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0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

Titel: 0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schimmernd, mit Schuppen bedeckt, und es war doch das Gesicht eines Menschen.
    Vor Schreck übersprang Bills Herz einen Schlag. Jetzt hatte er den endgültigen Beweis, dass die Erzählungen des jungen Studenten auf Tatsachen beruhten.
    Grauenhaft…
    Und dieses Ungeheuer hätte das Mädchen gnadenlos mit in die Tiefe gezogen.
    Zum Glück hatte Marion die Flucht ergriffen. Schwerfällig bewegte sie sich durch das Wasser dem Ufer zu, wo sich Bob McClure aufgerappelt hatte und ihr entgegenlief.
    Bill aber stand allein dem Monster gegenüber, und es sah nicht so aus, als würde der Untote kampflos das Feld räumen…
    ***
    Das Wasser gurgelte in die unterirdische Höhle hinein. Der Sog trieb den Strom fort in zahlreiche Nebengänge und Höhlen, wo ein seltsames grünliches Licht herrschte und wo zahlreiche Augen das ewig fließende Wasser beobachteten.
    Der Hauptstrom aber trieb in eine riesige Unterwasserhöhle, deren Decke sich wie die Kuppel einer Kirche wölbte. Innerhalb der Höhle wurde das Wasser flacher, und an der Stirnseite lief es sogar in einen seichten Strand aus, über den jemand aufs Trockene gelangen konnte.
    Erst wenn der Schwimmer den unterirdischen Höhlensee verlassen hatte, sah er, wie groß dieses Gewölbe wirklich war. Wie große Speere hingen von der Decke die gewaltigen Tropfsteine, und die Wand der Höhle war porös wie ein Schwamm.
    Überall gab es kleine Löcher und Eingänge. Stollen, Gänge und Nebenhöhlen addierten sich zu einem gefährlichen Labyrinth, das freiwillig noch nie eines Menschen Fuß betreten hatte.
    Denn wer sich hierher wagte, geriet in Ogurs Reich!
    Ogur, ein Monster aus der Vorzeit. Eine gewaltige Echse. Äußerlich ein Scheusal, aber durch die Kraft der Finsternis mit einem Gedächtnis und mit Verstand ausgestattet.
    Ogur sammelte die Opfer…
    Sein Alter war unbekannt. Oft hatte er Hunderte von Jahren verschlafen, dann wiederum war er erweckt worden, um seine Dienerschaft zu verstärken.
    Ogur war unersättlich.
    Das Monster lebte in der größten Höhle. Oft war nur die riesige Schnauze zu sehen, die an das Maul eines Drachen erinnerte. Dabei zuckte jedes Mal eine ungeheuer lange, blutrote Zunge hervor, die mit einer klebrigen Schicht bedeckt war, um die Opfer nicht mehr loszulassen.
    Ogur war der Hüter der Tiefe, ein Wegbereiter der finsteren Mächte, die irgendwann und irgendwo auch im Meer ihre Stützpunkte errichten wollten und sie zum Teil schon hatten.
    Das Bermuda-Dreieck oder die Sargasso-See befanden sich schon zum großen Teil in ihrer Hand. Aber sie wollten auch in den tiefen, unerforschten Seen ihre Orte haben, so wie es früher war, als der Kontinent Atlantis noch existierte. Als Schwarze und Weiße Magie ihre Triumphe feierten und sich die Führer der Dämonen um die Herrschaft in der Tiefe stritten.
    Denn auch Ogur hatte einen Mächtigen über sich, auf dessen Befehle er hörte.
    Dieser Mächtige war kein geringerer als der Schwarze Tod…
    ***
    Bill Conolly ging etwas zurück. In Sekundenschnelle hatte er sich einen taktischen Plan zurechtgelegt. Er wollte das Monster in das flacherer Gewässer locken, da er dort wesentlich beweglicher war als im tieferen Wasser.
    Aber der Fischmensch durchschaute sein Vorhaben.
    Dryer warf sich vor.
    Bill sah den Körper auf sich zuschnellen und sprang zur Seite. Fast wäre es ihm gelungen, einem Zusammenstoß zu entgehen, aber nur fast. Bill hatte im Schlick keinen so festen Stand, er rutschte aus, fiel ins Wasser, und gleichzeitig prallte der schuppige Körper gegen ihn.
    Sofort wurde der Reporter unter die Oberfläche gedrückt. Instinktiv hatte Bill Conolly tief Luft geholt. Als er in die Tiefe gedrückt wurde, kam ihm dies zugute.
    Er spürte das Gewicht Dryers auf seinem Rücken und Klauen, die über seine Schultern glitten und nach seinem Hals tasteten. Bill war auf die Knie gefallen. Wenn es dem Monster gelang, ihn nach vorn und damit in den Schlick zu drücken, dann war er verloren.
    Der Reporter krümmte den Rücken. Er machte es dem Monster so schwer wie möglich, an seine Kehle zu gelangen. Und die Finger rutschten ab.
    Sofort ging Bill Conolly zum Gegenangriff über. Er warf seine Arme nach hinten, und es gelang ihm, Dryers Haare zwischen die Finger zu kriegen.
    Bill Conolly zog mit aller Kraft daran. Er musste sich jetzt beeilen, denn lange konnte er die Luft nicht mehr anhalten.
    Auch das Monster musste den Gesetzen der Physik folgen. Es wurde über Bills Kopf hinweggeschleudert, ließ den Reporter los,

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