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0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

Titel: 0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ein Mörder und ich Eine Frau
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Gedanke, das Nachtlokal tagsüber als Konzertcafe zu betreiben, war anscheinend nicht übel, denn es war ein starker Betrieb. Vorwiegend Damen saßen vor mehr oder minder großen Kuchenbergen. Die meisten hatten allerdings im Augenblick kein Interesse für ihren Kuchen, sondern starrten hinüber zur Bartheke.
    Dort standen drei Männer herum und machten betretene Gesichter. Zwei andere, Cops, hatten Notizbücher gezückt und kamen sich sehr wichtig vor. Auf einer Bahre lag ein Mann von etwa dreißig Jahren, der gerade von einem Arzt verbunden wurde. Ich verstand nicht ganz, warum man ihn nicht in ein Hinterzimmer transportiert hatte.
    »Was ist hier los?« fragte ich, indem ich noch einmal meinen Dienstausweis zückte.
    »Dieser Mann wurde niedergestochen«, sagte einer der Cops.
    »Das kann man sehen«, nickte ich. »Wer war in die Sache verwickelt?«
    »Diese drei Herren hier!« sagte der Cop.
    »Und wo ist die Frau, die mich anrief?« fragte ich, indem ich einen forschenden Blick in die Runde warf.
    »Eine Frau?« erkundigte sich einer der drei Männer rasch.
    Ich nickte.
    »Ja. Sie sagte, sie wäre mit ihrer Freundin hier gewesen, um eine Portion Sahne mit Früchten zu verspeisen, da wäre auf einmal eine Messerstecherei losgegangen.«
    »Vorhin haben zwei Damen sehr aufgeregt das Lokal verlassen«, meinte einer der beiden Cops.
    »Dann wird eine von den beiden wohl die Anruferin gewesen sein«, sagte ich.
    Ich hatte wohl den verstohlenen Blick bemerkt, den mir eine etwas grell geschminkte Frau von einem der Tische zugeworfen hatte. Und ich hatte die hastige Frage des Mannes gehört, mit der er sich nach der Anruferin erkundigt hatte. Einen Vers konnte ich mir allerdings noch nicht darauf machen.
    Einen Augenblick lang überlegte ich. Es war nicht ratsam, hier in aller Öffentlichkeit die schmutzige Wäsche irgendwelcher Leute zu waschen. Plötzlich zupfte mich jemand am Ärmel.
    »Ja, was ist denn?« fragte ich und sah mich tun.
    Ein kleiner, dicker Mann stand hinter mir.
    »Interessant, was?« fragte er. »Das ist die schönste Reklame, die ich je für mein Lokal gehabt habe!«
    Der Bursche hatte ein Gemüt. Ich tippte ihm mit dem Zeigefinger auf die Brust.
    »Wenn Sie dafür sorgen, daß sich solche Reklamefälle wiederholen, dann sorge ich dafür, daß Ihnen die Konzession entzogen und diese Bude geschlossen wird, mein Lieber.«
    Er fiel aus allen Wolken.
    »Ach, Sie sind von der Polizei?« fragte er verdattert.
    »Nein, vom Kaninchenzüchterverein.«
    Ich wandte mich an die Cops.
    »Bringen Sie diese drei Gentlemen ins FBI-Distriktgebäude«, sagte ich. »Ich werde Ihnen einige Fragen vorlegen müssen, meine Herren. Wenn Sie Aufsehen vermeiden wollen, dann machen Sie keine Schwierigkeiten.«
    Sie wurden blaß.
    »Soll das heißen, daß wir verhaftet sind?« stammelte einer.
    »Unsinn«, sagte ich. »Ich will von Ihnen zunächst nur die näheren Einzelheiten dieser Geschichte hören. Dann werden wir weitersehen.«
    Sie fügten sich und gingen mit den Cops hinaus. Ich bückte mich zu dem Mann auf der Bahre. Er war sehr blaß und hielt die Augen geschlossen.
    »Glück gehabt«, raunte der Arzt. »Der Stich glitt an einer Rippe ab. Aber es kann sein, daß die Lunge getroffen ist. Das wird man am besten mit einer genauen Untersuchung auf dem Operationstisch feststellen.«
    »Wer hat Sie gerufen, Doc?« fragte ich leise.
    »Niemand. Ich bin mit meiner Frau hier als Gast gewesen, als es passierte. Ich habe meine Frau nach Hause geschickt, weil ich ja nicht wußte, ob sich die Stecherei nicht noch ausweiten würde.«
    »Sie müssen mir Ihre Adresse geben, Doc.«
    »Ja, selbstverständlich. Hier.«
    Er gab mir seine Karte.
    »Wegen Ihrer Aussage werden wir Sie in den nächsten Tagen vorladen.«
    »Gut.«
    »Ich will mich um den Abtransport dieses Mannes kümmern.«
    »Nicht nötig. Ich habe bereits ein Krankenhaus verständigt. Die Bahre war hier im Hause vorrätig.«
    Der Arzt blieb bei dem Verletzten. Ich ging durch die Tischreihen zum Hinterausgang. Ein Blick hatte die geschminkte Frau aufgefordert, mir zu folgen. Ich stand in einem kleinen Hof und wartete.
    Nach ein paar Minuten erschien sie. Sie kam sofort auf mich zu.
    »Sie sind ein G-man, nicht wahr?« sprach sie mich an.
    »Ja. Und Sie sind die Frau, die bei uns angerufen hat?«
    Sie nickte.
    »Yeah. Ich bin nachts hier als Bardame. Ich wollte Ihnen den Tip mit dem Morphium geben. Die Cops wären doch nie darauf gekommen.«
    »Woher wissen Sie, daß es um

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