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0055 - Todeszone London

0055 - Todeszone London

Titel: 0055 - Todeszone London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Magier an. Und dann sprach er so, daß auch ich ihn verstehen konnte.
    Gleichzeitig begannen die Tierkreiszeichen des Amuletts rötlich zu strahlen. Sie entwickelten einen fahlen Glanz, der sich auf Zamorras Gesicht widerspiegelte.
    »Merlin, du Geist in der Unendlichkeit des Alls. Höre und erhöre mich. Gib uns, den Ratlosen und Unvollkommenen, Hilfe und weise uns den Weg, wie wir das Böse besiegen können.«
    Ich hielt den Atem an. Erstens, weil die Spannung immer größer wurde, und zweitens, weil etwas geschah. Zwar nicht sichtbar, aber ich spürte, daß wir drei nicht mehr allein im Wagen waren. Etwas befand sich zwischen uns.
    Ein Wesen – ein Geist…
    Merlin?
    Professor Zamorra wiederholte seine Worte. Er sprach langsam und klar, forderte Merlin heraus, damit er erschien. Und dann hörten wir seine Stimme.
    »Warum rufst du mich, Meister des Übersinnlichen? Bist du nicht selbst Kämpfer genug, um mit deinen Schwierigkeiten allein fertig zu werden, Zamorra?«
    »Ich möchte dich um etwas bitten.«
    Merlin lachte. »Da sitzt ihr nun. Ihr, die ihr den Dämonen und finsteren Mächten den Kampf angesagt habt. Auf eurer Erde und in eurer Welt seid ihr es, die dem Bösen trotzen sollen. Ich mische mich nicht ein. Meine Welt ist eine andere, Zamorra. Ich habe dort genug damit zu tun, mich gegen die anderen, die Eindringlinge zu wehren.«
    Zamorra gab nicht auf. »Einmal, Merlin, einmal bitte ich um deine Hilfe. Es geht um zahlreiche Menschenleben und um Nicole Duval. Diese Frau, die mir viel bedeutet. Ich will sie retten.«
    Ich spürte den Luftzug, der über meine Gesichtshaut glitt. Merlins Geist erfüllte unsichtbar das Innere meines Bentley. Und Merlin, der Magier, zeigte sich kooperationsbereit. »Gut, Zamorra, einmal will ich dir noch helfen. Weil es auch um die anderen geht. Was soll ich tun?«
    »Ich brauche einen Namen, Merlin. Wie heißt der Dämon, der all die Schrecken über uns gebracht hat?«
    Der Magier lachte. Dann sagte er: »Er ist kein Dämon. Oder zumindest kein reinrassiger. Er hat sich mit einem mächtigen Naturgeist verbündet.«
    Merlin schwieg.
    Zamorra fragte: »Wer ist der Geist? Sag es. Rede – bitte…«
    »Es ist der Herr der Pflanzen. Mandragore. Er lebt in den Dimensionen des Schreckens und gebietet über ein Heer von pflanzlichen Monstern. Er hat einen Diener, der euch die Pflanzenpest gebracht hat. Bist du nun zufrieden?«
    »Noch nicht ganz«, erwiderte Zamorra. »Entschuldige meine Dreistigkeit, aber wie heißt sein Diener, und wo können wir ihn finden?«
    »Seinen Namen kenne ich nicht, aber er ist vernarrt in Pflanzen. Forscht nach – und ihr werdet schnell herausfinden, wer euer Gegner ist. Ich aber habe genug gesagt…«
    Die Stimme des Magiers verhallte.
    Ich spürte noch den kalten Hauch über mein Gesicht streifen, dann war er verschwunden.
    Ich drehte den Kopf.
    Zamorra saß da wie eine lebende Statue. Noch immer hielt er die Augen halb geschlossen. Nach wie vor lag das Amulett auf seinem Handteller. Das Strahlen nahm langsam ab, der silbrige Schein verschwand, und Zamorras Gesicht fiel wieder in das Dunkel zurück.
    Neben mir stieß Suko die Luft aus. »Das war Magie in höchster Potenz«, flüsterte er.
    Ich erwiderte nichts, sondern sprach den Parapsychologen an. »Alles okay, Zamorra?«
    »Ja.« Mein Freund aus Frankreich lächelte. Zamorra hatte ein Schloß geerbt. Es lag im Loire-Tal und war eine Festung, gegen die Dämonen schon vergeblich angerannt waren, wie ich wußte.
    Zamorra wischte sich über die Stirn. »Ich glaube, daß Merlin uns sehr geholfen hat«, sagte er leise. »Mehr konnten wir nicht verlangen.«
    »Der Name läßt sich leicht feststellen«, erwiderte ich.
    Plötzlich sagte Suko: »Verdammt!«
    »Was ist?« fragte ich, aber Suko brauchte keine Antwort zu geben. Zamorra und ich merkten auch so, was los war. Unser Wagen wurde vorn angehoben. Langsam, aber stetig. Es gab nur eine Erklärung.
    Die Pflanzen waren da!
    ***
    Die Menschen im Keller des Hotels hatten sich wieder beruhigt. Auch die Kinder weinten nicht mehr. Manche hatten einfach nur Hunger, aber dem konnte abgeholfen werden. Die Ober und Kellner wußten, wo die Vorräte lagerten.
    Sie verteilten zubereitete Sandwiches, und es gab auch zu trinken. Nur keinen Alkohol. Man begnügte sich mit Säften und Limonade.
    »Wollen Sie nichts essen?« fragte Nicole ihre Nachbarin, als ein Ober sein gefülltes Tablett ganz in der Nähe abstellte. »Ich habe keinen Hunger«, antwortete

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