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0056 - Die Teufelshöhle

0056 - Die Teufelshöhle

Titel: 0056 - Die Teufelshöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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mussten.
    Diesmal hatten sie sich für einen mehrtägigen Aufenthalt in den Wäldern vorbereitet. Ihre Rucksäcke waren schwer. Sie waren voll gepackt mit Decken und Vorräten. Und neben dem üblichen Buschmesser, ohne das sich niemand in den tückischen Dschungel wagen konnte, trugen sie diesmal eine Anzahl anderer Waffen bei sich.
    Shandri schwor auf seine Wurfmesser und den alten indischen Kris, jenen scharfen und wendigen Krummdolch, mit dem er gegen jeden Gegner antreten würde.
    Zamorra hatte einige der schlagkräftigeren und konventionelleren Waffen ausgesucht. Er wusste, dass nur die Shuris Geister waren, dämonenhafte Wesen, die sich nicht ans Tageslicht wagen durften und deshalb die Mithilfe von Menschen brauchten, die ihnen blind ergeben waren.
    Diese Menschen aber waren die Gelben Furien. Menschen also, die auch mit den üblichen irdischen Waffen antreten würden.
    Es war also gut, Pistolen und Gewehr bei sich zu haben.
    Um sich eventuell mit frischem Fleisch zu versorgen, hatte Shandri noch ein paar Fallen und den typischen Bogen des Jägers bei sich.
    Links an seinem Khaki-Anzug hing ein Köcher, der mit Pfeilen vollgespickt war.
    Sie schritten voran, gleichmäßig und ohne Pause.
    Nach anderthalb Stunden standen sie neben dem Felsblock, von dem aus sie den dröhnenden Wasserfall sehen konnten.
    »Da unten«, sagte Shandri leise.
    Ja, da unten lag der geheimnisvolle Tempel der Shuris. Der Aufenthaltsort der Dämonen und der Gelben Furien. Und die Gemächer und Verliese der gefangenen Mädchen.
    Zamorra zog den jungen Shandri in den Schutz der Gebüsche zurück.
    »Ich bin sicher, dass sie überall Wachen aufgestellt haben«, sagte er. »Überall, wo wir ihnen gefährlich werden können, werden sie Wege und Zugänge doppelt scharf bewachen. Obwohl ich sicher bin, dass der Große Shuri, wie sie ihn nennen, auch die doppelte Anzahl an Wachen für die Mädchen bereitstellen wird, seit Sita geflohen ist.«
    »Das glaube ich auch«, meinte Shandri. »Und ich bin der Meinung, dass wir nur an zwei Stellen auf Wachen stoßen werden.«
    »Du meinst, dort, wo die beiden Eingänge sind?«
    »Ja, Sir!«
    »Damit kannst du recht haben. Und da wir den einen Zugang zum Tempel kennen, werden wir uns nur dort unten, auf der anderen Seite des Wasserfalls, vor Überraschungen hüten müssen. Denn es ist im Augenblick nutzlos für uns, am Eingang hinter der Hängebrücke nach einer Lösung zu suchen.«
    Auf einen kleinen Wink Zamorras folgte ihm Shandri.
    Mit Hilfe der Buschmesser schlugen sie sich einen schmalen Trampelpfad, der parallel zu dem Weg führte, den Shandri mit Zamorra schon gegangen war. Heute mussten sie vorsichtiger zu Werke gehen. Der normale Weg neben dem Wasserfall ins Tal war von fast jeder Stelle auf dem Höhenkamm zu überblicken.
    Als Zamorra glaubte, etwa die Mitte des Wasserfalles erreicht zu haben, wagte er ein paar kurze, schnelle Sprünge. Sie brachten ihn über den Hauptweg in das gegenüberliegende Dickicht vor dem Wasserfall.
    Auch Shandri verließ den schützenden Wald. Mit der Geschmeidigkeit einer Raubkatze hechtete er über den Pfad und landete mit einem Sprung direkt neben Zamorra.
    »Hier muss es sein«, sagte Shandri leise.
    Zamorra wusste, dass der Tamile den zweiten Eingang zum Tempel meinte.
    »Ja«, sagte er. »Hier ganz in der Nähe. Aber wir dürfen keine Zeit vergeuden. Wir müssen ganz systematisch vorangehen. Wie ich gesehen habe, kannst du gut klettern, Shandri. Wir werden uns die erste Aufgabe teilen. Ich suche hier nach dem Eingang. Und du untersuchst den Felsen dort drüben. Vielleicht kannst du einen Hinweis finden. Wenn nämlich hier der zweite Eingang zu finden ist, so muss direkt dahinter der Schacht sein, den die Shuris mit Wasser überfluten können. Und nach Sitas Bericht müssen die Räume der Mädchen darüber liegen.«
    »Shandri versteht«, sagte der Diener Rajas. »Shandri wird gehen und den Felsen untersuchen.«
    Ohne Zamorras Antwort abzuwarten, war der junge Tamile verschwunden. Der Professor sah das leuchtende Weißgrau seines Tropenanzugs manchmal in einer Lücke zwischen den Büschen aufblitzen. Und jedes Mal war es bereits ein paar Meter höher. Shandri war wirklich ein guter Kletterer.
    Zamorra begann wieder mit der Suche nach dem zweiten Eingang zum Unterwassertempel. Aber auch diesmal fand er nichts. Keine Spur von Menschen. Aber die Gelben Furien mussten doch hier gegangen sein!
    Die Suche wurde erschwert, weil in unmittelbarer Nähe des Wasserfalls

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