0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane
>Moonshine-Whisky< ins Land gekommen!«
Ich richtete mich auf, denn ich hatte eine Idee.
»Spielsaal ohne Konzession im ›Tabarin‹!« sagte ich hastig. »Moonshine-Whisky! Versunkenes Schmuggler-Boot! Ein Mann ein Mörder, der zum Personal - des Spielbetriebes gehörte! Eine Ermordete, die Bardame in dem betreffenden Spielkasino war und sich mit einem gewissen G-man Cotton über Dinge unterhielt, die FBI interessierten! Außerdem ein Mann, der einen funkelnagelneuen Wagen geschenkt bekommt, oder auch gewinnt, um damit in die Luft gejagt zu werden. Dazu noch diverse Anschläge auf zwei G-Men, die sich mit all diesen Dingen befassen! Mr. High! Merken Sie etwas?«
»Sie glauben doch nicht, dass das alles zusammenhängt? Ist das nicht etwas weit hergeholt?«
Ich schüttelte den Kopf.
»Ich glaube das ganz und gar nicht!« sagte ich mit einer Sicherheit, die mich selbst gewissermaßen erschreckte. »Ich habe das dumpfe Gefühl, als würde das alles sehr eng Zusammenhängen. Nur fehlt mir noch ein Motiv für all das, was sich zugetragen hat. Haben wir das, dann wissen wir auch, wer für den ganzen Zauber verantwortlich zu machen ist!«
»Das hört sich recht gut an!« meinte nun auch Phil. »Man sollte das nicht aus den Augen verlieren! Warum auch nicht? Es kann ganz gut sein, dass…«
Ein Beamter trat ein. Er nickte uns zu und legte einen Zettel auf die Schreibunterlage vor Mr. High.
»Der Bericht der Identification Division, Washington!« meldete er kurz und ging wieder hinaus. Mr. High las den Zettel durch und hob den Kopf.
»Der Tote ist ein mehrfach vorbestrafter, 28 Jahre alter Mann namens Mac Byrutt. Vorbestraft wegen unerlaubten Waffenbesitzes, Raubüberfall, Zuhälterei und anderer Delikte. Aus Chicago vor zwei Jahren nach New-York gezogen, nachdem er sich drei Jahre unter Polizeiaufsicht mit Meldekontrolle befunden hat!« berichtete er. »Also ein schwerer Junge!«
»Man hätte ihn lieber gar nicht erst entlassen sollen!« brummte Phil. »Dann würde das Barmädchen heute noch leben!«
Mr. High machte eine vage Handbewegung.
»Sie wissen so genau wie ich, dass sich für solch schmutzige Arbeiten immer Leute finden werden«, sagte er bitter. »Das Mädel hat sterben müssen, um nichts von dem zu verraten, was sie wusste. Das steht doch einwandfrei fest! Es ist nichts daran zu ändern… es wird immer Verbrecher geben… und um diese zu bekämpfen, gibt es den FBI!«
Wir nickten. Es war eine Schraube ohne Ende, das wussten wir leider nur zu gut. Je mehr Menschen es auf der Erde geben würde, umso mehr Verbrecher würden aufstehen, um dort im Trüben zu fischen, wo andere sich streng an die Gesetze hielten. Und um diese Leute zu bekämpfen, waren wir eingesetzt - alles Menschen, die sich die Gerechtigkeit und den Anstand auf die Fahne geschrieben hatten.
»Es ist gewissermaßen eine Ironie des Schicksals«, fuhr Mr. High fort, »der-Verbrecher hat sich selbst gerichtet - ohne dass er es beabsichtigte. Jetzt brauchen wir nur herauszubekommen, wer diesen Killer auf das Mädchen und auf Sie gehetzt hat! Was haben Sie als Nächstes vor?«
Ich sagte, dass ich mich um die ›Diane‹ kümmern wollte. Es musste sich doch feststellen lassen, welche Rolle das Schiff seinerzeit und auch heute noch spielte. Wäre das zu eruieren, mussten wir sicher zum Ausgangspunkt der Geschichte kommen.
***
Am nächsten Morgen begab ich mich zu einer Großhandlung, die die Juweliere und sonstigen einschlägigen Geschäfte der Stadt mit mehr oder weniger kostbaren Kleinigkeiten versorgte.
Mr. Dish war der Inhaber des bekannten Hauses. Er hatte FBI schon oftmals Hinweise geben können, wenn es sich um solche Fragen, wie ich sie ihm zu stellen hatte, handelte. Er ließ mich nicht warten, sondern kam mir aus seinem Büro persönlich entgegen und freute sich ehrlich, mich zu sehen.
»Nim, was haben Sie heute auf dem Herzen?« fragte er mich und bot mir Zigaretten an. »Handelt es sich um einen neuen Fall, den Sie bearbeiten, Mister Cotton?«
Ich zeigte ihm den Lippenstift, den wir bei Mabel Clindrose gefunden hatten.
»Kennen Sie dieses Fabrikat?« fragte ich.
Mr. Dish nahm das Ding in die Hand und betrachtete es lange. Dann stöberte er in seinem Schreibtisch herum und brachte einen Katalog zum Vorschein.
»Sehen Sie hier!« sagte er, stolz, mir helfen zu können. »Das ist ein Erzeugnis der Firma Brown und Stohnson aus Detroit. Ein kleiner Laden, das! Ich hatte einmal eine solche Auswahlsendung bekommen. Darunter
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