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0055 - Todeszone London

0055 - Todeszone London

Titel: 0055 - Todeszone London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die Männer hielten Gewehre in den Händen. Sie würden ihnen nichts nutzen, gaben ihnen allerdings ein gewisses Gefühl der Sicherheit. Deshalb sagte ich auch nichts und ließ ihnen die Waffen. Unser Wagen stand noch so, wie wir ihn verlassen hatten. Sogar mit offenen Türen.
    Ich deutete auf den Bentley. »Setzen wir uns rein«, sagte ich.
    »Okay.« Zamorra lächelte.
    »Kannst du dich dort konzentrieren?« fragte ich.
    »Ich hoffe es.« Der Parapsychologe ging zum Fond. »Kann ich hier einsteigen?«
    »Natürlich.«
    Suko und ich setzten uns nach vorn. Aus alter Gewohnheit nahm ich den Platz hinter dem Lenkrad ein.
    Der Parapsychologe hatte Platz genug. Nur gefiel mir der Punkt nicht, wo wir standen. Ich wußte einen Weg, der in den Holland Park führte.
    Ich startete und fuhr durch die menschenleeren Straßen. Die Einwohner waren wie vom Erdboden verschluckt, als hätte es sie niemals gegeben.
    Ein seltsames Gefühl beschlich mich.
    Wir mußten damit rechnen, auch im Park angegriffen zu werden, aber im Bentley waren wir doch relativ sicher. Außerdem besaßen wir noch unsere Waffen. Daß sie eine gewisse Wirkung zeigten, hatten sie bewiesen.
    Am Hilton fuhr ich bewußt nicht vorbei. Ich wollte Zamorra nicht unnötig belasten.
    Rechts zweigte eine Straße in den Park ab. Sie durchschnitt ihn fast in der Mitte und war für den Autoverkehr zugelassen. Die Straße mündete auf der anderen Seite des Parks in die Gatsbury Road ein.
    Dunkel und menschenleer lag der Park vor uns. Es brannten nur wenige Laternen. Energiesparprogramm. Die äußeren Bedingungen waren für eine Beschwörung bestens geeignet. Langsam rollte der Wagen in den Park hinein. Die Scheinwerfer strichen über weite, wohlgestutzte Rasenflächen und über dichte Büsche hinweg. Sie berührten auch knorrige Baumstämme und ließen sie fahl und geisterhaft aufleuchten. Neben einem rechteckigen Rasenstück stoppte ich.
    »Reicht es?« wandte ich mich an Zamorra.
    »Ja.«
    Ich schaltete den Motor aus. Es wurde still, und nur unser Atmen war zu hören.
    Im Innenspiegel erkannte ich den Parapsychologen. Er hatte sich schräg hingesetzt und hielt die Augen dabei halb geschlossen. Sein Gesicht glänzte wie ein heller Fleck. Professor Zamorra befand sich bereits im Zustand äußerster Konzentration.
    Ich drücke ihm beide Daumen, daß der Kontakt mit dem Schöpfer des Amuletts gelang. Merlin war, das wußte auch ich, ein Mann des Lichts, einer der Führer einer guten Geisterschar. Seine Seele schwebte in der Unendlichkeit der Dimensionen. Zeit und Raum waren für ihn nicht existente Begriffe. Er überwand sie. Merlin hatte die absolute Vollkommenheit erreicht.
    Doch es gab auch Gegenspieler. Dämonen, Diener der Hölle, die in den Schattenreichen lebten und für die die Geister des Lichts rote Tücher waren.
    Sie versuchten immer wieder durch überraschende Überfälle die Herrschaft des gesamten jenseitigen Universums zu erringen, und die Kämpfe, die deshalb tobten, waren mörderisch und hart.
    Zwei Welten prallten aufeinander. Gut und Böse. Bisher stand noch kein Sieger fest.
    Menschen wie Suko und ich konnten höchstens ahnen, was sich in den jenseitigen Reichen abspielte. Wir waren zu klein und unbedeutend, um dort wirkungsvoll eingreifen zu können. Unser Platz war die Erde, die leider oft genug zum Tummelplatz finsterer Kräfte wurde. Die Mächte des Bösen lauerten überall.
    Wie jetzt in London.
    Jemand schickte mordgierige Pflanzen auf die Erde.
    Dämonische Halblebewesen, deren Angriffswut bisher niemand stoppen konnte. Hoffentlich gelang Zamorras Beschwörung. Und hoffentlich wußte der weise Merlin Bescheid…
    Zamorra hatte sein Amulett in die Hand genommen. Es lag auf dem rechten Handteller. Der Parapsychologe saß entspannt im Sitz, er ging völlig in seiner vor ihm liegenden Beschwörung auf.
    Er murmelte leise Worte. Kaum zu verstehen, aber ich kannte die Sprache ohnehin nicht. Es waren fremde Laute, die über seine Lippen drangen, und wieder einmal stieg in mir das Gefühl hoch, daß ich sehr wenig wußte. Ich stand wirklich erst am Beginn eines langen Kampfes.
    Jetzt begann das Amulett zu strahlen. Es wurde plötzlich von einer leuchtenden Aura umgeben, die sich ausbreitete und über den Handteller wanderte, bis hin zu den Fingerspitzen.
    Einmal zuckte Zamorra zusammen, und ich hatte schon Angst, er würde es nicht schaffen, dann entspannte er sich jedoch und redete weiter.
    Ich verstand das Wort Merlin.
    Ja, Zamorra rief den großen

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