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0054 - Der Zweikampf

Titel: 0054 - Der Zweikampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ergeben. Im Wegasystem waren Einheiten der Solaren Raumflotte stationiert. Sicherlich ließ sich dort eine überlichtschnelle Gazelle kapern, die mich nach Hause bringen konnte.
    Nach Hause! Der Gedanke an Arkon und das Große Imperium ließ mich innerlich erschauern. Was blieb zu tun, wenn mein ehrwürdiger Volk tatsächlich degeneriert war?
    „Rhodan anrufen!" sagte mein Extrasinn. „Heimkehren zur Erde!"
    Ich wälzte mich ärgerlich auf die andere Seite und schloß fest die Augen. Mein Logiksektor hatte leicht zu raten. Wenn ich wieder zurückkehren sollte, war es ja eigentlich sinnlos, meine Flucht überhaupt fortzusetzen.
     
    *
     
    Es war eine dunkle, sternenlose Nacht, als ich meinen Schwerkraft-Absorber auf 0,1 Prozent Terra-Wert schaltete.
    Das Hochdruckfeld meines schweren Tiefseeanzuges leuchtete sofort auf, als es mit dem dunklen, sturmzerrissenen Wasser des Atlantiks in Berührung kam.
    Mein Flug war einwandfrei verlaufen. Ich hatte mich immer so dicht über dem Wasserspiegel gehalten, daß eine Ortung nahezu ausgeschlossen wurde.
    Als ich südlich der Insel Sao Miguel in das Meer eintauchte, meldete mein Peiler das Auftreffen kurzwelliger Radarimpulse, die offenbar von einer hochfliegenden Maschine abgestrahlt wurden.
    Nachdem ich in den Fluten verschwunden war, hörte das leise Zirpen auf.
    Ich ließ mich mit einem Wert von 3 g absinken, bis der zerklüftete Meeresboden auftauchte.
    Hier unten war es still und einsam. Nur das Summen meiner Umformerbank und das helle Knacken im Feldprojektor störten die feierliche Ruhe. Ich glitt unter dem Druck des Wellenvibrators über die weiten Schluchten des hier beginnenden Azorengrabens hinweg und sandte die ersten Identifizierungszeichen aus der Unterwasserantenne.
    Die Robotbesatzung meiner Kuppel hatte sich bisher als unfehlbar erwiesen. Sie war es auch diesmal!
    Nach dem dritten Zeichen erhielt ich klare Peiltöne, die mich die genaue Richtung finden ließen. Nach wenigen Minuten hatte ich die Tiefseeschlucht entdeckt, in der mein Stahlgehäuse lag. Ich schwebte hinab, verhielt am mittleren Bodenriß und schaute zu dem Schlammgebirge hinüber, unter dem die Halbkugel begraben lag.
    Das Infrarotlicht meiner Helmscheinwerfer lockte wieder die bizarr geformten Tiefseefische an, die hier unten seit jeher meine einzigen Freunde gewesen waren.
    Ich wartete, bis der energetische Druckstrahl die kleine Eingangsschleuse freigelegt hatte. Der aufgewirbelte Bodenschlamm senkte sich nur langsam. Nachdem die Sicht einigermaßen klar geworden war, schwebte ich die wenigen hundert Meter zur geöffneten Pforte hinüber.
    Ehe ich die Schleusenkammer bestieg, schaute ich mich nochmals um. Ich befand mich in einer Tiefe von 2852 Metern. Das bedeutete, daß ich hier nur von ausgesprochenen Tiefsee-U-Booten entdeckt werden konnte, die sich aber erfahrungsgemäß kaum in die engen Bodenrisse hineinwagten.
    Vor Monaten hatte man mich mit einem Fisch verwechselt. Heute erschien mir das Erlebnis amüsant; damals war es schauderhaft gewesen.
    Ich trat in die Schleuse ein, schloß das schwere Panzerschott aus Arkon-Stahl und wartete die Entleerung ab. Über mir rumorten die mächtigen Pumpen. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis das unter hohem Druck stehende Wasser nach draußen gepreßt wurde. Das helle Heulen der einströmenden Luft ließ mich zufrieden die Augen schließen. Jetzt erst war ich in Sicherheit; jetzt erst konnte ich meine Flucht wirklich beginnen. Mein Verdrängungs-Kraftfeld, das mich gegen den Wasserdruck abgeschirmt hatte, erlosch automatisch. Helles Licht fiel durch die aufgleitende Innentür.
    Ricos Bioplast-Gesicht war wie immer zu einem verbindlichen Lächeln gefaltet. Elegant und geschmeidig stand mein persönlicher Bedienungsroboter in der offenen Schleuse.
    „Willkommen, Gebieter", sagte er mit seiner metallischen Stimme, der wir eine menschliche Modulation nicht hatten verleihen können.
    Es berührte mich seltsam, so plötzlich als „Gebieter" angesprochen zu werden. Mir war, als käme ich unvermittelt in eine andere Welt. Es war auch so, wie mir mein ewig logisch denkender Extrasinn sofort mitteilte.
    In dieser Kuppel hatte ich viele Jahre lang geschlafen. Sie war älter als die aus der Geschichte bekannte Menschheit selbst.
    Ich war dabei, mein großes Geheimnis vor mir selbst zu lüften, nachdem ich wochenlang beharrlich geschwiegen und das seelische Martyrium der psychologischen Verhöre ertragen hatte.
    Rico half mir aus dem unförmigen

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