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0056 - Die Toten leben

Titel: 0056 - Die Toten leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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piepste: „Du würdest dich wundern, Nomo, was der Robotregent dazu sagen würde. Ach - du hast mein Kommen nicht bemerkt? Na ja, du warst schon immer ein schlechter Telepath. Ich aber bin ein guter.“
    Der Japaner fuhr herum, aber er wußte bereits, wer hinter ihm stand. Im Gegensatz zu Tropnow kannte er Gucky sehr gut und hatte oft mit ihm zu tun gehabt. Er wußte, daß er gegen den Mausbiber keine Chance besaß und versuchte keinen Trick. Steif blieb er stehen.
    „Was willst du mit mir tun?“ fragte er. Seine einzige Hoffnung war, daß die Polizei endlich kam. Vielleicht fürchtete der Mausbiber eine Entdeckung. Niemand sollte ja von der Existenz der Erde erfahren. Wenn es ihm gelang, Gucky solange hinzuhalten.
    „Eine bessere Idee hast du nicht?“ höhnte der Mausbiber. „Was glaubst du wohl, wie schnell wir jetzt von hier verschwunden sind? Und versuche nicht, dich loszureißen, wenn ich teleportiere. Du weißt ja, in der fünften Dimension gibt es nichts zu essen. Wenn ich dich dort verliere, verhungerst du.“
    Er griff nach Nomo und sprang. Für den Japaner war es so, als versänke die Welt um ihn. Eben noch sah er den langen Korridor vor sich, hörte das Rufen und Schreien der Kämpfenden, vernahm die polternden Schritte der herbeieilenden Polizisten - und eine Sekunde später stand er mit dem verflixten Mausbiber mitten in einer Grassteppe, die von dichtem Urwald umgeben war. Über ihnen strahlte der blaue Himmel.
    „So“, zwitscherte Gucky befriedigt. „Was sagst du nun?“
    „Was hast du mit mir vor?“ fragte Nomo, ohne eine Spur Furcht zu verraten. „Wenn du mich töten willst, dann tue es gleich.“
    „Warum töten? Rhodan möchte noch einiges von dir wissen.“
    „Die Erde ist weit ...“  
    „ Aber Rhodan nicht, mein Freund. Tropnow mußte sterben, weil er Rhodan töten wollte. Vielleicht ist Rhodan gnädiger mit dir, wenn du den Mund aufmachst.“
    „Rhodan ...? Hier auf Volat?“
    Gucky griff erneut nach Nomo. „Wir reden zuviel. Ich bringe dich jetzt an einen sicheren Ort.“
    Als sie erneut materialisierten, peilte Gucky einen sehr markanten Felsen nahe des Hauptplateaus an.
    Nomo fühlte kaum festen Boden unter den Füßen, als er die Augen aufschlug. Aber Gucky war schon wieder verschwunden und hatte ihn allein zurückgelassen. Fürchtete er nicht, daß er, Nomo, fliehen könne?
    Aber dann sah der Japaner, daß es von hier aus keine Flucht gab.
    Gucky hatte ihn auf der Spitze eines aus dem Dschungel ragenden Felsens abgesetzt. Der Felsen war wie eine Nadel, mehr als hundert Meter hoch und am Fuß zwanzig Meter breit. Die Wände waren glatt und fugenlos. Die Spitze bestand aus einem winzigen Plateau mit kaum einem Meter Kantenlänge.
    Es gab im ganzen Universum kein besseres Gefängnis.
    Nomo besaß nur das, was er in den Taschen getragen hatte. Damit ließ sich nichts anfangen. Und selbst dann, wenn Hemd und Jacke für einen Strick gereicht hätten, wo sollte er ihn befestigen? Es gab keinen Baum, keinen Spalt auf dem einen Quadratmeter Felsen. Nein, es gab auch keine Hoffnung, von hier zu entkommen.
    Nomo setzte sich und versuchte, des Schwindelgefühls Herr zu werden, das ihn überkam, wenn er in die grausige Tiefe blickte. Einige der Bäume waren sehr hoch, aber sie standen zu weit entfernt, als, daß er sie hätte erreichen können. Wenn er nach oben in den Himmel sah, war es ihm, als sei er allein auf der Welt. Um ihn herum war nur das Nichts und das laue Wehen des Windes, der aus den Niederungen kam.
    Einen Quadratmeter zum Leben ...  
    Würde man ihn am Leben lassen? Tropnow war bereits gestorben. Rhodan kannte keine Gnade mit Verrätern, denn sie gefährdeten nicht nur seine Pläne, sondern auch das Leben der gesamten Menschheit. Und das, so wußte Nomo genau, war der entscheidende Faktor. Rhodan schätzte die Existenz der Menschheit höher ein als sein eigenes Leben.
    Nein, man würde ihn bestrafen, und für Verrat gab es nur die eine Strafe: den Tod!
    Nomo Yatuhin war Japaner. Seine Vorfahren hatten das Blut der Samurai in sich. Sie starben von eigener Hand, wenn sie in die Gewalt des Feindes gerieten. Es war eine Schande, von der Hand eines Gegners getötet zu werden.
    Nomo sah sich erneut um. Wie sollte er sich töten? Er besaß keine Waffe, keinen Gegenstand, mit dem er es hätte tun können. Die Tiefe? Der Sturz in die grausige Tiefe?
    Er schauderte zusammen, aber dann wußte er plötzlich, daß es keine andere Möglichkeit für ihn gab, wollte er seinem Vorsatz

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