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0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane

0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane

Titel: 0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr. Unbekannt und das Gold der Diane Wir
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Gras beißen müssen!« sagte er und stand auf, um sich zu verabschieden.
    Anschließend tranken Phil und ich noch ein Glas und legten uns zur wohlverdienten Ruhe hin.
    Phil war der erste, der am Morgen auf den Beinen war. Er hatte bereits Milch und Brötchen hereingeholt und war emsig damit beschäftigt, die Kaffeemaschine in Gang zu bringen. Ich kam aus dem Schlafzimmer und sah dem Treiben zu.
    »Hast du schon aus der Milchflasche getrunken?« fragte ich ihn, denn ich sah, dass etwas daraus fehlte. Phil sah mich so beleidigt an, als habe ich ihn etwas ganz und gar Ungehöriges gefragt.
    »Ich?« fragte er gedehnt. »Wie kommst du denn darauf?«
    Ich zeigte auf die Flasche.
    »Hier… da fehlt etwas!«
    Er schüttelte den Kopf.
    »So sind nun mal die Milchhändler! Sie versuchen mit allen Mitteln, schnell zu Geld zu kommen! Mach mal ein bisschen Dampf dahinter, und du wirst sehen, dass… he, wo willst du denn hin?«
    Ich hatte ihn einfach stehen gelassen. Denn mir war plötzlich ein Gedanke gekommen… und ich muss ehrlich gestehen, dass dieser Gedanke ganz und gar nicht geeignet war, mich sonderlich zu beruhigen! Ich eilte zum Telefon und klingelte meinen Milchlieferanten an.
    »Was steht zu Diensten«? fragte Mr. Phephones am anderen Ende der Leitung, und ich konnte förmlich sehen, wie über sein levantinisches Gesicht ein joviales Lachen lief. Anatole Phephones war genauso dick wie er lang war, und betrachtete das Leben allem Anschein nach als einen gewaltigen Spaß. »Ist etwas nicht in Ordnung?«
    »Sagen Sie, Anatole! Seit wann liefern Sie bei mir Milch?«
    »Aber, Mistähr Cotton!« prustete Anatole. »Das wissen Sie doch genau. Seit dem ersten Tag, da Sie bei uns in die Gegend einzogen!«
    »Na also! Und bin ich Ihnen jemals Geld schuldig geblieben, mein Freund?«
    Anatole stieß ein Krächzen aus, dem eine Flut von unverständlichen Worten folgte. Sicherlich beteuerte er in der Sprache seiner Heimat meine Zahlungsfähigkeit und rief, wie es bei ihm so Sitte war, sämtliche in- und ausländischen Götter zu seinen Zeugen herbei.
    Ich unterbrach sein Lamentieren.
    »Also schön! Ich nehme an, dass ich allen meinen Verpflichtungen Ihnen gegenüber nachgekommen bin! Warum aber liefern Sie mir nicht die Milch, die ich Ihnen bezahle?«
    Eine kleine Weile war es erschreckend still. Dann brach es erneut los, und ich konnte zur Not noch verstehen, dass Anatole Phephones außer sich war.
    »Es ist schongut!« beschwichtigte ich ihn und sah zu Phil hin, der verständnislos meinem Telefonat lauschte. »Jedenfalls fehlt heute ein gehöriger Schluck an der Flasche! Wer füllt die Milch ein?«
    »Das ist unmöglich, Mistähr Cotton!« rief Anatole aufs höchste erregt. »Die Milch wird in dem Sterilisator abgefüllt und auch automatisch verschlossen. Außerdem prüft die Maschine jede Flasche nochmals auf den Inhalt. Es kann gar nicht geschehen, dass eine nicht gefüllte oder eine mangelhaft gefüllte Flasche…«
    »Danke!« unterbrach ich ihn kurz. »Das wollte ich nur wissen! Und wer stellt mir die Milch zu?«
    »Mein Sohn, Mistähr Cotton!«
    »Dann ist es gut! Ich danke Ihnen!«
    Aus der Muschel scholl noch ein Schwall von Fragen, die Anatole unbedingt beantwortet haben wollte, doch ich kümmerte mich nicht weiter darum und hängte ein.
    »Na?« meinte Phil. »Was ist nun in dich gefahren?«
    »Die Milch!« sagte ich ernst und zeigte auf die Flasche.
    »Ich glaube, es ist für uns gesünder, wenn wir sie nicht trinken! Ich glaube, sie ist vergiftet!«
    Phil starrte mich an, als habe ich vollends den-Verstand verloren. Dann begriff er, und er bückte sich wortlos, um aus dem Papierkorb die Aluminium-Manschette, mit der die Flasche verschlossen war, aufzuheben und sie vorsichtig in ein Taschentuch einzuwickeln.
    »Wenn das stimmt, was du vermutest, dann werden sich hoffentlich Fingerabdrücke feststellen lassen!« meinte er trocken und schenkte uns Kaffee ein. »Hoffentlich ist das Wasser nicht auch vergiftet gewesen!«
    »Ich würde dir vorschlagen, du nimmst zuerst mal einen Schluck davon! Wenn es dir nichts ausmacht, trinke ich auch!«
    Mein Vorschlag ließ ihn lachen. Er wusste, wie es gemeint war. Dann klingelte ich die Dienststelle an und bestellte uns einen Wagen.
    Eine halbe Stunde später waren wir im Büro. Ich ließ unseren Chef-Chemiker kommen und übergab ihm die Milchflasche.
    »Vorsichtig wegen der Fingerabdrücke!« warnte ich ihn. »Und überprüfen Sie mal den Inhalt, ja?«
    Er hob die Nase

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