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0054 - Die grüne Hölle von Florida

0054 - Die grüne Hölle von Florida

Titel: 0054 - Die grüne Hölle von Florida Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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die Einrichtung zu verwüsten, wurden sie von Basil Pagetts Männern mit vorgehaltenen Waffen gezwungen, sich zu ergeben. Die Cops, die als Service-Personal verkleidet gewesen waren, ließen ihre Handschellen klicken. Dann beorderten sie über Funk den Arrestantenwagen vor den Lokaleingang und verfrachteten die knirschenden Gangster in diesen.
    Captain Pagett grinste zufrieden. »Eine Bilderbuchaktion. Ging wirklich glatt ab. Ich bin sicher, daß wir einen dieser acht Ganoven dazu bewegen können, gegen Drue London auszusagen. Dann fällt der große Gangboß mal gehörig auf die Schnauze.«
    Wir beobachteten, wie der Arrestantenwagen abfuhr.
    Suko kam vom Baltimore Hotel herüber. Mein Partner gefiel mir nicht. Er mußte schweren Kummer haben.
    Ich brauchte ihn nicht zu fragen, was ihn bedrückte. Er sagte es sofort: »Rachel March scheint sich in Luft aufgelöst zu haben, John. Auch Butch Wooley ist verschwunden.«
    »Das nimmt besorgniserregende Formen an«, erwiderte ich. »Ed Melville, Yvonne Burnett, Carol Jones… und nun auch Rachel March und Butch Wooley…«
    »Zubin Zagarros Werk!« behauptete Suko mit zusammengezogenen Brauen.
    »Glauben Sie, daß der Vampir alle diese Leute getötet hat?« fragte Captain Pagett.
    Ich schüttelte langsam den Kopf. »Das kann ich mir nicht vorstellen. Wo wären ihre Leichen?«
    »Er kann sie versteckt haben«, sagte Pagett.
    »Hätte er das dann nicht auch mit Al Converse und Wyatt Pistilli getan?«
    Basil Pagett schlug sich plötzlich mit der flachen Hand auf die Stirn, daß es klatschte. »Wir wurden vorhin unterbrochen, Mr. Sinclair. Sie erzählten mir, Sie hätten die Everglades durchgekämmt, aber das Versteck des Vampirs nicht gefunden.«
    »So ist es.«
    »Könnte Zubin Zagarro seine Opfer dorthin verschleppt haben?«
    »Das wäre denkbar.«
    »Möglicherweise habe ich einen Tip für Sie, Mr. Sinclair. Mir kam heute abend eine seltsame Meldung unter die Augen. Zwei Männer waren mit einem Boot in den Sümpfen unterwegs. Sie glaubten plötzlich, Klagerufe zu hören. Panik befiel sie, und sie ergriffen die Flucht.«
    Suko und ich wechselten einen raschen Blick. War jetzt der Funke ins Pulverfaß gefallen?
    Wir baten den Captain, uns ins Baltimore Hotel zu begleiten. Suko holte in großer Hast die Spezialkarten herunter, und Captain Basil Pagett markierte auf dem Plan ungefähr das Gebiet, in dem es zu jenem seltsamen Ereignis gekommen war.
    Wir beschlossen, sofort aufzubrechen.
    Captain Pagett wollte uns mit ein paar mutigen Männern begleiten, doch ich bestand darauf, daß er uns die Sache allein zu Ende führen ließ.
    Er sagte: »Ich halte Ihnen die Daumen.«
    »Vielen Dank«, erwiderte ich. »Das können wir gebrauchen.«
    ***
    Wir hatten die grellen Scheinwerfer eingeschaltet. Laut dröhnte der kräftige Motor unseres Sumpffahrzeuges in der Stille der Nacht. Bizarr geformte Schlinggewächse hingen auf die schmale Fahrrinne herab. Wir hatten den Eindruck, durch eine unheimliche Geisterwelt zu fahren. Am Tag sah das alles ganz anders aus. Nachts verlor die Natur ihre Farbenpracht, wurde grau und unansehnlich.
    Während ich unser Fahrzeug lenkte, bediente Suko den Suchscheinwerfer. Er tastete damit auch in unregelmäßigen Abständen den Himmel ab, denn wir wollten von Zubin Zagarro nicht aus der Luft überrascht werden.
    Es war nicht leicht, sich in dieser feuchten Wildnis nachts zurechtzufinden. Wir mußten mehrmals unseren Kurs korrigieren, weil wir merkten, daß wir uns von der Stelle, die Captain Pagett auf unserem Plan markiert hatte, entfernten.
    »Eigentlich müßten wir gleich da sein!« brüllte mir Suko durch den Motorenlärm zu.
    Ich nickte, damit er sah, daß ich verstanden hatte.
    Wir fuhren noch etwa eine halbe Meile durch sumpfiges Gelände. Dann stoppte ich unser Fahrzeug. Ich stellte den Motor ab. War das eine Wohltat nach all dem Lärm.
    Wieder drehte Suko den Suchscheinwerfer. Die mächtigen Baumriesen, die uns umgaben, muteten wie vorsintflutliche Ungeheuer an. Sie standen auf den hohen Stelzen, zwischen denen brackiges Wasser glänzte. Weit ausladend waren ihre Äste. Wie lange Arme sahen sie aus, die sich uns entgegenstreckten, als wollten sie uns packen.
    Wir lauschten.
    Nichts.
    Keine Klagerufe, Eine halbe Stunde verging. Ich ließ den Motor wieder an. Wir fuhren weiter. Kurz darauf hielt ich abermals an. Erneut stellte ich den Motor ab, um in die Dunkelheit hineinzulauschen. Wenn ein Mensch diese Klagerufe ausgestoßen hatte, mußte er diese

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