Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0056 - Der Mörder stand neben uns

0056 - Der Mörder stand neben uns

Titel: 0056 - Der Mörder stand neben uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder stand neben uns
Vom Netzwerk:
gewesen sein.«
    »Das nutzt uns nichts«, sagte ich. »Erstens kann man es keinem beweisen. Zweitens interessiert es uns auch nicht, weil wir nicht Lansmans Kindermädchen waren. Wenn er 9ich so große Schwierigkeiten macht, daß er dafür umgelegt wird, ist er selber daran schuld.«
    Der Mann sah uns verdattert an. Natürlich war es keineswegs meine wirkliche Meinung gewesen, die ich eben geäußert hatte. Aber ich war auch nicht dumm genug, auf diesen dummen Trick hereinzufallen.
    »Ich könnte es aber beweisen, wer es war«, köderte unser Besucher.
    »Da bin ich gespannt, mein Lieber«, sagte ich sehr gelangwetilt.
    »Ja, ich kann es!«
    »Wie denn?«
    »Ich habe es gesehen!«
    Ich stand auf.
    »So?«
    »Ja!«
    »Wie denn?«
    »Sie hatten eure Holztür nicht ganz sorgfältig geschlossen. Ich wollte aus-' treten gehen und mußte dabei an eurer Bude vorüber.«
    »Und ausgerechnet da stand die Holztür offen?«
    »Ja. Einen Spalt nur, aber man konnte doch hindurchblicken.«
    »Und das hast du auch gleich getan?«
    »Natürlich! Ich hörte so komische Geräusche.«
    »Und was hast du gesehen?«
    »Wie einer immer wieder mit dem Bajonett auf Lansman einstach.«
    »Und wer war das?«
    »Ben Hogerly.«
    »Das kannst du beschwören?«
    »Der Boxchampion?«
    »Ja.«
    »Sicher.«
    Ich pflanzte mich genau vor ahm auf.
    »Nimm einmal an, das interessiert uns wirklich nicht«, sagte ich gedehnt. »Was dann?«
    Er war so dumm, darauf hereinzufallen.
    »Seid ihr denn nicht vom Geheimdienst der Armee?« fragte er verdutzt.
    Ich sah Phil an. Phil mich. Dann platzten wir los. Unser Gelächter hallte durch den ganzen Block.
    »Steh mal auf, Boy!« forderte ich unseren Besucher auf.
    Er tat es.
    Bevor er sich umsah, hatte ich -ihm einen Kinnhaken verpaßt, der ihn schmerzlos ins Reich der Träume schickte. Danach schleifte ich ihn aus unserer Zelle hinaus und legte ihn draußen auf der Galerie ab.
    Als ich wieder hereinkam, brummte Phil:
    »Sag mal, Jerry, warum hast du dem Kerl eins versetzt?«
    Ich trat dicht an ihn heran und sagte leise:
    »Weil es ein Spitzel von der Bande war. Sie wollten uns auf den Zahn fühlen, ob wir wirklich echt wären. Jetzt werden sie davon überzeugt sein, denn kein Polizist schlägt einen Unschuldigen für nichts und wieder nichts zusammen. Ich mußte es leider tun, um unsere Echtheit zu beweisen. Ich denke, daß es zu verantworten ist. Oder nicht?«
    »Doch«, nickte Phil. »In Anbetracht der Tatsache, daß wir eine skrupellose Bande von Mördern, Rauschgifthändlern und Erpressern lahmlegen wollen, ist es wohl zu rechtfertigen.«
    Das war auch meine Meinung.
    ***
    Die drei Palmen standen mitten auf einer Rasenfläche, die von Kieswegen umgaben war. Auf einem dieser Wege, der am nächsten an den Palmen vorüberführte, kam man zu dem prächtigen Freibad, das sich die Armee hier eingerichtet hatte.
    Auf einem anderen Wege gelangte man hinter eine dichte Buschgruppe.
    Wir lagen bereits kurz nach halb acht in den Büschen. Wir hatten uns alles eingesteckt, was wir brauchten. Unsere FBI-Pistolen, die in unseren Toilettebeuteln versteckt gewesen waren, einen kleinen Feldstecher und sogar eine Kamera.
    Die Buschgruppe war so ausgedehnt, daß sie uns nach allen Saiten hin sorgfältig verbarg.
    Mit dem Feldstecher hielt ich ununterbrochen die Palmen und ihre nähere Umgebung im Auge. Es bummelten ein paarmal ein paar Soldaten daran vorbei, aber da ich sie genau beobachtete, sah ich, daß sie nichts Auffälliges taten.
    Ungefähr zehn Minuten vor neun wurde die Lage anders. In einem Abstand von ungefähr sechs bis acht Metern gruppierten sich wie zufällig Clubs von zwei bis fünf Soldaten rings um die Palmen auf dem Rasen.
    »Es scheint wirklich keine Falle zu sein«, murmelte ich. »Sie sitzen zu nahe, als daß sie uns dort mit einem Sprengkörper in die Luft jagen könnten.«
    »Umso besser«, meinte Phil. »Dann können wir wenigstens mal den Boß kennenlernen.«
    »Ich weiß nicht«, murmelte ach .
    »Was?«
    »Ich glaube nicht, daß er kommt.«
    »Aber er wollte doch —«
    »Trotzdem. Der Bursche war bis jetzt so vorsichtig und ließ sich nie sehen. Warum sollte er plötzlich unvorsichtiger werden?«
    »Auch wieder richtig. Na, wir werden es ja sehen.«
    Wir warteten. Nach einiger Zeit'erschienen zwei Männer und setzten sich unmittelbar unter den Palmen nieder. Phil machte drei Bilder von ihnen. Vielleicht konnte man durch Vergrößerungen ihre Gesichter deutlich herausholen.
    Dann machten wir uns

Weitere Kostenlose Bücher