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0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane

0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane

Titel: 0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr. Unbekannt und das Gold der Diane Wir
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besitzt! Sie hat ihn in der Handtasche!«
    Ich nickte lächelnd. »Ich bin Ihnen sehr verbunden! Sie wissen also genau, dass es keine weiteren Dinger dieses Aussehens und dieser Fabrikation mehr gibt?«
    »Ganz genau!« sagte er fest. »Die Firma hat nur die beiden Stücke herausgebracht… gewissermaßen als Prototypen!«
    Ich verabschiedete mich und machte mich auf den Weg zur 5. Avenue.
    »Droodles« war wirklich ein schrecklich vornehmer Laden. Die Schaufenster waren klein und mit wenigen, erlesenen Stücken versehen. Hinter den doppelten, dicken Scheiben war ein engmaschiges, daumendickes Stahlgitter angebracht, und die feinen Drähte der Diebstahlsicherungen zogen sich kreuz und quer wie Spinnweben über das Glas der Scheibe.
    Ich trat ein und kam in eine Atmosphäre gepflegter Eleganz. Ein junger Mann im Cut empfing mich und brachte eine tadellose Verbeugung an.
    »Womit kann ich Ihnen dienlich sein, Sir?«
    »Ich möchte gern Mr. Wynen sprechen!« sagte ich kurz.
    Er musterte mich etwas reservierter, als er erkannte, dass es sich bei mir sicherlich nicht um einen illustren Kunden handelte.
    »Ich glaube kaum, dass Mr. Wynen jetzt zu sprechen ist!« bedauerte er etwas von oben herab. »Er ist leider nicht im Hause, Mister… äh…«
    Ich versetzte ihm eine moralische Ohrfeige, denn ich wusste, wie dieser Schlag Menschen auf den FBI reagiert.
    »Mein Name ist Cotton! Cotton vom Federal Bureau of Investigation!« sagte ich kalt und reichte ihm meine Legitimation. »Wo kann ich Mr. Wynen erreichen?«
    Das Benehmen des Mannes hatte sich schlagartig geändert.
    »Mr. Wynen kommt sehr selten zu uns!« sagte er unsicher. »Er tätigt für uns die Einkäufe, Mister Cotton! Wie Sie vielleicht schon wissen, unterhalten wir sieben Filialen in sieben Städten der Staaten… und haben auch schon drei Filialen in Übersee. In Tokio, in London und in Paris!«
    »Ich weiß!« sagte ich gleichmütig, obwohl ich wirklich noch keine Ahnung um die weltweiten Beziehungen des Unternehmens hatte. »Wo wohnt Mr. Wynen?«
    »Meistens im Waldorf-Astoria!« flüsterte der Jüngling mit ehrfürchtiger Anerkennung in der Stimme. Für ihn schien das »Waldorf« der Clou des vornehmen Lebens zu sein. Für mich allerdings nicht, denn ich hatte einmal einen Massenmörder und Mädchenhändler in diesen geheiligten Hallen verhaften müssen. »So weit ich orientiert bin, hat Mr. Wynen in Paris seinen festen Wohnsitz.«
    Plötzlich kam mir eine Idee. Obwohl meine Mission an sich erfüllt schien, holte ich das Bild unseres Mr. Unbekannt hervor und hielt es dem jungen Mann unter die Nase.
    »Kennen Sie diesen Herrn?« fragte ich.
    Er musterte erst das Bild, dann mich. Seine Augen waren erstaunt, und er lächelte etwas unsicher.
    »Aber - das ist doch Mr. Wynen!« sagte er wie selbstverständlich. »Wissen Sie das nicht?«
    »Natürlich!« log ich rasch. »Ich wollte mich nur überzeugen, ob es auch stimmt!« Mit dieser etwas nebelhaften Antwort verabschiedete ich mich und verließ den Laden in bester Stimmung. Ich hatte mit so viel Erfolg nicht gerechnet und hatte jetzt fest das Gefühl, einen gewaltigen Schritt weitergekommen zu sein.
    Gerade wollte ich die Straße überqueren, als ich auf einen auf mich zubrausenden Wagen aufmerksam wurde. Automatisch registrierte ich, dass es sich um ein Oldsmobil handelte, und dann sah ich auch die stumpfe Mündung einer Maschinenpistole. Mit einem Satz wich ich zur Seite und hechtete hinter einen Feuermelder. Es ratterte und knallte. Schreiend und kreischend stob die Menge auf der Straße auseinander. In wilder Panik rannte man andere Leute über den Haufen und versuchte, hinter den irrsinnigsten Dingen in Deckung zu kommen. Polizeipfeifen schrillten, und irgendwo heulte die Sirene eines Funkstreifenwagens auf. Dann war der ganze Spuk schon vorüber, und zurück blieb außer einigen Kugeleinschlägen in einer Hauswand und einem dreckstarrenden Jerry Cotton nichts mehr, was an den eben geschehenen Zwischenfall erinnern konnte.
    Ich wollte mich gerade verdrücken, um den neugierigen Fragen von Passanten und Polizisten auszuweichen, als sich mir eine Hand auf die Schulter legte.
    »Das konnte ich nun wirklich nicht erwarten !« sagte Rittens, einer meiner Kameraden, und zog mich seitwärts. »Ich habe den Wagen auch erst dann gesehen, als er plötzlich auf dich zuschoss…«
    Ich sah in sein bleiches, schon wieder lächelndes Gesicht.
    »Leibwache, was, Al?« fragte ich und grinste. »Hat dich High auf meine

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