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0053 - Die Verdammten von Isan

Titel: 0053 - Die Verdammten von Isan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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linken Arm, schüttelte sie, daß ihr die Haare wirr ins Gesicht flogen und schrie: „Gehorchen wirst du mir! Anbetteln wirst du mich, daß ich dich am Leben lasse! Noch niemand hat Belal länger als ein paar Minuten getrotzt!"
    Bei seiner Aufregung fiel es Ivsera leicht, die Pistole hervorzuziehen. Sie drückte den Sicherungshebel hinunter und nahm sich Zeit, um das Ziel sicher zu treffen.
    Sie beging nur einen Fehler: Sie schätzte des Dicken Beweglichkeit nach seinem Körperumfang ein.
    Belal sah die Waffe, ließ sich schräg zur Seite fallen und schlug noch im Fallen Ivsera die Pistole aus der Hand Ivsera schrie vor Zorn und Enttäuschung auf, aber Belal rollte sich flink über den Boden, ergriff die Waffe und richtete sich mit hämischem Grinsen wieder auf.
    „So also war das gemeint!" rief er. „Wo bleibt das Kriegsrechtsstatut? Gefangene bedroht den Kommandanten des feindlichen Bunkers mit versteckter Waffe?" Ivsera hatte ihre Beherrschung endgültig verloren.
    „Töten Sie mich doch!" schrie sie den Dicken an. „Schießen Sie!" Belal schüttelte nur den Kopf. „Nein, Mädchen. Du wirst am Leben bleiben." Ivsera drang auf ihn ein, beide Hände zum Schlag erhoben. Aber Belal schleuderte sie leicht zurück Ivsera stürzte und prallte mit dem Rücken gegen die Wand.
    Als habe sie dabei einen unsichtbaren Kontakt geschlossen, rollte im gleichen Augenblick die Tür auf.
    Belal, eben noch ganz und gar mit Ivsera beschäftigt, sah erstaunt auf.
    Ivsera starrte den hochgewachsenen, fremdartig gekleideten Mann an, der unter der Tür stand und nach einem kurzen Rundblick vollends in den großen Raum hereintrat, so, daß sich die beiden Türflügel wieder hinter ihm schlossen.
    Er hat graue Augen, dachte Ivsera voller Schreck. Wer hat jemals solche Augen gesehen! Ivseras Iris war rötlich, und die aller Menschen, die sie jemals gesehen hatte, war es ebenfalls.
    Belal fand seine Beherrschung wieder.
    „Wer bist du?" fuhr er den Fremden an. „Und wie kannst du es wagen, hier herein ..." Der Fremde winkte nachlässig ab. „Gib dir keine Mühe, mein Freund", antwortete er ruhig. „Ich wage überhaupt nichts.
    Ich habe dein Geschrei bis auf den Gang hinaus gehört, und da dachte ich, daß hier vielleicht jemand ist, der meine Hilfe braucht."
    Belal verschlug es den Atem. Der Fremde hatte Zeit, sich über Ivsera zu beugen und sie vom Boden aufzuheben, bevor Belal wieder Worte fand.
    „Warte, Bursche! Deine Frechheit wird dir bald vergehen!" Ivsera sah, wie er auf einer Schaltleiste seines Tisches eine Reihe von Knöpfen drückte. Durch die geschlossene Tür drang der Lärm von Alarmsirenen gedämpft herein. Der Fremde horchte auf. „Rufst du deine Leute, Dicker? Das ist gut. Dann können sie gleich sehen, was für ein Wicht ihr Kommandant ist."
    „Du bist verrückt!" trompetete Belal hysterisch. „In ein paar Augenblicken wirst du tot sein."
    Der Fremde nickte. „Oder du", antwortete er ruhig. Belal wurde blaß. Seine Sicherheit schwand. Er stützte sich schwer auf die Kante seines Tisches und fragte: „We ... wer bist du?"
    „Was nützt dir schon mein Name?" fragte der Fremde zurück. „Nenn mich Perry, das genügt."
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür. Eine Horde Schwerbewaffneter schickte sich an, in den Raum einzudringen.
    „Schießt ihn nieder!" brüllte Belal. „Er hat mich beleidigt!" Ivsera sah, wie der Fremde, der sich Perry nannte, herumfuhr. Er hob den rechten Arm, und als ob davon eine geheimnisvolle Kraft ausginge, blieben die Soldaten auf der Türschwelle wie angewurzelt stehen. Selbst Belals überschnappende Stimme erstarb.
    „Nehmt euch Zeit, Leute!" riet der Fremde ruhig. „Belal lügt. Er hat dieses Mädchen hier belästigt, obwohl sie eine reguläre Kriegsgefangene ist."
    Im Hintergrund lachte Belal höhnisch. Er war es gewöhnt, daß Beschuldigungen, die gegen ihn gerichtet waren, von niemand ernstgenommen wurden. Er war Belal, und Belal war unfehlbar. Alles, was er tat, gereichte dem Bunker Sallon unmittelbar zum Nutzen. Auf dieser Anschauung beruhte Belals Machtstellung.
    Aber hier erlebte er, wie seine Leute zum erstenmal betretene Gesichter machten und weder ihn, noch den Fremden anzusehen wagten.
    „Geht wieder zurück, Männer!" befahl der Fremde. „Hier wird Gericht über einen Menschen gehalten, der seit Jahren ungestraft Verbrechen begehen konnte." Ivsera traute ihren Augen nicht: Die Soldaten wandten sich um und traten in den Gang zurück. Hinter ihnen schloß sich

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