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0056 - Die Toten leben

Titel: 0056 - Die Toten leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unterhaltungsbildschirm. Weiter hatte es einen Krieg zwischen den Planeten eines Riesensystems gegeben. Mehr als fünfzig Welten waren darin verwickelt gewesen, aber der Robot-Regent hatte schnell eingegriffen und ... Plötzlich wußte Mansrin, was an den Berichten nicht stimmte.
    Die ganze Zeit hatte er schon darüber nachgedacht, ohne eigentlich recht zu wissen, was ihm aufgefallen war. Jetzt wußte er es. In dem Zeitplan der Empfangsbestätigungen klaffte eine Lücke. Eine sehr erhebliche Lücke sogar. Für drei Stunden war die Funkstation unbesetzt gewesen - oder der Funker vom Dienst hatte geschlafen.
    Er suchte den Namen und fand ihn. Auch der ablösende Funker war angegeben.
    Mansrin war zwar ein Arkonide, aber er gehörte nicht zu jenen degenerierten Schlafmützen, die sich voll und ganz auf die von ihnen geschaffene Technik verließen. Er konnte noch denken und handeln. Und das tat er dann auch. „Schicken Sie mir Funker Bredag!“ befahl er, als er die Verbindung zu dem Personalchef hergestellt hatte. „Er soll sich sofort bei mir melden und die elektronische Kontrolldienstkarte mitbringen.“
    Der Administrator lehnte sich in den Sessel zurück und wartete. Er duldete keine Schlamperei, schon gar nicht in seiner nächsten Umgebung. Wenn der Funker nicht nachweisen konnte, daß in jenen drei Stunden gestern keine Meldungen eingetroffen waren, hatte er geschlafen. Oder er war gar nicht in der Zentrale gewesen.
    Die Tür öffnete sich. Aber es war nicht Bredag, der da hereinkam, sondern ein junger Arkonide. Auf seinem Gesicht lag ein verstörter Ausdruck, der sich mit Schuldbewußtsein mischte.
    „Verzeihung, Administrator. Ich nahm nach Bredags Dienst seinen Posten in der Funkzentrale ein. Er war nicht anwesend, als ich den Raum gestern betrat. Ich nahm an, er sei vorher gegangen, aber dann, als eben der leitende Offizier nach Bredag fragte, sah ich mich um und fand die Kontrollkarte des Gesuchten an ihrem Platz. Demnach kann Bredag die Funkzentrale noch nicht verlassen haben.“
    Mansrin kniff die Augen zusammen.
    „Ich wünsche nicht, am frühen Vormittag Rätsel zu lösen. Erklären Sie mir das Phänomen näher.“
    „Das Phänomen läßt sich nicht erklären, Herr. Die Kontrollkarte ist im elektronischen Spion neben der einzigen Tür zur Zentrale angebracht. Sie registrierte unfehlbar Bredags Eintritt zu Dienstbeginn, aber sie zeigt das Verlassen des Raumes nicht mehr an. Bredag muß sich also noch in der Funkzentrale aufhalten. Das aber tut er nicht.“
    „Unmöglich!“ rief Mansrin und richtete sich auf. „Erzählen Sie mir keine Märchen. Was ist mit Bredag? Ich will es wissen.“
    „Wir haben die Zentrale durchsucht, aber keine Spur des Vermißten gefunden. Wir wollten Sie nicht beunruhigen, daher unterblieb eine Meldung, bis der Vorfall geklärt, war. Leider ist das bis jetzt nicht der Fall.“
    „Aber ein Mensch kann doch nicht die elektronische Kontrollanlage täuschen! Er muß noch in der Zentrale sein!“
    „Aber er ist es nicht!“ blieb der Funker fest. „Es gibt nur eine logische Erklärung: Er hat sich in Luft aufgelöst und ist verschwunden.“
    „Das nennen Sie logisch?“ fuhr Mansrin wütend hoch. „Einen größeren Unsinn habe ich noch nie vernommen. Hm, vielleicht ist es ein Fehler in der Kontrollanlage. Aber dann müßte Bredag doch aufzufinden sein.“
    „Eben, Herr. Er ist nicht mehr da. Auch nicht in seinem Quartier.“ Mansrin dachte nach. „Diese drei Stunden, die im Zeitplan fehlen - sie machen mir Sorge. Sie hätten sofort melden müssen, daß Sie Bredag nicht vorfanden, als Sie ihn ablösen wollten.“
    „Es kommt schon mal vor, Herr, daß jemand die Zentrale Minuten vor der Ablösung verläßt. Eingehende Sendungen werden automatisch aufgenommen und registriert. Das war aber nicht der Fall. Die Anlage war ausgeschaltet.“
    „Ausgeschaltet?“
    „Ja, Sir. Sie war drei Stunden ausgeschaltet.“
    Der Administrator lehnte sich wieder in den Sessel zurück. Nachdenklich ruhte sein Blick auf dem jungen Arkoniden. Der Mann sprach die Wahrheit, das erkannte er mit instinktiver Sicherheit. Damit war das Rätsel aber keineswegs gelöst. Im Gegenteil.
    Eine innere Unruhe begann sich Mansrins zu bemächtigen. In seinem logisch aufgebauten Denken, das von der Technik regiert wurde, gab es keinen Platz für unerklärbare Phänomene. Alles hatte seine Erklärung, auch scheinbare Wunder.
    „Suchen Sie weiter nach Bredag. Und wenn er gefunden wird, möchte ich ihn sofort

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