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0057 - Die Attentäter

Titel: 0057 - Die Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hindurchspringen konnten, ohne die glühenden Ränder zu berühren.
    Sie kamen in einen riesigen Lagerraum, in dem, von Planen verdeckt oder in Gitterkisten eingebaut, eine Menge großer Maschinen untergebracht waren. O'Bannon entdeckte eine, die einer Kanone nicht unähnlich sah. Und weil er alles, was wie eine Kanone aussah, gut gebrauchen zu können glaubte, untersuchte er das Gatter, in das man sie eingeschlossen hatte, und fing an, die Stäbe zu lösen.
    Er hatte den dritten in der Hand und bog ihn nach außen, so, daß er auf Grund der Hebelwirkung die Schraube, mit der er im Plastikrahmen des Gatters befestigt war, herauszog, als O'Bannon plötzlich spürte, wie zerrender Schmerz ihn erfaßte.
    Die Umrisse der Gegenstände verschwammen vor seinen Augen, er verlor die Gewalt über seine Hand. „Transition!" schrie jemand.
     
    *
     
    Nach einer Viertelstunde erkundigte sich Mullon, ob mit der Beendigung der Reparatur noch vor Ablauf der gestellten Frist zu rechnen sei.
    Milligan und der technische Offizier, Stokes, hatten längst aufgehört, nur Anweisungen zu geben, sondern hatten selbst mit zugegriffen. Stokes kam aus dem breiten Kabelschacht herausgekrochen, in dem er gearbeitet hatte, als er Mullons Frage hörte, und schüttelte verzweifelt den Kopf.
    „Unmöglich!" antwortete er. „Einer der Schußkanäle geht quer durch das ganze Aggregat. Eigentlich müßten wir den ganzen Umformer auseinandernehmen, aber ich glaube, daß wir eine provisorische Reparatur in etwa einer Stunde durchführen können."
    Mullon nickte, als habe er keinen anderen Bescheid erwartet. „Also schön", meinte er, „dann werden wir Hollander um Aufschub bitten. Suttney!"
    „Ja?"
    „Hören Sie auf und kommen Sie mit. Wir müssen Hollander dazu bringen, daß er die Transition verschiebt!"
    Suttney wischte sich den Schweiß ab.
    „Hat keinen Zweck", antwortete er verdrossen. „Der verschiebt nicht!"
    „Das ist gleichgültig", antwortete Mullon scharf. „Wir versuchen es trotzdem. Los, kommen Sie mit!"
    Gleichzeitig beauftragte er einen der anderen Männer, zum E-Deck hinaufzufahren und die Demokraten zu benachrichtigen, daß er, Mullon, im Kommandostand mit Hollander zu verhandeln suche. Der Bote, den er schickte, war einer der entwaffneten Naturphilosophen. Es war fraglich, ob der Mann sich seines Auftrags auch wirklich entledigen würde.
    Aber Mullon blieb keine andere Wahl.
    Sofort danach brach er mit Suttney zusammen auf. Sein Plan stand fest: Er würde Stokes in der Verhandlung mit Hollander sozusagen als Pfand benutzen. Hollander war ebenso wie jeder andere im Schiff darauf angewiesen, daß wenigstens ein Mann am Leben blieb, der etwas von der komplizierten Materie der astronautischen Technik verstand.
    Holländer war über Mullons Besuch offenbar nicht vorher informiert worden. Er stand mit einigen seiner Leute und einem Gefangenen zusammen vor der Hauptschalttafel. Als sich das Schott öffnete, sah er zur Seite.
    Seine Augen wurden groß, als er Mullon entdeckte. Er schob die Leute zur Seite und kam Mullon entgegen. Theatralisch streckte er die Hände aus, grinste übers ganze Gesicht und rief: „Mullon, lieber Freund, haben Sie es endlich doch übers Herz gebracht, sich dem Rat der Asozialen Freien Siedler zur Verfügung zu stellen? Ich versichere Ihnen, daß diese Freiwilligkeit Ihnen sehr hoch angerechnet werden wird. Man wird ..."
    „Ach was, man wird!" unterbrach ihn Mullon zornig. „Man wird überhaupt nichts, Sie Narr. Es sei denn, Sie verschieben die Transition!"
    Hollander blieb wie angewurzelt stehen, ließ die Hände sinken und sah Mullon finster an. „Warum?" fragte er knapp. „Weil der Umformer in solch kurzer Zeit nicht ausreichend repariert werden kann."
    „Was heißt hier ausreichend? Ich will nur eine Transition vornehmen, das wird er schon aushalten. Ich bin überzeugt, daß Stokes maßlos übertreibt."
    „Er übertreibt nicht im geringsten!" schrie Mullon. „Das Schiff geht in die Luft, wenn Sie zum Sprung ansetzen."
    Hollander schien zu überlegen. Dann drehte er sich plötzlich um und ging zu den Aggregaten der Ortungsanlage hinüber.
    „Kommen Sie her, Mullon!" sagte er. „Ich will Ihnen etwas zeigen!"
    Mullon folgte. Hollander deutete auf einen grünlich leuchtenden Bildschirm, der eine Reihe winziger, hellgefärbter Punkte zeigte. „Sehen Sie das?" fragte Hollander. Mullon nickte. „Natürlich. Was ist es?"
    „Wir wissen es nicht mit Sicherheit. Raumschiffe sind es auf jeden Fall.

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