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0056 - Die Toten leben

Titel: 0056 - Die Toten leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schritt zum großen Schaltpult und leitete den Strom in die Anlage. Mit einigen Handgriffen schaltete er den Sender ein, dann den Empfänger. Bildschirme glühten auf. Rhodan trat ein wenig zur Seite, um nicht vor eine verborgene Kamera zu geraten. Es war nicht notwendig, daß der Robot ihn sah und erkannte. Mochte er sich die Positronik darüber zerbrechen, warum sich der Gesprächspartner nicht zeigen wollte.
    „Hier spricht Station Volat, System Heperes. Administration Mansrin. Melden Sie sich, Regent.“
    Rhodan rief inzwischen Gucky auf telepathischem Wege herbei. Der Mausbiber kam durch die Tür und nickte. Er hatte verstanden. Von hinten trat er an den ahnungslosen Funker heran, legte ihm den einen Arm um den Leib - und war mit ihm dann spurlos verschwunden. Zehn Sekunden später materialisierte er wieder. Ohne den Funker.
    „Ich habe ihn im Keller eingeschlossen“, zwitscherte er vergnügt. „Es dauert mindestens zwei Stunden, ehe man ihn dort findet Und dann wird er immer noch keine vernünftige Erklärung darüber abgeben können, wie er dorthin gelangt ist. Niemand wird ihm glauben, daß ihn Geister von seinem Posten entführt haben.“
    Rhodan winkte ab. „Geh wieder nach draußen. Sorge mit Noir dafür, daß niemand diesen Raum während der nächsten Minute betritt. Auf keinen Fall darf das Robotgehirn Verdacht schöpfen“
    Gucky verschwand. Inzwischen kam die Antwort auf den ersten Funkspruch.
    Der Bildschirm glühte auf, und Rhodan sah wieder das bekannte „Gesicht“ des Regenten. Eine riesige Halbkugel aus reinem Stahl, die auf der Schnittfläche ruhte. Das größte Positronensystem des Universums, 30000 Lichtjahre entfernt ruhte es in seiner Halle und regierte das Sternenreich. Die Funkwellen rasten durch den Hyperraum und übermittelten sein Bild in weniger als einer Tausendstelsekunde. Und seine mechanische Stimme ... „ Hier Regent von Arkon. Was ist, Volat?“
    Rhodan stand abseits der Anlage. Er sagte: „Alarm, Regent! Eine Gruppe von Rebellen hat sich gegen das Imperium aufgelehnt. Administrator Mansrin bittet um die Unterstützung einer kleinen Kampfflotte.“ Kurze Pause. Dann die Frage: „Das Bild kommt hier nicht an. Wer spricht?“
    „Chef-Funker vom Dienst, Regent. Anlage defekt. Bildübertragung schlecht. Hilfe dringend notwendig.“
    Wieder erfolgte eine kurze Pause. Dann die Antwort:
    „Die Flotte wird geschickt, erledigt zuvor jedoch noch dringliche Aufgabe. Eintreffen auf Volat in vierundzwanzig Planetenstunden. Übrigens: das Bild des dortigen Funkraumes kommt klar hier an. Ich kann keinen Defekt feststellen.“
    Rhodan erschrak. Natürlich, an die strenge Logik des Gehirns hatte er nicht gedacht. Seine Ausrede war wenig durchdacht gewesen. Er beschloß, alles auf eine Karte zu setzen. Mit einer Hand griff er seitlich zum Haupthebel, der den Strom ausschaltete und sagte: „Ich spreche über Nebenleitung. Die Rebellen ... Hilfe ...!“  
    Mit einem Ruck zog er den Hebel vor. Die Anlage schaltete automatisch ab. Der Bildschirm erlosch. Der Lautsprecher wurde stumm.
    Dem Robot-Gehirn blieb Zeit zum Nachdenken. Rhodan lächelte kalt, während er zur Tür ging. Er öffnete sie und sah auf den Gang hinaus. Noir und Gucky standen untätig herum. Es war niemand gekommen, Rhodan zu stören.
    „Fertig!“ sagte er und lächelte noch immer. „Wir haben genau vierundzwanzig Stunden Zeit, um das Hauptquartier auszuheben. Der Regent von Arkon duldet keine Revolten gegen das Imperium. Wenn alles vorüber ist, wird jeder glauben, Arkon habe für Ordnung gesorgt. Niemand wird uns als Drahtzieher vermuten.“ Er nahm Gucky und Noir bei der Hand, um den Kontakt für den Teleportersprung herzustellen. „Warum sollen wir nicht Arkon auch einmal für uns arbeiten lassen? Haben wir nicht schon genug für Arkon getan?“
    Gucky pfiff zustimmend. Das war auch das letzte, was Rhodan sah, bevor er wieder auf dem Felsenplateau im Urwald stand und bei der Materialisation Putzi fast auf den Schwanz getreten wäre.
     
    *
     
    Die letzte Einsatzbesprechung fand am gleichen Abend statt.
    „Es wäre viel einfacher, wenn ich allein in das gesamte Widerstandsnest springen und Thora herausholen würde“, erklärte Gucky zum zehntenmal. Er hockte auf dem Boden und lehnte mit dem Rücken an dem weichen Bauch Putzis, der sich wohlig streckte und leise schnurrte. Es klang in der Tat wie das Purren eines kleinen Motors.
    „Darum geht es nicht“, wiederholte Rhodan, ebenfalls zum zehntenmal. „Mit

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