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0053 - Die Verdammten von Isan

Titel: 0053 - Die Verdammten von Isan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Situation wie der, in der sich die Jacht während der Flucht von Tolimon befand - nur darauf ankam, der Klügere und Stärkere zu sein.
    Aber Laury hatte eines übersehen: Festverwurzelte Ansichten ließen sich nicht von einem Tag zum ändern ausrotten. So kam es, daß in Rodrigos Gehirn eine seltsame Mischung von Ansichten regierte und, daß es ihm von Tag zu Tag schwerer fiel, sich in seiner neuen Umgebung zurechtzufinden.
    Er bemühte sich zum Beispiel mit rührendem Eifer zu verstehen, in was für einer Sorte von Fahrzeug er sich befand. Er hatte zur Kenntnis genommen, daß es ein Raumschiff war und, daß man damit unter den Sternen umherfliegen konnte. Weil aber für ihn die Welt der Technik bei der Dampfmaschine, deren Prinzip man ihm erklärt hatte, aufhörte, suchte er, seitdem er die KOOS-NOR zum erstenmal in Aktion gesehen hatte, nach einer Dampfmaschine, und niemand konnte ihm einreden, daß sich das Raumschiff eines völlig anderen Prinzips zur Erzeugung der Energie bediente.
    Rodrigo hatte gelernt, diesen und jenen Knopf zu bedienen. Er wußte, daß er dort drücken mußte, um die Bildschirme einzuschalten, oder hier, um die Klimaanlage in Betrieb zu setzen. Aber er wußte nicht, wie die Geräte arbeiteten, und Laury war davon überzeugt, daß er es auch niemals lernen würde.
    Gerade deshalb war es eine Aufgabe für sich, Rodrigo davon abzuhalten, daß er die Jacht auf eigene Faust durchsuchte und Experimente anstellte, um seine Kenntnisse zu erweitern.
    Eines Nachts, nachdem sie Gucky versorgt hatte, fand Laury den Grafen im Aggregatschacht. Mit einem Mehrzweckschlüssel hatte er die Deckplatte des Schirmfeldgenerators abgelöst und verfolgte im Schein einer kräftigen Taschenlampe den Lauf der bunten Druckschaltungen.
    Als Rodrigo Laurys Schritte hörte, richtete er sich auf, wandte sich um und lächelte dem Mädchen entgegen.
    „Ich glaube, ich werde die Dampfmaschine niemals finden", sagte er ein wenig traurig. Laury war sehr zornig. „Dafür wirst du aber das Schiff demolieren", erwiderte sie. „Komm! Du weißt doch, daß du ohne Aufsicht nicht hier sein darfst." Rodrigo nickte. Gehorsam kletterte er vor Laury die schmale Plastikleiter des Aggregatschachts hinauf. Als er den Kommandostand erreichte, tönte vom Hauptschaltbrett her ein summendes Signal. Laury hatte es gehört. „Schalte den Bildschirm ein!" befahl sie. „Ich glaube, der Chef kommt."
    Rodrigo gehorchte sofort. Der Panoramaschirm, der die Wand des Kommandoraums bildete, leuchtete auf und zeigte das dunkelrote Bild der nächtlichen Grasebene, die sich rings um die Space-Jet ausbreitete.
    Perry Rhodan stand etwa fünfzig Meter von der Hauptschleuse entfernt. Rodrigo sah, wie er ein kleines Gerät aus der Tasche zog und sich damit beschäftigte.
    Über den Bildschirm lief ein schwaches Zucken. Rhodan setzte sich in Bewegung und kam auf die Schleuse zu.
     
    *
     
    Belal sah den Fremden erst, als er nur noch ein paar Schritte weit von dem Fahrzeug entfernt war. Belal hatte nicht gewagt, den Objektivkopf zu schwenken, aus Angst, dadurch entdeckt zu werden.
    „Achtung!" zischte er. „Es ist soweit!"
    Die beiden Soldaten wußten, was sie zu tun hatten. Einer von ihnen bückte sich so unter die Luke, daß sie ihm auf den Schultern ruhte, der andere hatte das Rohr des Raketenwerfers gepackt und stand bereit, die Waffe auf den Rand des Ausstiegs hinaufzuschieben.
    Belal konnte nicht entscheiden, ob die Schutzschirme, von denen Malanal gesprochen hatte, schon abgeschaltet waren. Er wartete also, bis der Fremde, der sich Perry nannte, das Fahrzeug erreicht hatte.
    Zitternd vor Spannung sah er, wie sich in der Wandung eine Luke öffnete. Wo vorher glattes, fugenloses Metall gewesen war, tat sich nun schnell und geräuschlos eine Tür auf. Aus der Türöffnung glitt ein leuchtendes Band herunter und setzte vor Perrys Füßen auf den Boden auf. Perry trat auf das Band und ließ sich zu der Öffnung hinauftragen.
    „Jetzt ...!" schrie Belal. „Gebt Feuer!"
    Quietschend und kreischend drehte sich die Luke in den Angeln. Ächzend schob der Soldat das schwere Rohr nach oben und legte es auf den Rand des Ausstiegs.
    Der andere ließ sich herabfallen und schaltete die Zündung ein. Unter einer Wolke von Dampf, zischend und sprühend, verließ das erste Geschoß den Lauf und fuhr heulend auf das fremde Fahrzeug zu.
     
    *
     
    Perry spürte instinktiv die Gefahr, als er sich anschickte, die Schleuse zu betreten. Er fuhr herum und sah mit dem

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