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0056 - Die Toten leben

Titel: 0056 - Die Toten leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zehn Sekunden!“
    Tropnow mochte ahnen, wie ernst Rhodan es meinte. Er rechnete sich seine Chancen aus, während er versuchte, mit der Hand den Alarmknopf zu erreichen. Nur noch zehn Zentimeter ...  
    „... drei ... vier ... fünf ...“ Tropnow schielte zu den beiden Männern hinüber, während seine Hand den Knopf erreichte und eindrückte. Er atmete auf. In dieser Sekunde würde der Alarm durch die Bereitschaftsräume schrillen und die in der Ausbildung begriffenen Leute zu den Waffen rufen. Was immer auch geschah, von dieser Sekunde an war er nicht mehr allein. Das gab ihm sein Selbstbewußtsein zurück.
    „... zehn!“ sagte Rhodan gerade. Mit keiner Miene zeigte er, daß er die Handbewegung des Verräters gesehen hatte. Tropnow kam seinen eigenen Plänen entgegen, wenn er den Alarm auslöste. Es war kurz vor Mittag. Die Flotte von Arkon mußte bereits landen. „Wo also ist Thora?“ Tropnow lächelte höhnisch. „Sie wollten mich doch umbringen, Rhodan. Versuchen Sie es, und Sie werden niemals erfahren, wo sie steckt.“
    Wieder kam eine lautlose Botschaft Guckys: Ich habe Thora gefunden. Es geht ihr gut. Was nun?
    Warte dort, Gucky! gab Rhodan über Noir zurück und sah Tropnow an. Laut sagte er: „Eigentlich sollte ich Ihrer Einladung nachkommen. Und was Thora angeht, so können Sie beruhigt sein. Wir wissen, wo sie sich aufhält. Sie glauben mir nicht?“
    Tropnow grinste verzerrt. „Allerdings glaube ich Ihnen nicht.“
    Er mußte Zeit gewinnen. Seine Leute konnten jeden Augenblick eintreffen.
    „Ihr Pech, Tropnow. Thora ist unten im Keller. Gucky ist bei ihr.“
    „Gucky? Dieser Mausbiber?“
    „Oh, Sie kennen ihn?“ Draußen auf dem Korridor erklangen Schritte. Dann wurde gegen die Tür geklopft. Tropnow wollte eine Bewegung machen, aber ein Blick Rhodans warnte ihn.
    „Warten Sie! Ihr Leben scheint Ihnen nicht viel Wert zu sein.“
    „Sie haben keine Waffen .“  
    Rhodan nickte langsam. „Das stimmt allerdings. Aber warten Sie, das haben wir gleich.“ Und er dachte intensiv: He, Gucky! Lasse Thora noch, wo sie ist. Bringe uns einige Handstrahler aus dem Arsenal nach Zimmer achtzehn. Beeile dich!
    „Auch wenn Sie aus dem Mutantenkorps ausscheiden, so bleiben uns noch genügend fähige Mitglieder. Sie werden es erleben.“
    Tropnow, dessen Gesicht wieder ein wenig Farbe bekommen hatte, wurde erneut bleich. An der Tür war ein Klopfen. Diesmal stärker, dringender. Nach einer kurzen Pause knackte es aus einem Apparat auf Tropnows Tisch. Eine Stimme fragte: „Was ist los mit dir, Gregor? Hier spricht Nomo. Warum meldest du dich nicht? Was soll der Alarm?“
    Ehe Tropnow die Rückverbindung herstellen konnte, war Noir mit einem Satz bei ihm. Rhodan legte warnend den Zeigefinger auf den Mund, schaltete das Sprechgerät ein und sagte in das Rillenmikrophon: „Nomo, kommt sofort nach Zimmer achtzehn! Schnell!“
    Ohne eine weitere Erklärung schaltete Rhodan wieder ab.
    An der Tür zischte es verdächtig. Eine weißglühende Schweißnaht entstand. Man versuchte also, mit Gewalt einzudringen. Die Lage wurde kritisch.
    Da flimmerte mitten im Zimmer die Luft, und Gucky entstand aus dem Nichts. Gleich fünf Handstrahler polterten dumpf auf den Boden. Es war jener Bautyp, der bei geringster Intensität einen Menschen für Stunden lahmen konnte. Gucky wollte schon wieder verschwinden, da entsann er sich seiner gestern unterdrückten Wut. Mit einem schnellen Schritt war er neben Rhodan bei Tropnow, richtete sich zur vollen Größe auf - und versetzte dem überraschten Verräter eine schallende Ohrfeige.
    „Das war zwar kein dressierter Maulaffe“, zwitscherte er äußerst vergnügt, „aber eine saftige Maulschelle. Sie stammt von mir.“ Er wiederholte die Zeremonie ein zweites Mal und erklärte: „Die ist von Thora!“
    In der gleichen Sekunde war er spurlos verschwunden, und nur die beiden roten Wangen Tropnows und die fünf Strahler verrieten, daß Gucky am Werk gewesen war.
    Rhodan bückte sich, schob zwei Strahler in den Gürtel, nahm sich einen dritten und reichte die beiden übrigen Noir.
    „So, und nun sollten wir die anderen nicht mehr warten lassen. Tropnow, öffnen Sie die Tür, ehe das Haus abbrennt. Los, beeilen Sie sich!“
    Die glühende Tür öffnete sich plötzlich, wie von Geisterhand bewegt. Rhodan wandte seine volle Aufmerksamkeit den Vorgängen auf dem Korridor zu. Er wußte, daß Fellmer Lloyd jeden Augenblick mit seiner Truppe erscheinen würde, um die Angreifer in die

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