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0054 - Die grüne Hölle von Florida

0054 - Die grüne Hölle von Florida

Titel: 0054 - Die grüne Hölle von Florida Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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auf die Schulter. »Erinnere mich daran, daß ich dir nachher die Lebensrettermedaille verleihe.«
    ***
    Rachel March warf einen gestrengen, prüfenden Blick in den Spiegel. Es gab nichts, was sie an sich auszusetzen hatte. Sie griff nach dem Parfümflacon und tupfte sich die dezent riechende Flüssigkeit hinter die Ohren. Sie war ausgehfertig. Der Rummel in Terence Robards’ Bar würde bald losgehen. Die Journalistin wollte von Anfang an mit dabeisein, um die gesamte Wettstreitatmosphäre in ihrem vollen Umfang auf sich einwirken zu lassen.
    Als das hübsche Mädchen nach ihrer Handtasche griff, klopfte es.
    Die Journalistin wandte sich um. »Herein!«
    Die Tür öffnete sich. Butch Wooley erschien. Er war irgendwie verändert. Er schien nicht richtig da zu sein.
    Er seufzte geplagt und lehnte sich neben die Tür an die Wand.
    »Ist Ihnen nicht gut, Mr. Wooley?« fragte die Journalistin. »Kann ich etwas für Sie tun?«
    »All das geht über meine Kräfte«, knirschte der Manager. »Ich glaube, ich bin diesem Streß nicht mehr gewachsen. Vielleicht sollte ich mich aus diesem nervenaufreibenden Geschäft zurückziehen.«
    »Was ist geschehen?«
    »Yvonne und Carol waren bis vor wenigen Augenblicken unauffindbar. Nun ist Yvonne wieder aufgetaucht, aber fragen Sie nicht, in was für einer Verfassung. Sie ist nicht ansprechbar. Sie muß einen furchtbaren Schock erlitten haben.«
    »Wo ist sie?«
    »Unten. Sie sitzt in meinem Leihwagen in der Tiefgarage. Darf ich Sie bitten, mir zu helfen, das Mädchen ohne Aufsehen auf ihr Zimmer zu bringen? Allein schaffe ich es nicht. Clive Brook und Barry Nelson möchte ich diesen Anblick lieber ersparen.«
    »Selbstverständlich helfe ich Ihnen, Mr. Wooley«, sagte Rachel March.
    »Sehr nett von Ihnen.«
    Der Manager und die Journalistin verließen das Zimmer. Sie betraten den Lift und fuhren zur Tiefgarage hinunter. Ihre Schritte hallten von den Wänden wieder.
    »Wo steht Ihr Wagen?« fragte Rachel.
    »Dort drüben.«
    »Ob Yvonne dem Vampir begegnet ist?«
    »Schon möglich. Vielleicht wird sie’s uns später erzählen. Im Augenblick jedenfalls stiert sie nur vor sich hin und hört nicht, was man mit ihr redet.«
    Butch Wooley ging etwas zur Seite, ohne daß Rachel March es bemerkte. Er ließ der Journalistin den Vortritt. Das Mädchen erreichte den Wagen des Managers. Rachel bückte sich. Erstaunt stellte sie fest, daß das Fahrzeug leer war. Sie richtete sich auf und wandte sich um.
    Sie wollte Wooley sagen, daß im Wagen niemand saß.
    Doch sie kam nicht einmal dazu; die erste Silbe auszusprechen. Sie sah Butch Wooleys vor Anstrengung verzerrtes Gesicht. Er legte seine ganze Kraft in den Schlag, der die Journalistin von den Beinen riß. Sie kippte nach hinten weg und verlor augenblicklich das Bewußtsein.
    Der Manager starrte das Mädchen an. Ein zufriedenes Grinsen umspielte seine Lippen. Der Geist des Bösen war in ihm. Er war zur willenlosen Marionette von Zubin Zagarro geworden und führte nur noch dessen Befehle aus.
    Rasch öffnete er den Wagenschlag.
    Keuchend hob er das ohnmächtige Mädchen auf. Er schob die Journalistin in den Fond des Wagens, klappte die Tür wieder zu, setzte sich ans Steuer des Fahrzeugs, ließ den Motor an und fuhr mit Rachel March aus der Tiefgarage.
    Er hatte den Auftrag, das Mädchen dorthin zu bringen, wo sich Ed Melville, Yvonne Burnett und Carol Jones bereits befanden.
    Und nichts würde Butch Wooley davon abhalten, diesen Auftrag auszuführen.
    ***
    Nachdem wir Wyatt Pistilli auf dieselbe Weise erlöst hatten wie in der vergangenen Nacht Al Converse, ließ Captain Basil Pagett den Toten abtransportieren. Ich erzählte dem Captain, daß wir die Everglades den ganzen Tag lang durchgekämmt, jedoch Zubin Zagarros Versteck nicht gefunden hatten.
    Mein Bericht wurde von einer Funkmeldung unterbrochen.
    Drue Londons Rollkommando war im Anmarsch.
    Captain Pagett hatte für die Gangster bereits eine Falle aufgebaut, die in wenigen Augenblicken zuschnappen würde.
    In und um die »Pretty Flamingo«-Bar hatte es soviel Tumult gegeben, daß Terence Robards sich schweren Herzens entschließen mußte, die Sängerkonkurrenz um vierundzwanzig Stunden zu verschieben. Es war einfach nicht möglich, den Wettstreit unter diesen Umständen durchzuführen.
    Drue Londons Rollkommando bestand aus acht Mann.
    Sie kamen in zwei schwarzen Limousinen angefahren. Kein Cop war vor der Bar zu sehen. Die Kerle betraten das Lokal. Doch bevor sie damit beginnen konnten,

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