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0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

Titel: 0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ein Mörder und ich Eine Frau
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Morphium geht?«
    Sie lachte.
    »Ich kenne alle vier. Die drei jungen Burschen liefern Morphium an Interessenten. Der Kerl, der den Stich bekam, war einer ihrer Kunden.«
    »Woher wissen Sie das?« wiederholte ich.
    »Wenn Sie jede Nacht hinter der Theke sitzen, dann erfahren Sie alles mögliche. Der Alkohol löst die Zungen, mein Lieber.«
    Ich sah sie an. Sie sah nicht aus wie eine Frau, deren Gerechtigkeitsgefühl so stark ausgeprägt ist, daß sie deswegen die Polizei anrufen würde. Eher im Gegenteil. Trotzdem hatte sie den FBI angerufen. Das mußte seine Gründe haben.
    »Warum haben Sie uns angerufen?« Sie wurde bockig.
    »Weil ich Ihnen den Tip geben wollte! Das habe ich doch schon gesagt!«
    »Nett von Ihnen! Aber aus purer Menschenfreundlichkeit zum FBI haben Sie das doch nicht getan! Wem wollten Sie eins auswischen?«
    Sie wand sich wie eine Schlange, aber ich bohrte immer wieder nach den wirklichen Gründen für ihren Anruf. Endlich war sie es leid und bekannte: »Also gut, ich will es Ihnen sagen! Der wichtigste Morphiumkunde in dieser Bude ist eine Kollegin von mir. Die kann ich nicht ausstehen. Ich hoffte, Sie würden im Zuge Ihrer Ermittlungen auf sie stoßen.«
    »Aha. Kennen Sie eigentlich die Namen der vier Männer?«
    »Nein.«
    »Aber Sie wissen, wie Ihre Kollegin heißt?«
    »Sicher.«
    »Nämlich?«
    »Eileen Rivers. Im Augenblick geht sie mit einem gewissen George Kingsdon, wird erzählt. Ich habe den Kerl allerdings noch nicht zu Gesicht bekommen. Aber das hat bei ihr auch nicht viel zu bedeuten. Sie wechselt Ihre Bekanntschaften wie andere Leute ihre Wäsche.«
    Ich ließ mir ihre Adresse geben und fuhr zurück zum Distriktgebäude. Es war wie verhext. Immer wieder tauchte der Name Kingsdon auf. Und immer in Zusammenhang mit Morphium.
    ***
    Als ich mein Office betrat, hoffte ich vergebens, dort drei junge Männer und zwei Cops vorzufinden.
    Ich nahm den Telefonhörer ab und rief unseren Auskunftsschalter im Erdgeschoß an.
    »Hier ist Jerry. Vor einer Viertelstunde ungefähr müssen zwei Cops mit drei Männern gekommen sein, die ich vernehmen wollte. Habt ihr eine Ahnung, wo sich die Leutchen verstecken? In meinem Office sind sie nämlich nicht.«
    »Zwei Cops mit drei Männern?«
    »Ja.«
    »Das muß ein Irrtum sein, Jerry. Hier sind heute den ganzen Tag über nur zwei Cops gewesen, und die kamen heute früh.«
    »Nein, es kann nicht länger als eine Viertelstunde her sein.«
    »Wie gesagt, Jerry, hier ist niemand vorbeigekommen.«
    »Danke.«
    Ich legte den Hörer auf. Das war ja eine sehr mysteriöse Geschichte. Wer nicht zum FBI gehört, wer kein G-man ist, kann unser Haus gar nicht anders als durch den Haupteingang betreten. Und da muß er an unserem Auskunftsschalter vorüber. Wenn man dort nichts gesehen hatte, gab es nur eine Erklärung: Die Leute waren nicht gekommen.
    Ich nahm den Telefonhörer noch einmal in die Hand und rief die Stadtpolizei an.
    »City Police.«
    »FBI. Geben Sie mir bitte die Zentrale Ihrer Streifenwagen.«
    »Einen Augenblick, bitte.«
    Ich wartete. Es dauerte nicht lange, da hörte ich: »Funkleitstelle.«
    »FBI, Jerry Cotton am Apparat. Mit wem spreche ich?«
    »Lieutenant Royson.«
    »Hallo, Lieutenant! Stellen Sie doch bitte mal fest, welcher Ihrer Streifenwagen vor ungefähr einer Stunde zum Lokal Sunny Day in der 14. Straße beordert worden ist.«
    »Ich werde nachsehen. Gedulden Sie sich bitte ein paar Sekunden, Mr. Cotton.«
    Aus den paar Sekunden wurden immerhin ein paar Minuten, aber dann bekam ich die Antwort.
    »Das war Joe 16.«
    »Der Wagen Joe 16?«
    »Ja.«
    »Versuchen Sie, ob Sie mit dem Wagen in Funksprechverbindung kommen können.«
    »Warum soll denn das nicht möglich sein? Wir können mit jedem Streifenwagen zu jeder Zeit in Funksprechverbindung kommen, wenn wir es wünschen.«
    »Mann, das weiß ich selber. Versuchen Sie es mal mit Joe 16. Ich warte auf Ihr Resultat.«
    »Aber was soll ich den Leuten denn sagen?«
    »Bitten Sie sie einfach um eine Standortdurchsage.«
    »Na gut.«
    Jetzt dauerte es noch länger. Nach ungefähr zehn Minuten kam ein aufgeregter Lieutenant zurück ans Telefon. »Hallo, Mr. Cotton?« rief er.
    »Ja?«
    »Joe 16 meldet sich nicht!«
    »Das hatte ich mir gedacht. Lassen Sie nach dem Wagen fahnden! Geben Sie mir sofort Bescheid, wenn Sie ihn irgendwo gefunden haben! Verstehen Sie: sofort! Und halten Sie inzwischen die Daumen für die Besatzung von Joe 16!«
    »Ist etwas passiert?« fragte der Lieutenant

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