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0053 - Die Verdammten von Isan

Titel: 0053 - Die Verdammten von Isan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rhodan war froh, darüber, daß sie längst zuvor schon eingesehen hatte, welch ein Jungmädchenstreich ihre plötzlich entflammte Liebe zu dem aztekisch-spanischen Grafen gewesen war. In einer Lage wie dieser hätte er keine Möglichkeit gehabt, Laury über den Verlust hinwegzutrösten.
     
    5.
     
    Rhodan war davon überzeugt, daß der Feind es bei dem geschickt und schnell vorgetragenen Angriff gegen die Jacht nicht bewenden lassen werde. Mit Laury zusammen brachte er den verwundeten Mausbiber zum Bunker Penomat, weil er ihn dort in größerer Sicherheit glaubte. Laury blieb bei Gucky, um ihn weiter zu pflegen.
    Als nächstes untersuchte Rhodan den Ausgang des Stollens, durch den Belal, Havan und die beiden Soldaten sich an die KOOS-NOR herangeschlichen hatten. Er gab sich keine Mühe mit der Luke, die eine ziemlich komplizierte Verriegelung besaß, sondern beseitigte das Hindernis mit dem Desintegrator.
    Er stellte fest, daß der Stollen jenseits der Luke auf eine Länge von mindestens hundert Metern verschüttet war. Hundert Meter Schutt beiseite zu räumen hätte für den Desintegrator keinerlei Schwierigkeit bedeutet. Aber Rhodan nahm mit Sicherheit an, daß Belal auf der anderen Seite seine Leute postiert hatte.
    Darum zog er es vor, zu Marshall zurückzukehren, der seinen Posten im Kraftwerk des Bunkers Sallon seit seiner geheimnisvollen Entdeckung nicht verlassen hatte.
    Die Jacht blieb leer und unbewacht zurück. Rhodan hatte sich jedoch Zeit genommen, durch Hyperfunkspruch von der Erde ein Raumschiff anzufordern. Der Spruch war scharf gebündelt und auf eine Dauer von zwei Millionstelsekunden gerafft. Die Wahrscheinlichkeit, daß er irgendwo abgefangen und von Unberufenen entschlüsselt wurde, war nahezu Null. Rhodan hatte in seinem Spruch die galaktische Position von Isan angegeben und verlangt, daß das Raumschiff mit Lebensmitteln bis an die Grenze seiner Kapazität beladen werde.
     
    *
     
    Feriar stand vor einem Destillierkolben und betrachtete interessiert die bräunlichgrüne Flüssigkeit, die über der schwachen Flamme eines Gasbrenners beharrlich brodelte, dunkle Dämpfe in den aufsteigenden Teil des Destillierrohres entließ und dafür sorgte, daß sich am anderen Ende des Gerätes in einer Vorlage glasklare, geruchlose Flüssigkeit sammelte.
    Ivsera war sehr beschäftigt. Feriar interessierte sich für Chemie - besonders für so nahrhafte Chemie, wie sie hier betrieben wurde - und hätte gerne ein paar Fragen gestellt.
    Aber von den Fachleuten, das waren Irvin und Ivsera, hatte keiner für ihn Zeit. Zeit hätte Ther gehabt, der sich immer noch damit plagte, die eingesammelten Kleidungsstücke zu sortieren und stapelweise hier- oder dorthin zu legen, aber Ther war ebensowenig sachverständig wie Feriar selbst.
    Während Feriar noch die brodelnde Flüssigkeit anstarrte, öffnete sich die Tür des Labors, und jemand rief herein: „Hier ist einer, der den Fremden namens Perry sucht. Wenn er nicht gefunden werden kann, will der Mann mit Feriar oder Ivsera sprechen!" Ivsera rief, ohne die Arbeit zu unterbrechen, zurück: „Schicken Sie ihn zu Feriar - Feriar, wollen Sie das für mich tun?"
    Feriar war neugierig geworden. Er ging zur Tür und sah dort außer dem, der gerufen hatte, einen grimmig dreinblickenden, stämmigen Mann stehen. Er war bekleidet wie alle Männer in Penomat und mittlerweile auch in Sallon und trug keinerlei Waffen. Feriar hatte ihn noch nie gesehen.
    „Wissen Sie, wo der Fremde ist?" fragte der Stämmige. Feriar schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich könnte ihn ausfindig machen."
    Der Stämmige zog ein Papier aus der einzigen Tasche, die sein kurzes, badehosenähnliches Gewand besaß, und reichte es Feriar.
    „Dann tun Sie es", sagte er ziemlich barsch. „Lesen Sie das hier durch und entscheiden Sie selbst, ob die Sache wichtig ist!"
    Bevor Feriar sich noch von seiner Verwunderung erholte, drehte sich der Stämmige um und marschierte den Gang zurück. Feriar faltete das Papier auf und las: „Belal wird heute nacht, 29 Uhr, versuchen, das Fahrzeug des Fremden mitsamt seiner Besatzung in seine Hand zu bringen."
    Die Worte waren mit einer Briefmaschine geschrieben. Der Zettel trug keine Unterschrift.
    Feriar las den Text zweimal; dann sah er sich nach dem Boten um, der den Zettel gebracht hatte. „Wo ist er ...?" fragte er verwirrt. „Dort hinunter", antwortete der Mann, der den Boten geführt hatte.
    „Laufen Sie ihm nach!" befahl Feriar. „Bringen Sie ihn zurück!"

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