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0056 - Die Toten leben

Titel: 0056 - Die Toten leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gleichen Bruchteil der Sekunde wieder auf dem Plateau im Urwald materialisierte, hielt ihn der Springer immer noch gepackt. Der enge körperliche Kontakt hatte ihn die weite Reise im entmaterialisierten Zustand mitmachen lassen. Natürlich hatte er das nicht bewußt erleben können; um so verblüffter mußte er sein, so schnell die Umgebung gewechselt zu haben.
    „Was bin ich“, zischte Gucky zornig und stieß den Überraschten von sich. „Ein häßliches Männlein? Das mußt du sagen, Fleischkloß mit dem Gehirn eines Flohes! Du wirst mich noch kennenlernen, warte nur!“
    „Wo bin ich?“ stammelte der Springer fassungslos. Er begriff überhaupt nichts mehr.
    Gucky stieß einen schrillen Pfiff aus. Drüben aus einem der Bienenkörbe kam Rhodan: Noir folgte ihm auf dem Fuß. Seitlich fegte ein grauer Schatten über den freien Platz und entpuppte sich als Putzi, der mit einem freudigen Winseln Gucky begrüßte und den Springer anfauchte.
    „Los, du Brennpunkt der Überraschungen!“ stieß Gucky seinen Gefangenen voran. „Der Chef möchte mit dir reden ... und ich rate dir, die Wahrheit zu sagen!“
    Der Springer starrte ängstlich auf den immer noch fauchenden Purrer, setzte sich aber in Bewegung. Gucky blieb ein wenig zurück und streichelte Putzi.
    Rhodan sah dem unfreiwilligen Besucher interessiert entgegen, der herangestolpert kam und vor ihm stehenblieb. Der Springer konnte immer noch nicht begreifen, wie er hierhergekommen war. Das ging nicht mit rechten Dingen zu.
    Ehe er den Mund öffnen konnte, um eine entsprechende Frage zu stellen, kam ihm der hochgewachsene Mann mit dem strengen und doch so offenen, ehrlichen Gesicht zuvor. Und die Frage, die an ihn gerichtet wurde, war derart überraschend und klar, daß er sie beantworten mußte ehe er sich eine Lüge ausdenken konnte.
    „Wo ist Thora, die von Tropnow geraubt wurde?“
    „Im Kellerraum ...“  
     
    *
     
    Rhodan faßte Noir bei der Hand. Zwischen ihnen stand Gucky, die kurzen Ärmchen um die beiden Männer geschlungen. Der Kontakt würde genügen, um die Entmaterialisation zu ermöglichen. „Jetzt!“ sagte Rhodan. Gucky konzentrierte sich auf den Palast des Administrators und sprang.
    Sie hatten Glück. Sie standen auf dem Dach des riesigen Gebäudes, hoch über der Stadt und dicht neben der mächtigen Antenne des Hyperfunk-Senders. Niemand war zu sehen. Eine Treppe führte in die Tiefe. Sie lösten sich voneinander. „Ihr sorgt dafür, daß mich niemand stört“, sagte Rhodan. „Haltet euch in unmittelbarer Nähe der Funkräume auf und greift ein, wenn es notwendig ist. Wir bleiben in telepathischer Verbindung.“
    Von dem gefangenen Springer hatten sie alle gewünschten Auskünfte erhalten. Sie wußten genau über die Räumlichkeiten des Palastes von Mansrin Bescheid.
    Vor der Tür zur Funkzentrale zögerten Rhodan. Er besaß keine Waffe. Wenn nun Widerstand erfolgte, was sollte er tun? Es widerstrebte ihm, Gewalt anzuwenden, also würde er mit dem suggestiven Blick seiner Augen und zwingenden Worten beeinflussen müssen.
    Er nickte Noir und Gucky noch einmal zu, ehe er mit einem Ruck die Tür öffnete.
    Dank seiner Hypnoschulung kannte er die Einrichtung eines Hyperfunk-Senders und konnte ihn mühelos bedienen. Fast alle Schaltungen erfolgten automatisch. Eigentlich bestand die einzige Schwierigkeit nur darin, die richtigen Sende-Koordinaten einzustellen und das Rufzeichen des Empfängers zu kennen.
    Nur ein einziger Arkonide war anwesend. Er saß untätig in einem Sessel und las. Als Rhodan eintrat, sah er auf und kniff die Augen zusammen. Rein äußerlich gesehen, unterschied sich Rhodan nicht von einem Arkoniden oder Springer, wenn man von geringfügigen Dingen absah.
    „Sie wünschen?“ fragte er unschlüssig und erhob sich. Er wußte nicht, was er mit dem Fremden anfangen sollte. „Wer schickt Sie?“
    Rhodan blickte den Funker an. „Befehl vom Administrator. Stellen Sie Direktverbindung mit dem Robot-Regenten auf Arkon her. Es ist dringend.“
    Vielleicht konnte er sich die Arbeit ersparen, und der andere tat sie für ihn. Aber noch blieb der Funker mißtrauisch, ohne einen rechten Grund dafür zu haben.
    „Haben Sie eine schriftliche Vollmacht?“
    Rhodan schüttelte den Kopf und verstärkte den suggestiven Blick seiner Augen.
    „Das ist unnötig, denn es handelt sich um einen Notfall. Machen Sie schon, oder ich werde mich beim Administrator über Sie beschweren.“
    Der suggestive Blick tat seine Wirkung. Der Funker

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