ihn zum erstenmal an. Durch das Sichtglas des Helmes hindurch sah sie ein nicht mehr junges, intelligentes Gesicht. Der Mann sah aus, als habe er das freundliche Lächeln unter dem Zwang der Situation verlernt.
    Ivsera fühlte sich zu einer Antwort verpflichtet.
    „Wenn es nach mir gegangen wäre", sagte sie, „hätten wir jetzt vielleicht mehr Grund."
    Der Mann nickte ihr ernst, aber freundlich zu und wandte sich, nachdem er die Lifttür geschlossen hatte, zur Schaltleiste, um auf einen der weiter unten angebrachten Etagenknöpfe zu drücken.
    Die Kabine setzte sich in Bewegung.
     
    *
     
    Während der Stunde, die der Aufzug brauchte, um sein Ziel zu erreichen, hatte Ivsera Zeit über ihre Lage nachzudenken.
    Je tiefer der Lift sank, desto unwahrscheinlicher war es, daß Ther mit seinem schwachen Sender noch einmal zu ihr durchdrang. Er hatte bisher nichts mehr von sich hören lassen, und Ivsera zögerte nicht, dies als ein bedenkliches Zeichen zu werten.
    Sie erinnerte sich an das, was Killarog über die Bewaffnung der Sallon-Männer im Vergleich zu der der Penomat-Leute gesagt hatte. Ihr fiel auf, daß die Männer, die sie vor sich hatte, tatkräftiger und mutiger waren als die Leute, die sie aus Penomat kannte.
    Der Hunger hatte ihre Gesichter gezeichnet: Vielleicht war es das, was ihnen mehr Mut verlieh.
    Auf der halben Strecke waren die Strahlenschutzanzüge abgelegt worden Ivsera atmete auf, als sie das schwere Kleidungsstück über die Schultern gleiten ließ.
    Mit Erstaunen stellte sie fest,

Weitere Kostenlose Bücher