Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0055 - Todeszone London

0055 - Todeszone London

Titel: 0055 - Todeszone London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Aber das Risiko wollte ich nicht eingehen.
    »Wir müssen durch!« sagte Suko.
    »Nein!« Ich schüttelte den Kopf. »Wozu gibt es denn hier die schönen Wiesen. Festhalten, Freunde!« Ich riß das Lenkrad nach links, und schon wühlten die Vorderreifen über den Grasboden.
    Ich kam trotzdem gut voran.
    Jetzt hatten auch die Hinterräder gepackt.
    Ausgezeichnet.
    Die Scheinwerfer breiteten einen Lichtteppich vor uns aus. Ich fuhr mit Fernlicht, machte damit die Dunkelheit zum Tage und war froh dabei, daß ich keine weiteren Pflanzen sah. Leider wurde es enger. Die Bäume standen plötzlich dichter beisammen, und ich wurde zu einem Slalomfahrer.
    »Gebt mir zwei Stöcke, und ich fühle mich wie auf einer Skipiste«, sagte ich.
    Und da klatschte etwas aufs Dach. Es war von einem Baum gefallen, und wir zuckten unwillkürlich zusammen.
    Im nächsten Moment schon sah ich die beiden grünen Tentakel an der Frontscheibe kleben.
    Ich stellte die Wischer ein.
    Sie schafften es nicht, das Zeug wegzuwischen.
    Noch konnte ich sehen und fuhr weiter. Dann mußte ich mich links halten, denn die sorgfältig angepflanzte Baumschonung konnte ich nicht durchfahren.
    Unser Licht schoß wie zwei Speerlanzen durch die Büsche. Ich sah den schmalen Spazierweg, der einen weiten Bogen schlug und danach auf eine asphaltierte Straße mündete. Es war die gleiche, über die wir gekommen waren. Wir waren im Kreis gefahren.
    »Ich hole das verdammte Zeug gleich runter«, sagte Suko und traf schon Anstalten, während der Fahrt auszusteigen.
    »Mensch, laß die Tür zu!« rief ich.
    »Okay.«
    Die beiden lianenartigen Gewächse sahen aus wie Arme.
    Das Zeug sonderte plötzlich eine Flüssigkeit ab, die im Nu die Scheibe verklebte.
    Jetzt wurde es kritisch.
    Mein Fluch war nicht druckreif.
    Ich bremste.
    »Und nun?« fragte Suko. Er hielt schon die Peitsche in der Hand.
    »Raus«, erwiderte Zamorra. »Wollen doch mal sehen, ob wir dieser verdammten Pest nicht Herr werden!«
    Gemeinsam stießen wir die Wagentüren auf.
    Drei Geisterjäger, die sich dem Bösen stellten und es zu vernichten versuchten.
    Würden wir es schaffen?
    Kaum war Suko draußen, da trat schon seine Peitsche in Aktion. Von einem nahen Baum fielen Ranken herab, die sich um Sukos Hals schlingen wollten.
    Die Dämonenpeitsche zerstörte das Zeug auf halbem Weg. Ich aber kümmerte mich um die Pflanzen, die auf dem Wagendach lagen. Den silbernen Dolch hielt ich in der rechten Hand, während Zamorra mit schußbereiter Waffe und seinem Amulett an der anderen Wagenseite stand.
    Ich schaute aufs Dach.
    Und da sah ich das Gebilde!
    Es zog sich soeben an der Fahrerseite über den Dachrand, um mich anzugreifen.
    Zwei, drei Herzschläge war ich wie gelähmt, denn was ich sah, war unbegreiflich.
    Das Ding war eine Mischung zwischen Mensch und Pflanze.
    Es hatte die Finger, die aussahen wie die Äste eines Baumstamms, um den Dachrand geklammert und schob seinen Körper weiter vor.
    Ich sah ein Gesicht – oder das, was man für ein Gesicht halten konnte.
    Ein knorriges Gebilde, braunrot in der Farbe, aus Astwerk und Wurzeln. Der übrige Körper, der die Form einer Pflanze hatte, schimmerte hellgrün, und durch die Adern pulsierte der hellrote Saft. Er war meiner Meinung nach dafür verantwortlich, daß dieses Gebilde überhaupt lebte.
    Wie eine riesige lebende Alraune, so kam mir dieses Gebilde vor. Aber es war gefährlich und wollte mich vernichten. Töten!
    Mit einer Geschwindigkeit, wie ich es ihm kaum zugetraut hatte, zuckten die Hände vor, und ehe ich mich versah, lagen sie auf meinen Schultern.
    Jetzt erst bekam ich die wahre Kraft dieses Monsters zu spüren. Es drückte mich zurück. Im Unterbewußtsein hörte ich Sukos Triumphschrei und vernahm auch einen Schuß, aber das waren Dinge, um die ich mich jetzt nicht kümmern konnte.
    Die Alraune hatte Vorrang.
    Ich stolperte zurück und fiel fast über meine eigenen Beine, da ich auf einer winzigen Erhebung ausrutschte. Im letzten Moment jedoch fing ich mich, und noch bevor mich die Alraune völlig zu Boden drücken konnte, hob ich die rechte Hand hoch.
    Noch hielt ich den silbernen Dolch umklammert.
    Und die Spitze zeigte nach oben.
    Sie traf.
    Ich rammte sie in das Wurzelwerk vor mir und zog sie noch nach oben, so wie man einen Fisch aufschlitzt.
    Die Methode hatte Erfolg.
    Beide Arme rutschten von meiner Schulter ab, im selben Augenblick schon begann das Wurzelwerk zu verdorren. Das Silber zeigte Erfolg.
    Ein fast menschlich zu

Weitere Kostenlose Bücher