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0056 - Der Mörder stand neben uns

0056 - Der Mörder stand neben uns

Titel: 0056 - Der Mörder stand neben uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder stand neben uns
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kranke Mutter kümmert euch keinen Penny. Na warnet, Kameraden, wir werden uns noch gri 'ich unterhalten.
    »Was soll mit ihm passieren?«
    Der Sergeant schnipste mit den Fingern.
    »Na, was wohl? Er soll dahin gebracht werden, daß er wieder zahlt. Als Strafe für seine Weigerung muß er zweimal alle zwanzig Dollar abliefern.«
    »Und wir sollen ihn dazu veranlassen?«
    Der Sergeant lachte.
    »Veranlassen ist vielleicht vornehm ausgedrückt!« feixte er. »Jawohl, genau das sollt ihr. Macht es heute nacht zwischen zwölf und zwei. Die Wache wird nichts sehen und nichts hören, wenn ihr den kleinen Baker in seiner Bude aufsucht.«
    »Und wer ist sein Zimmergefährte?«
    »Jackson.«
    »Wird der dicht halten?«
    »Bestimmt, Er spekuliert darauf, mal in unserem Verein aufgenommen zu werden. Da hat er alle Ursache, es nicht mit uns zu verderben. Außerdem bezahlt er uns jede Woche nur fünf Dollar. Der ist sicher.«
    Jetzt hatte er sich wieder in einer Kleinigkeit verraten: nur fünf Dollar, waren seine Worte gewesen. Die meisten mußten also mehr an die Gangster abführen.
    »Okay, wir werden Baker schon klarmachen, daß es besser ist, wenn er zahlt.«
    »Es liegt in eurem Interesse, saubere Arbeit zu leisten.«
    »Schon gut. Und was ist mit den Marihuana-Zigaretten los?«
    »Das erfahrt ihr noch früh genug.«
    »Schön. Mir soll's recht sein. Noch was.«
    »Nein.«
    »Okay. Komm, Phil.«
    Wir gingen zurück. Die Soldaten ließen uns wieder schweigsam passieren, aber ich nutzte die Gelegenheit, um ihre Zahl durch einen raschen Rundblick abzuschätzen: es waren ungefähr dreißig.
    »Von zweihundertzwanzig dreißig«, sagte ich später, als wir weit genug von ihnen entfernt waren.
    »Eine ganz hübsche Zahl«, meinte Phil. »Damit kann der Sergeant allerhand anfangen.«
    »Welcher Sergeant?«
    »Na, mit dem wir eben geredet haben! Der Sergeant von unserem Zug! Der Boß!«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Der ist nicht der Boß. Dafür ist er nicht intelligent genug.«
    Phil sah mich sprachlos an. Aber ich war fest davon überzeugt, daß ich recht hatte.
    ***
    Die Sache mit dem kleinen Baker lag uns im Magen. Wie sollten wir es nur anstellen, um einmal die Bande zu befriedigen und zum anderen doch Baker in Ruhe zu lassen?
    Denn daß wir niemals einen unschuldigen kleinen Kerl durch die Mangel drehen würden, bedurfte ja keiner Frage.
    Wir setzten uns in unserer Bude auf die Betten, schlossen die Holztür und beratschlagten.
    »Was können wir tun?« fragte Phil.
    »Zunächst können wir ihm von unserem Taschengeld die vierzig Dollar geben, damit er zweimal bezahlen kann. Dann hat er erst einmal vierzehn Tage Ruhe.«
    »Richtig.«
    Das war gar nicht so edelmütig von uns, wie Sie vielleicht glauben. Denn da wir hier in dienstlichem Auftrag waren, bezogen wir unser normales Gehalt als G-men weiter. Das ist zwar auch nicht üppig, aber da wir ja freie Verpflegung bei der Armee genossen, konnten wir in dieser Zeit allerhand sparen. Und andererseits erhielten wir aber auch das College-Taschengeld, so daß wir uns diese Großzügigkeit schon gestatten konnten.
    »Schwieriger ist es mit der Tracht Prügel, die wir Baker verabreichen sollen. Am nächsten Morgen werden sie sehen, daß er keine blauen Flecke und Beulen hat. Das fällt auf.«
    »Wir könnten vielleicht Baker einweihen.«
    »Mit welchem Zweck?« , »Damit er sich von uns ein paar sichtbare Sachen verpassen läßt, ohne uns für Gangster zu halten.«
    »Das widerstrebt mir. Warum sollen wir ihn überhaupt prügeln, zum Teufel nochmal! Er ist ein netter Kerl und hat keinem Menschen etwas zuleide getan. Außerdem aber könnte er sich vielleicht irgendwann einmal verplappern und unsere Abmachung durchsickern lassen. Wenn die anderen erfahren, daß er sich von uns freiwillig schlagen ließ, damit es für die Bande echt aussehen soll, dann sind wir erledigt und vor allem ist unsere Aufgabe dann unerfüllbar geworden. Wenn die wissen, daß wir G-men sind, werden sie sich solange totstellen, bis wir ergebnislos abgezogen sind.«
    Phil stimmte zu.
    »Und hinterher treiben sie es dann umso schlimmer.«
    »Eben.«
    »Aber wir müssen doch irgendwie den Eindruck erwecken können, als hätten wir Baker tatsächlich in die Mangel genommen!«
    »Aber wie?«
    Wir wußten es beide nicht.
    »Wir müssen es eben darauf ankommen lassen«, sagte ich abschließend. »Vielleicht kommt uns noch ein Einfall, wenn wir erst einmal bei Baker sind.«
    »Wollen's hoffen.«
    »Schlafen wir erst

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