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0055 - Todeszone London

0055 - Todeszone London

Titel: 0055 - Todeszone London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nennender Laut drang irgendwo aus dem Pflanzeninnern, aber vielleicht hatte ich mich auch nur getäuscht. Die menschliche Alraune verdorrte vor meinen Füßen.
    Ich wischte mir über die Stirn, wo sich Schweiß gebildet hatte. Dann hielt ich Ausschau nach Suko und Zamorra. Der Chinese hob die Hand. »Alles okay!« rief er. Zamorra sah ich auch. Er steckte soeben die Waffe weg.
    »Einmal mußte ich schießen«, bemerkte er. »Den Rest der Arbeit hat mein Amulett verrichtet!«
    Suko hatte mit seiner Dämonenpeitsche am meisten aufgeräumt. Er mußte sich bei diesen höllischen Pflanzen einen ungeheuren Respekt verschafft haben.
    »Das Ding ist was wert«, kommentierte er und lachte. »Myxin wird sich ein Loch wer weiß wo hin ärgern, wenn er wüßte, was mit dem Ding geschehen ist und welche Dienste es uns leistet.«
    Ich gab meinem Freund recht.
    Wir hatten die Dämonenpeitsche vor kurzem Myxin, dem Magier, abgenommen. Nach einem letzten Rundblick stiegen wir wieder in den Wagen. Wie ich sehen konnte, war alles okay. Die Fahrt wurde fortgesetzt.
    Nun hielt uns niemand mehr auf. Ungehindert konnten wir den Park verlassen.
    »Denk an den Hubschrauber«, sagte der Professor im Fond des Bentley.
    »Das geht in Ordnung.« Ich stoppte und tippte Superintendent Powells Nummer.
    Den Chef hatte ich sofort am Apparat. Er hatte sicherlich schon gewartet.
    Ich gab einen Bericht durch.
    Danach meinte Powell: »Ja, es sieht böse aus. Ich erhalte laufend Meldungen, daß sich die Pflanzenpest immer weiter ausbreitet. Langsam wird die Lage kritisch. Haben Sie einen Plan?«
    »Schon, Sir.«
    »Dann raus damit.«
    Mein Chef, er war vor gar nicht allzu langer Zeit geadelt worden, zeigte für meine Wünsche vollstes Verständnis. »Okay, Sie bekommen Ihren Hubschrauber, John. Ich hoffe, daß es Professor Zamorra und Suko gelingen wird, in das Hotel einzudringen. Wo soll der Helikopter landen?«
    Ich dachte an den Subway-Schacht. Dort war die Straße breit genug und auch die Entfernung zum Hotel nicht zu weit. Powell war einverstanden. »Braucht der Professor Unterstützung?« fragte er.
    Zamorra hatte mitgehört und schüttelte den Kopf. »Nein, Sir. Suko fliegt mit ihm.«
    »Okay, John, dann wird der Hubschrauber in einer Viertelstunde da sein.«
    »Danke, Sir!«
    »Und viel Glück«, sagte Superintendent Powell noch.
    »Das können wir wirklich brauchen, Sir.« Und diese Worte waren ehrlich gemeint.
    ***
    Ich wünschte Suko und Zamorra Hals- und Beinbruch, als sie den Wagen verließen.
    »Danke«, sagte der Parapsychologe, »dir aber auch.« Er und Suko schritten auf den eben gelandeten Hubschrauber zu, dessen Rotor sich noch leicht drehte.
    Ich wartete erst gar nicht ab, bis die Männer eingestiegen waren, sondern startete. Merlins Informationen spuckten mir weiterhin im Kopf herum.
    Merlin hatte von einem Mann berichtet, der dem Dämon Mandragore ergeben sein sollte.
    Was war das für ein Mann? Den Namen hatte Merlin nicht genannt, und so war ich auf meine Kombinationsfähigkeit angewiesen.
    In einer ruhigen Seitenstraße stellte ich den Bentley am Rand ab, zündete mir eine Zigarette an und dachte nach. Der Mann mußte demnach irgend etwas mit Pflanzen zu tun gehabt haben, und es mußte ein Motiv geben, das den Unbekannten zu diesen unverantwortlichen Taten verleitete. Aber welches Motiv?
    Nicht umsonst hatte Scotland Yard eine der bestsortierten Verbrecherkarteien der Welt. Unsere Computer-Abteilung war vorbildlich eingerichtet und beispielgebend für die Polizei-Organisationen anderer Länder.
    Die Jungs mußten mir helfen. Ich war schon oft mit außergewöhnlichen Wünschen an sie herangetreten, aber es hatte immer geklappt. Und so manche Flasche Whisky war an die Kameraden von der Computer-Abteilung gegangen.
    Über Autotelefon rief ich beim Yard an und ließ mich mit dem zuständigen Nachtdienstleiter verbinden.
    Ihm trug ich meine Wünsche vor.
    Zwischendurch hörte ich immer das empörte Schnauben des Mannes, aber ich ließ ihn erst gar nicht zu Worte kommen. »Und mehr willst du nicht?« fragte er zum Schluß.
    »Nein, mein Lieber.«
    »Denkst du denn, wir sind Wunderknaben, John?«
    »Ja, das denke ich.«
    Jetzt war er platt. Ich sagte ihm noch, wo er mich erreichen konnte, und wartete.
    Die Zeit wurde mir verdammt lang.
    Ich spürte die Müdigkeit, die sich in meinen Körper schlich, doch ich kämpfte erfolgreich dagegen an und hielt die Augen offen. Das mußte ich auch, wollte ich nicht von den Pflanzen überrascht

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